Standards bringen Nordhausen II die Wende in Heiligenstadt

1. SC 1911 Heiligenstadt - FSV Wacker Nordhausen II 1:2

Mit dem buchstäblich letzten Aufgebot ging der SCH das Top-Spiel an. Auf der Bank saßen neben E. Wiedenbruch lediglich noch A-Junior Tristan Hartwig und Co-Trainer Daniel Papst als Reservespieler. Wacker Nordhausen verstärkte sich mit Yannick Günzel und Mounir Chaftar aus dem Regionalliga-Team und hatte somit mehr individuelle Klasse in die Waagschale zu werfen. Gerade Chaftar machte mit seinen immens gefährlichen Eckstößen, nach diesen es häufig im SCH-Strafraum brannte, den Unterschied. So war es auch nicht verwunderlich, dass den beiden Toren für Nordhausen Eckbälle vorausgingen. Aus dem Spiel heraus konnte sich der Tabellenführer keine echte Torchance erarbeiten, was der aufopferungsvollen, mannschaftlich geschlossenen Defensivarbeit des Gastgebers geschuldet war. Die beste Möglichkeit bot sich da noch dem eingewechselten F. Schröter, aber seinen Fernschuss parierte SCH-Keeper Sternadel eindrucksvoll.

In der ersten fünfundvierzig Minuten war das Spiel ausgeglichen. Heiligenstadt hinderte Nordhausen ab der Mittellinie erfolgreich am Spielaufbau, um dann mit schnellem Umkehrspiel selbst für Gefahr zu sorgen. Die erste Chance ergab sich für Tristan Hartwig, der bereits nach 23 Minuten für den verletzten Alexander Rohner aufs Feld musste, aber den Youngster verließen vor dem Tor etwas die Nerven, so dass R. Gurniak den Ball fangen konnte. Besser machte es Adrian Wilhelm, der nach genialer Vorarbeit von Sebastian Möhlhenrich dem Gästekeeper keine Abwehrmöglichkeit bot. Nordhausen verstärkte seine Angriffsbemühungen, rannte sich aber immer wieder am Heiligenstädter Deckungsverbund fest. Die beste Ausgleichschance bot sich nach einem Eckball, aber Robert Merfert köpfte den wuchtigen Kopfball von der Torlinie.

Die zweite Spielhälfte begann mit zwei guten Gelegenheiten für die Gastgeber. Robert Merfert ging zweimal auf der linken Außenbahn auf die Reise, doch seine Eingaben fanden in der Mitte keinen Abnehmer. Eine wahre Eckballserie läutete die Wende in der Begegnung ein. Diese ermöglichte es M. Chaftar, seine ohnehin gefährlich getretenen Bälle noch genauer zu justieren. Den gefühlt zehnten Eckstoß wuchtet Felix Schwerdt per Kopf zum Ausgleich ins Gehäuse der Gastgeber. Nur wenige Minuten später war erneut eine Ecke Ausgangspunkt für den Führungstreffer. Über T. Klaus gelangte der Ball zu M. Vopel und der Wacker-Kapitän drückte ihn über die Linie.

Lobenswert die Moral der Heiligenstädter, die bis zur letzten Minute alles versuchten, wenigstens noch zum Ausgleich zu kommen. Allerdings hatte das beherzte Auftreten Kraft gekostet und so fehlte es an Genauigkeit, aber manchmal auch am Mut, die Angriffe konsequent zum Abschluss zu bringen.

Das junge SCH-Team verließ mit der Erkenntnis den Platz, dass man mit Willen und Leidenschaft auch den amtierenden Landesmeister zum Wanken bringen kann. Auf diese Leistung darf man zurecht stolz sein. Nur locker lassen sollte man jetzt nicht, denn einfacher werden die nächsten Begegnungen auf keinen Fall.