2024-04-19T07:32:36.736Z

Pokal
Niklas Sander trifft mit seinem neuen Verein Stadtroda auf seinen Ex-Verein Westvororte im Pokal.
Niklas Sander trifft mit seinem neuen Verein Stadtroda auf seinen Ex-Verein Westvororte im Pokal. – Foto: Marieluis Rochelmeyer

Fünf Möhre-Tore sind Standard

Wenn der Thüringenligist aus Gera-Scheubengrobsdorf nach Stadtroda reist, dürfte auf dem Papier die Favoritenrolle bei den Gästen liegen. Doch die Statistik sagt was anderes.

Denn in den vier Duellen, die in der Zeit von 2017 bis 2019 zwischen beiden Vereinen in der Landesklasse 1 über die Bühne gingen, hatte drei Mal der FSV Grün-Weiß Stadtroda die Nase vorne. Die letzte Begegnung endete 3:3.

Zuhause gewann die "Möhre" dabei jeweils mit fünf eigenen Toren gegen die Westvororte und hat insofern im Roda-Stadion noch eine weiße Weste. Diese zu bewahren, dabe will auch Niklas Sander mithelfen. Für den 22-jährigen Schlussmann ist es ein besonderes Duell. Denn er trug in den letzten zwei Jahren noch das Trikot des Gegners. "Ich freue mich auf das Spiel. Wir haben schon in der Vorbereitung gegeneinander gespielt. Da haben wir knapp gewonnen. Jetzt geht es unter Wettbewerbsbedingungen gegen die alten Kollegen", stimmt sich Niklas auf das Spiel am Samstag ein. Vorfreude auf das Wiedersehen gibt es auch bei seinem Ex-Verein. "Niklas wollte sich damals sportlich verändern um regelmäßiger zu spielen und wir haben uns ja nicht im Bösen getrennt. Wir freuen uns auf das Wiedersehen. Natürlich würde der ein oder andere ehemalige Teamkollege ihm gerne einen Ball ins Netz legen. Aber eine Extra-Brisanz hat die Partie deshalb nicht", so Westvororte-Co-Trainer Philipp Schlebe.

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Beim angesprochenen Testspielsieg konnte er seinen Kasten gegen die Ex-Kollegen sauber halten (1:0). Und gleiches will er sicher auch erneut gegen seine Kumpels Tom Serfling, Tom Fuchs und Philipp Rehnelt schaffen, mit denen er sich auch außerhalb des Platzes sehr gut versteht. Aber Niklas ist gut in Stadtroda angekommen und fühlt sich "pudelwohl" wie er sagt. "Trainer und Mitspieler haben mich sehr gut aufgenommen. Ich habe mich auch schnell zurecht gefunden. Mit den ersten Spielen bin ich im Großen und Ganzen sehr zufrieden", sagt er mit Blick auf die Bilanz von vier Siegen in sechs Ligapartien. Die Niederlagen in den Topspielen gegen Bad Lobenstein (0:3) und Kahla (0:1) wurmen ihn aber. "Die waren unnötig. Wir haben da die richtigen Schlüsse gezogen und werden es mit Hinblick auf die weiteren Spiele besser machen. Unser Ziel ist der Aufstieg. Wenn wir aufsteigen wollen, müssen wir in der Lage sein auch gegen diese Gegner zu punkten", zeigt er sich optimistisch.

Seinen Ex-Verein drückt er von der Roda aus nun die Daumen, dass am Ende der Ligaverbleib steht. "Dass es für Westvororte eine schwere Saison wird, war wohl für sie auch klar. Sie haben einen großen Kader und genug Qualität, um die Klasse zu halten", so der Stadtroda Schlussmann. Bei den eigenen Zielen könnte es dann nächste Saison vielleicht Duell gegen seine ehemaligen Mitspieler in der Thüringenliga geben. Doch zunächst steht das Pokalspiel am Samstag auf den Plan und das will Niklas gewinnen: "Ich erwarte ein enges, umkämpftes Spiel mit vielen Zweikämpfen. Trotz eines Pokalspieles möchte niemand was herschenken. Ich rechne mit einer spannenden und packenden Partie mit einem knappen 3:2-Sieg für uns."

Die Auswärtsbilanz der aktuellen Saison weist bei der SG Westvororte/JFC Gera bisher eine Null auf. In den vier Gastspielen in der Thüringenliga gab es keine Punkte bei 2:10 Gegentore. "Ich halte nichts davon von einem Heim- oder Auswärtsfluch zu sprechen. Man sollte dabei jede Partie individuell betrachten und bewerten", so Philipp Schlebe. Auch die schlechte Bilanz in Stadtroda ist dem Co-Trainer der SG Westvororte/JFC dabei natürlich bekannt: "Sie sind eine richtig gute Mannschaft aus der Landesklasse gegen die wir nicht so gute Erfahrungen gemacht haben. In Stadtroda haben wir auf dem Kunstrasen immer fünf Gegentore bekommen. Zuhause haben sie uns mal den Aufstieg versaut. Wir sind alle gewarnt auch nach dem Vorbereitungsspiel."

Der 24 Jahre junge Assistenztrainer der Gäste und Möhre-Trainer Steffen Richter sind miteinander bestens bekannt, was Schlebe als Vorteil sieht. "Wir wissen ungefähr was spielerisch auf uns zukommt. Im Kader haben sie mit Fuchs, Pöckel und Klinger richtig gute Qualität. Ich sehe keinen klaren Favoriten für das Wochenende, sondern ein Spiel auf Augenhöhe. Zwischen ein Top-Team der Landesklasse und einem Kellerkind der Thüringenliga sind die Unterschiede nicht so groß. Wir werden nicht den Fehler machen und sie unterschätzen. Wir wollen unseren kleinen Erst-Runden-Fluch brechen und in die nächste Runde einziehen.", blickt der Assistenzcoach abschließend auf das Spiel.

Aufrufe: 023.10.2020, 16:30 Uhr
André HofmannAutor