2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligavorschau
Torjäger Rahman Soyudogru und der FV Ravensburg wollen gegen Pforzheim den dritten Oberliga-Sieg in Folge einfahren. Derek Schuh
Torjäger Rahman Soyudogru und der FV Ravensburg wollen gegen Pforzheim den dritten Oberliga-Sieg in Folge einfahren. Derek Schuh

Verfolgerduell im Ravensburger Wiesental

FV Ravensburg empfängt in der Fußball-Oberliga den 1. CfR Pforzheim (Sa, 15 Uhr)

Ravensburg / at - Der FV Ravensburg hat am Samstag (15 Uhr) beim Heimspiel in der Fußball-Oberliga wieder einen dicken Brocken vor der Brust: Mit dem 1. CfR Pforzheim kommt ein ambitioniertes Team ins Wiesental, das Spiel Vierter gegen Sechster dürfte richtungsweisend dafür sein, wer im weiteren Verlauf der Rückrunde vielleicht noch mal die Tabellenspitze angreifen kann.

Pforzheim und Ravensburg sind derzeit in Lauerstellung in der Oberliga. Der FV hat als Vierter neun Punkte Rückstand auf den Aufstiegsrelegationsplatz, der CfR als Sechster elf, aber mit einem Spiel weniger. "Mit dem Rückstand verbietet es sich, von einem Angriff auf die Spitze zu sprechen", sagt FV-Trainer Wolfram Eitel, der momentan nicht auf die Tabelle schauen will. "Es geht darum, dass wir gegen Pforzheim die drei Punkte dabehalten." Es gelte, an die Entwicklung der letzten beiden Spiele anzuknüpfen, als man Reutlingen zu Hause mit 2:1 und dann auswärts den Dritten Neckarsulm mit 3:0 schlug. Nach hinten hat der FV in dieser Saison jedenfalls keine Sorgen mehr. Mit 45 Punkten gilt man als gesichert, "die zwei Punkte schaffen wir noch", sagte Eitel.

Nach den letzten Erfolgen sind keine großen Änderungen im Team zu erwarten. Kapitän Steffen Wohlfarth ist zwar mit einer Rippenprellung angeschlagen, wird aber wohl auf die Zähne beißen und auflaufen können. Gut entwickelt hat sich beim FV in der Rückrunde die rechte Seite mit Robert Henning und Harun Toprak, die in Neckarsulm zuletzt an allen drei Toren beteiligt waren. "Die beiden haben das gut gemacht", sagte Eitel, freilich mit dem Nachsatz, dass es daran weiterzuarbeiten gilt. Etwas außen vor ist gerade Thomas Zimmermann, "der aber auch von der Bank eine Waffe ist", wie Eitel sagt. Auch aus dem Zentrum strahlte Ravensburg zuletzt mit den kopfballstarken Sebastian Mähr und Moritz Jeggle mehr Torgefahr aus. In der Vorrunde lief beim FV viel über links (Fiesel/Boneberger) und über Standards. Die Mannschaft ist jetzt nicht mehr so leicht auszurechnen.

Pforzheim galt für viele Experten vor der Saison als einer der Titelfavoriten in der Oberliga, das Abschneiden bisher entspricht sicher nicht ganz den Erwartungen. Trainer Teo Rus nimmt im Sommer auf jeden Fall seinen Hut, das ist beschlossene Sache. Bis dahin will der Coach aber noch mal Gas geben mit seinem Team: "Unser Saisonziel ist eine Platzierung zwischen drei und fünf, wir sind gut dabei", sagte Teo Rus der SZ. Der Coach muss am Samstag auf einige Spieler verzichten. Marc Mägerle (Abwehr), Robin Binder (Mittelfeld) und Salvatore Tommasi (Angriff) fallen auf jeden Fall verletzt aus, die beiden Verteidiger Filip Milisic und Ruben Reisig waren unter der Woche krank, ein Einsatz ist unwahrscheinlich. "Aber unser Kader ist groß genug, andere Spieler haben gut trainiert, die kommen jetzt zum Zug", sagte Rus.

Rus baut auf Torjäger Salz

Der Club für Rasenspiele startete mit einem 3:0-Sieg gegen Spielberg in die Rückrunde, hatte dann aber eine kleine Schwächephase mit zwei Unentschieden gegen Oberachern (2:2) und Bissingen (1:1) sowie einer Niederlage in Bahlingen (1:2). Mit einem 4:0 gegen die Stuttgarter Kickers II schaffte man in der Vorwoche die Wende. "Wir haben unglücklich Punkte liegenlassen", sagte Rus. Das Team habe Probleme gehabt, spielerische Überlegenheit in Tore umzumünzen. "Wir fahren jetzt nach Ravensburg, um zu gewinnen", sagte Rus selbstbewusst, "wir werden alles daransetzen." Der Coach baut dabei wieder auf seinen Topstürmer Dominik Salz, der bereits 12 Tore auf dem Konto hat und damit auf Platz zwei der Torjägerliste steht hinter Patrick Lauble (TSG Balingen/13).

Ravensburgs bester Torschütze Rahman Soyudogru hat bisher in der Rückrunde Ladehemmung. Nach zehn Toren in der Vorrunde (derzeit Platz 8) ist ihm 2017 noch kein Treffer gelungen. "Das ist nur eine Frage der Zeit", sagte Wolfram Eitel, "Rahman arbeitet überragend und setzt sich für die Mannschaft ein." Am Sturm-Duo Wohlfarth/Soyudogru wird also derzeit nicht gerüttelt, vielleicht klappt’s bei "Racho" ja schon am Samstag wieder gegen den CfR Pforzheim.

Aufrufe: 023.3.2017, 16:40 Uhr
Schwäbische Zeitung / Von Alexander TutschnerAutor