In Unterzahl den Punkt erkämpft

1. SC 1911 Heiligenstadt - FC Thüringen Weida 0:0
Mit großem Engagement verdiente sich unser SCH im vorletzten Heimspiel des Jahres 2017 einen Punkt. Das ist umso bemerkenswerter, weil der Gastgeber mehr als eine Stunde in Unterzahl spielte. Es fehlte nicht irgendwer, sondern ein Garant für die bisher eindrucksvolle Defensivleistung Martin Heinevetter. Im Zweikampf traf er den immens gefährlichen L. Szudra am Fuß. Dieser lief weiter, schloss in Richtung Tor ab, aber sein Schuss ging am Gehäuse vorbei. Der Schiedsrichter pfiff Freistoß und zeigte Heinevetter Rot. Eine etwas merkwürdige Vorteilsauslegung des hessischen Unparteiischen, denn eine Notbremse sieht anders aus.

Georg Kränzel rückte in die Innenverteidigung und Boris Dragicevic spielte fortan etwas zurückgezogen. Die Abwehr des SCH stand weiterhin sicher. Gefahr keimte lediglich bei Standards der Gäste auf. Noch einmal in der ersten Spielhälfte wurde Szudra gefährlich im Zentrum in Szene gesetzt, aber M. Hanusch stoppte ihn. Aus Sicht des Referees regelkonform, so dass der Gastgeber wenigstens zu zehnt weiterspielen konnte.

Wer dachte, Weida würde in der zweiten Spielhälfte auf Sieg spielen, sah sich getäuscht und so waren die Zuschauer wahrlich nicht zu beneiden. Der SCH verteidigte sein Gehäuse aufopferungsvoll, schaffte dadurch aber kaum Entlastung in der Offensive. Bei zwei Halbchancen kam etwas Torgefahr auf, doch weder A. Wilhelm noch M. Henkel konnten konzentriert abschließen. Der Gast aus Weida baute sein Angriffsspiel bis zum Schluss in einem überschaubaren Tempo auf, was der Heiligenstädter Defensivarbeit mehr als entgegenkam. Dank einer überragenden Abwehrleistung von K. Rhöse kam L. Szudra in der zweiten Halbzeit überhaupt nicht mehr zur Geltung. Es war schon beeindruckend wie der Neunzehnjährige agierte und dem erfahrenen Angreifer keinen Zweikampfgewinn mehr ermöglichte. Nach einer Gästeecke flog der Ball noch einmal Richtung Heiligenstädter Tor, aber näher als an das Lattenkreuz kamen die Ostthüringer nicht. So endete ein wenig attraktives Spiel torlos, auch weil es einfach keinen Sieger verdient hatte.

Bei den jungen SCH-Akteuren macht sich die kräftezehrende Hinrunde langsam bemerkbar. Aufgrund der permanent angespannten Personalsituation fehlen einfach die Alternativen, um dem einen oder anderen auch mal eine Regenerationspause zu ermöglichen. Nächste Woche beim schweren Auswärtsspiel in Meuselwitz werden beide Innenverteidiger fehlen.