2024-04-30T13:48:59.170Z

Allgemeines

Bastian Sube kehrt auf den Platz zurück

Der Torhüter des Oberligisten VfB 03 Hilden unterzog sich vor zehn Monaten einer Knieoperation und absolvierte dann die Reha.

Freud und Leid liegen eng beisammen. Eine Erfahrung, die auch Bastian Sube machte. Lange Zeit war der Torhüter des VfB 03 in der Saison 2019/20 nur Zuschauer, kam über die Rolle des Ersatzkeepers hinter Marvin Oberhoff nicht hinaus. Im Oberliga-Derby gegen die Sportfreunde Baumberg stand er am 26. Februar 2020 endlich mal wieder zwischen den Pfosten.

Mit der notwendigen Ruhe trug er seinen Teil zum 3:1-Erfolg über den Lokalrivalen bei. Das Ende der Partie erlebte er aber nicht mehr auf dem Kunstrasen an der Hoffeldstraße. Gut 20 Minuten vor dem Abpfiff der Begegnung verletzte er sich im Abwehrgedränge vor seinem Kasten am Knie und musste vom Feld. Zunächst mit Verdacht auf Außenbanddehnung, aber eine MRT-Untersuchung brachte Gewissheit. Die ärztliche Diagnose: Riss des vorderen Kreuzbandes.

Doch Sube hatte Glück im Unglück. Die Corona-Pandemie brachte das Leben in Deutschland mit dem Beginn des ersten Lockdowns am 16. März 2020, der unter anderem die Schließung der Sportanlagen zur Folge hatte, zum Stillstand. Gleichwohl wurde der Fußballer nur drei Tage später am 19. März in der Viktoria-Klinik in Bochum operiert. Zehn Monate ist das jetzt her und Bastian Sube steht vor der Rückkehr ins Mannschaftstraining – wenn es die Corona-Lage erlaubt.

Damit endet für den Schlussmann eine lange Leidenszeit. Gleich nach dem Eingriff am Knie bekam er dreimal täglich Elektro- und Physiotherapie. Zu Hause arbeitete er sechs Wochen lang mit einer Elektroschiene, um das Knie mit Widerstand zu strecken und zu beugen. Eine ergänzende Maßnahme zur manuellen Therapie und Lymphdrainage, damit der Muskelschwund nicht zu drastisch ausfällt. Anfangs ging der Fußballer noch an Krücken, doch die konnte er bald beiseite legen.

Anderthalb Monate machte Bastian Sube ein leichtes Aufbautraining im Meditower, danach folgten Einheiten im Fitnessstudio Opgenoorth mit mehr Kraft- und Beweglichkeitstraining. Ab August 2020 absolvierte der Schlussmann seine Übungen im BG-Klinikum in Duisburg, einem Reha-Zentrum mit Medizinern, Sportwissenschaftlern und Physiotherapeuten. Der Vorteil: Auch mit Beginn des zweiten Lockdowns Anfang November konnte Sube seine intensive Reha fortsetzen und erntete den Lohn am 12. Januar 2021 mit dem erfolgreichen Abschlusstest der Berufsgenossenschaft.

Im Fokus der finalen Überprüfung des Knies standen dabei Belastbarkeit und Explosivität, Dynamik und Sprungkraft, dazu kam noch eine weitere MRT-Untersuchung. „Da habe ich zum ersten Mal meine beiden Titanschrauben im Knie gesehen“, berichtet Sube lachend. Den Ersatz für das gerissene vordere Kreuzband fanden die Mediziner übrigens in der Patellasehne, die sie „ausdünnten“.

Auch in Zukunft muss Bastian Sube, der am 9. Januar das 29. Lebensjahr vollendete, weiterhin dosiertes Kraftraining machen, um mit einer starken Muskulatur für die notwendige Kniestabilität zu sorgen. Eine Kraftmessung mit hochmodernem Gerät unterstrich die Notwendigkeit. „Mit dem rechten Bein kann ich das 3,6-fache meines Körpergewichts stemmen, mit dem linken Bein das 3,1-fache“, berichtet der Torhüter und stellt fest: „Tendenziell ist das rechte Bein zu stark.“

In den nächsten Monaten will Sube daher weiter daran arbeiten, zu mehr Balance in den Kraftwerten zu finden. „Im Sommer habe ich mit dem Rennradfahren angefangen“, berichtet er. „Ich musste lernen, die Schonhaltung auszugleichen und das Gelenk wieder durchzustrecken.“ Touren auf den Feldberg oder den Kahlen Asten waren eine attraktive Herausforderung. Doch der Fußballer, der im Marketing für den Sportartikelhersteller Puma arbeitet, weiß: „Es wird nie mehr so wie zu der Zeit, als ich noch gesund war.“ Die nun dünnere Patellasehne ist schneller gereizt und das Gelenk muss mit dem Kreuzbandersatz neu lernen, auf Bewegungen wie Abstoppen, Anlaufen oder Springen schnell zu reagieren, um so die Verletzungsanfälligkeit zu reduzieren.

Aufgrund der Corona-Pandemie hat der Torhüter saisonübergreifend nur zehn Oberliga-Begegnungen verpasst. „Das ist Rekord für einen Kreuzbandriss“, stellt Bastian Sube schmunzelnd fest. Sein größter Wunsch ist jetzt, „so schnell wie möglich und wenn es dann gesellschaftlich verantwortbar ist“ ins Mannschaftstraining einzusteigen. Der 29-Jährige hofft auf eine Rückkehr an die Hoffeldstraße Anfang März und dass „zumindest die neue Saison normal startet“.

Aufrufe: 020.1.2021, 22:00 Uhr
RP / Birgit SickerAutor