"Wir sind die Letzten, die sagen: Es muss gespielt werden."

Aufgrund der momentanen Hitze haben Sie den für Sonntag geplanten jährlichen Familientag des Verbandes abgesagt: Wie kam es zu der Entscheidung?

Wir haben uns am Montag wie jede Woche in der Geschäftsstelle zusammengesetzt und anschließend nochmal mit dem Präsidenten, Hans-Dieter Drewitz, telefoniert. Wir sind zu dem Schluss gekommen, bei den zu erwartenden Temperaturen aus Sorgfalt gegenüber den Leuten und unseren Vereinen abzusagen. Von 11:30 bis 16:00 waren ja die Jugendturniere geplant und um 14:45 sollten die Ü60-Herren auf dem Kunstrasenplatz spielen. Unsere Anlage liegt zwar im Wald, bietet aber doch nicht genug Schatten.

Am Wochenende hätte nicht nur der Familientag angestanden, am Samstag wird auch die erste Runde des Verbandspokals gespielt: Welche Maßnahmen ergreifen Sie, um die Spieler vor den Folgen der Hitze zu schützen?

Wir haben die Vereine informiert, dass sie sich überlegen sollen, ob sie ihre Anstoßzeit beibehalten wollen. Es ist möglich, die Spiele kostenfrei auf eine Zeit nach 17:00 Uhr zu verlegen, einige Vereine haben das bereits getan. Zudem sind die Schiedsrichter informiert, dass sie mindestens eine Trinkpause pro Halbzeit zulassen. Wir hatten nun auch schon zwei Pokalspiele der ersten Runde, die allerdings abends stattfanden.

Gibt es Temperaturen, bei der Sie von Verbandsseite aus Spiele absagen oder verlegen würden?

Ich erinnere mich, es gab Mal die Situation, dass die Ozon-Werte zu hoch waren. Da wurde eine amtliche Warnung rausgegeben und wir haben den Spieltag abgesagt. So eine extreme Situation über mehrere Wochen hatten wir allerdings auch noch nicht, es kühlt gar nicht richtig runter. Wir sind immer im Austausch mit den Vereinen, wir sind die Letzten, die sagen: "Es muss gespielt werden."

Wie sieht die Situationen bei den Vereinen vor Ort aus: Häufen sich die Meldungen darüber, dass Plätze vertrocknen?

Direktmeldungen gab es noch nicht, bei den Vereinen mit städtischen Sportplätzen werden die Kommunen den Rasen berieseln. Bei Vereinen, die das selbst machen, wird sicher dosiert: Es kommt ja doch eine hohe Summe für den Wasserverbrauch auf. Die Vereine helfen sich aber auch selbst, teilweise arbeiten sie mit den freiwilligen Feuerwehren zusammen, die eine Übung auf dem Rasen machen. Davon profitieren beide: Die Vereine haben Wasser und die Feuerwehr bleibt im Training.

Im Winter gibt es oft die gegenteilige Situation, dass Plätze wegen zu schlechten Wetters unbespielbar werden. Welche Probleme lassen sich besser beheben - die im Sommer oder Winter?

Letztes Jahr hatten wir eine Saison mit vielen Spielausfällen, aber auch da gab es wenig Probleme. Ich muss ein sehr großes Lob an die Vereine aussprechen, wir waren im ständigen Austausch und die Klubs hatten Verständnis für die Nachholspiele - auch wenn sie Mal ein, zwei englische Wochen hintereinander hatten. Ich bin dankbar dafür, dass die Vereine gut mitarbeiten und drei, vier Wochen vor Saisonende alle Nachholspiele durch sind.