2024-04-16T09:15:35.043Z

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"Der Verein ist einfach in Ordnung": Helmut Dietterle verlängerte beim Verbandsligisten Dorfmerkingen für ein weiteres Jahr - sollten die Sportfreunde aber aufsteigen, unterhält man sich noch einmal. (Foto: Siedler)
"Der Verein ist einfach in Ordnung": Helmut Dietterle verlängerte beim Verbandsligisten Dorfmerkingen für ein weiteres Jahr - sollten die Sportfreunde aber aufsteigen, unterhält man sich noch einmal. (Foto: Siedler)
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Süd-Gegner Essingen nähert sich der Spitze

Aus Verbands und Landesliga

Erst 5:0, dann 1:4 - der Start des SSV Ehingen-Süd in die Restrunde der Rußball-Verbandsliga war nicht perfekt, aber angesichts von zwei Auswärtsspielen auch alles andere als schlecht. Zumal die Gegner nicht von Pappe waren - erst die TSG Tübingen und am vergangenen Wochenende der TSV Essingen, der seinen zweiten deutlichen Sieg nach der Winterpause verbuchte und sich der Tabellenspitze ein kleines Stück näherte. Denn das Ziel für die Mannschaft des neuen Trainers Beniamino Molinari ist klar: Auf Dauer will man nicht in der Landesliga bleiben.

Süd-Trainer Michael Bochtler hatte dem TSV Essingen schon vor der Partie eine hohe individuelle Klasse bescheinigt und durfte sich nach der Begegnung bestätigt fühlen. Dazu zählen Niklas Groiß, Fabian Weiß, Niklas Weissenberger und Maximilian Eiselt, die alle eine höherklassige Vergangenheit haben und mit ihren Toren für die Niederlage der Kirchbierlinger sorgten. Zu stark war der Gegner an diesem Tag für den SSV, der auf zwei Spieler verzichten musste. Der rechte Verteidiger Max Vöhringer fehlte krankheitsbedingt, der offensive Mittelfeldspieler Daniel Haas setzte wegen Leistenbeschwerden aus. Eine Viertelstunde vor Schluss fiel auch noch Kapitän Jan Deiss nach einem Zusammenprall mit einem Gegenspieler und unglücklichen Sturz aus.

Trotz der Niederlage liegt Ehingen-Süd weiter auf Rang sechs, der Vorsprung zur Abstiegszone hat sich nur geringfügig verändert, wobei die Mannschaften im unteren Drittel enger zusammengerückt sind. Dazu trug der Sieg des FC Wangen, eine Woche zuvor noch Essingen mit 0:3 unterlegen, gegen den FV Olympia Laupheim bei. 3:1 gewannen die Allgäuer, die über weite Strecken der Vorrunde abgeschlagenes Schlusslicht waren und sich inzwischen auf Rang 13 vorgearbeitet haben. "Die ersten fünf Minuten haben wir voll verschlafen, dann waren wir aus meiner Sicht die bessere Mannschaft", sagte FCW-Trainer Adrian Philipp. Wangen überstand die frühe Drangphase der Laupheimer, nutzte aber selbst seine Chancen in der ersten Halbzeit nicht. Nach der Pause ging der FCW rasch mit 2:0 in Führung, ehe Mathias Wesolowski für die Olympia verkürzte. Als kurz darauf Laupheims Jonas Dress für ein grobes Foulspiel die Rote Karte sah, schienen die Chancen der Gäste zu schwinden. Doch die Olympia drängte den Gegner auch in Unterzahl in die Defensive - zum Ärger von Wangens Trainer Philipp. "Wir sind in Überzahl unnötigerweise ins Schwimmen gekommen." FCW-Torwart Julian Hinkel bewahrte seine Mannschaft mehrmals vor dem 2:2, ehe wenige Minuten vor Schluss Steffen Friedrich per Strafstoß zum 3:1 für die Entscheidung und für große Erleichterung beim Gastgeber sorgte. Und die Sorgen in Laupheim vergrößerte.

Was den Abstieg angeht, müssen sich Dorfmerkingen und Rutesheim keine Sorgen machen. Im Gegenteil: Beide Mannschaft sind Kandidaten um den Aufstieg. Am Wochenende trafen der Tabellenerste und der -zweite in Dorfmerkingen aufeinander - und trennten sich 1:1 in einem Spiel, das beide Seiten begeisterte. "Ehrlicher und geiler Fußball", urteilte SKV-Trainer Rolf Kramer. Dorfmerkingens Helmut Dietterle, mit 67 Jahren ein wenig älter als sein Rutesheimer Kollege Kramer (38), drückte sich etwas anders aus. "Beide Mannschaften haben guten Fußball geboten", so Dietterle, der in diesen Tagen seinen Vertrag bei den Sportfreunden um ein Jahr verlängert hat. "Der Verein ist einfach in Ordnung", nannte Dietterle als Grund ein weiteres Jahr auf dem Härtsfeld. "Die Leute nehmen sich nicht so wichtig, bleiben im Hintergrund, arbeiten viel und wissen, dass man auf dem Boden bleiben muss. Das gefällt mir."

Das letzte Wort muss allerdings noch nicht gesprochen sein. Die Vereinbarung gilt zunächst nur für die Verbandsliga. "Sollte es tatsächlich noch weiter gehen, muss man noch einmal darüber reden", sagt Helmut Dietterle, der die Sportfreunde 2014 in der Landesliga übernommen hat. "Der Aufwand für die Oberliga ist sehr hoch." Bis die Entscheidung fällt, werden aber noch einige Wochen vergehen - durch das 1:1 im Spitzenspiel in Dorfmerkingen bleibt der Kampf um die besten Plätze in der Verbandsliga spannend. Die Sportfreunde liegen weiter einen Punkt Vorsprung vor Rutesheim und zwei vor dem FSV Hollenbach, der in Sindelfingen 2:2 spielte. Tabellenvierter ist der TSV Essingen, dessen Rückstand auf Hollenbach sich am Wochenende auf vier Punkte, auf Rutesheim auf fünf und auf Dorfmerkingen auf sechs verringerte. Diese vier Mannschaften dürften Rang eins und zwei unter sich ausmachen.

Aufrufe: 011.3.2019, 22:55 Uhr
awAutor