Der Mannschaft von Marcel Bastians tat aber nicht nur der Einsatz des Neuen gut, sondern auch der eines alten Bekannten. Denn Park Ilkwon, der wegen eines Kreuzbandrisses mehr als ein halbes Jahr ausfiel, sorgte für Belebung im Hildener Mittelfeld. Noch reicht die Kraft des Südkoreaners nicht für 90 Minuten, aber auch so setzte der flinke Ilkwon viele gute Akzente. Das gilt auch für Florian Grün, der schon länger wieder im Mannschaftstraining steht und für die letzte halbe Stunde aufs Feld kam. Der Mittelfeld-Akteur verlieh dem VfB-Spiel jene Struktur, die die Fans in den vergangenen Monaten oft vermissten.
Personell ist das Bastians-Team also auf einem guten Weg, zumal sich abzeichnet, dass auch die Innenverteidiger Sascha Dum und Manuel Schulz schon bald in den Kader zurückkehren könnten. Aber auch ohne das Duo wusste die Hildener Abwehr gegen Essen über weite Strecken zu überzeugen, da sich Fabian zur Linden an der Seite von Justin Härtel immer besser in seine neue Rolle hineinfindet. "Wir haben jetzt wieder einen gesunden Konkurrenzkampf - das macht das Training leichter", sagt Michael Kulm - der Teammanager weiß um die Bedeutung eines breiten Kaders.
In der ersten Halbzeit blieben die ganz großen Strafraumszenen noch aus. Immerhin zeigte sich Sebastian Herweg beim Schuss von Kohei Yokozawa auf dem Posten. Weil Bastian Sube Anfang Februar zum Praktikum gen München entschwindet, soll Herweg weitere Spielpraxis sammeln, um für die Nachholbegegnung nächsten Sonntag beim TV Jahn Hiesfeld gewappnet zu sein. Den Essener Führungstreffer konnte er jedoch nicht verhindern. Nach einem Missverständnis von Park Ilkwon und Dominik Donath kurz vor der eigenen Strafraumgrenze kam Yokozawa an den Ball und traf freistehend in den VfB-Kasten (39.).
Fünf Minuten nach dem Wiederanpfiff sorgte Pascal Weber für ausgeglichene Verhältnisse, als er einen Querpass von Zissis Alexandris zum 1:1 verwertete. Dann waren auch die Hildener mit Fortuna im Bunde. Nach einem Pressschlag zwischen dem ETB-Keeper Johannes Focher und seinem Mitspieler Eren Canpolat nutzte Alexandris die Gelegenheit zur 2:1-Führung (53.) der Platzherren. Nur eine Minute später setzte Fabian Andree mit einem Feistoß den Griechen in Szene - und der erhöhte volley auf 3:1. Dann beförderte Florian Grün den Ball aus dem Gewühl im Essener Strafraum heraus zu Alexandris - 4:1 (61.). Manfred Wölpper platzte der Kragen. "Jungs, geht da doch mal richtig hin", rief der Essener Coach. Alexandris legte wenig später quer auf Said Harouz, der locker auf 5:1 (69.) erhöhte, ehe Alexandris nach einer Schaumburg-Ecke das halbe Dutzend voll machte.
In der Endphase ließ dann die Konzentration der Hildener nach. So kamen die Gäste durch Alessandro Tomasello (84.) und Damian Peterburs (89.) noch zu etwas Ergebniskosmetik. Michael Kulm focht das aber nicht an. "Es ist wieder Musik drin", war der Teammanager mit dem Auftritt des VfB 03 zufrieden.