Rein statistisch sind die Fußballer des VfB 03 also klarer Favorit, zumal sie bereits die Hinrundenbegegnung auf eigenem Platz mit 3:0 für sich entschieden und aktuell auf Rang sechs stehen. Doch zuletzt war nicht alles Gold, was glänzte. Immerhin aber ist die April-Bilanz positiv: Nach den Siegen über Meerbusch und den SC West sowie den beiden vermeidbaren Niederlagen in Velbert und Krefeld tankten die Hildener im Duell gegen den allerdings sehr schwachen ETB SW Essen mit einem glatten 4:0-Erfolg wieder Selbstbewusstsein. "Es war keine glorreiche, aber eine sehr ordentliche Leistung", sagt Michael Kulm. Der Teammanager des VfB 03 hebt hervor: "Die Niederlage in Krefeld hat uns richtig weh getan und uns alle durchgeschüttelt - bis zur 70. Minute waren wir sicher, dass wir den Sieg holen. Wir schaffen es aber immer wieder, nach kleinen Rückschlägen zurück in die Spur zu kommen und nicht in eine richtige Krise zu geraten."
Trotz des Aufwärtstrends warnt Kulm aber vor Cronenberg. "Wir wissen, dass uns da eine ganz andere Aufgabe erwartet", rechnet er mit einem Gegner, der mit aller Macht seine Chance sucht, im harten Abstiegskampf zu bestehen. "Auch im Mittelfeld ist es noch sehr eng - da geht es schnell rauf und runter", stellt Kulm fest. Deshalb betont er: "Rein rechnerisch halten wir sicher die Liga - das war unser oberstes Ziel. Jetzt wollen wir aber auch auf einem einstelligen Platz bleiben und selbstbewusst an die nächsten Spiele herangehen. 50 Punkte sind ein Ziel, das wir uns setzen können."
In Cronenberg wollen die Hildener also am Mittwoch (20 Uhr, Horst-Neuhoff-Sportplatz, Hauptstraße) die nächsten Zähler einfahren. Ob das Unterfangen gelingt? Dagegen spricht, dass die Mannschaft von Marcel Bastians in dieser Saison in allen Spielen unter der Woche nicht zu überzeugen wusste: In vier Partien holte sie gerade mal einen Punkt. Mit dem siegreichen Kader vom Sonntag soll die Wende gelingen. Welche Formation beginnt, wollte Kulm aber nicht verraten, um Peter Radojewski, mit dem er früher beim Liga-Rivalen Ratingen 04/19 zusammenarbeitete, noch einige Rätsel aufzugeben. Allerdings hat der Cronenberger Coach derzeit wohl mehr mit seiner eigenen Truppe zu tun. Denn auch er muss mit vielen verletzungsbedingten Ausfällen kämpfen. Am Maifeiertag setzte Radojewski eigens eine Übungseinheit an. Die Ansage an seine Spieler ist deutlich: "Ich erwarte Abstiegskampf bis zum Erbrechen."