2024-04-19T07:32:36.736Z

Ligavorschau
Einer von den Verletzten, die bei der Hassia schmerzlich vermisst werden: Konstantin Fring.	Archivfoto: Edgar Daudistel
Einer von den Verletzten, die bei der Hassia schmerzlich vermisst werden: Konstantin Fring. Archivfoto: Edgar Daudistel

Hinspiel darf kein Maßstab sein

Hassia-Trainer Nelson Rodrigues verlangt von den Spielern, in Winnweiler das 9:0 vom August aus den Köpfen zu verdrängen

Bingen. Zum Punktspielauftakt im Jahr 2017 muss Fußballverbandsligist Hassia Bingen beim ASV Winnweiler antreten. Anpfiff in der Pfalz ist am Sonntag um 15.45 Uhr. Nicht mehr im Kopf haben darf das Team von Nelson Rodrigues dabei das Hinspielergebnis: Am Hessenhaus gab es Ende August einen 9:0-Kantersieg gegen eine besonders in der zweiten Hälfte desolate ASV-Mannschaft. Momentan liegt die Hassia mit 29 Punkten auf Rang sieben, Winnweiler steckt bei 22 Zählern auf Platz zehn im unteren Mittelfeld.

Mit 15 gesunden Spieler, darunter die Torhüter Nico Adami und Fabian Haas, treten Rodrigues und sein Co-Trainer Sandro Schlitz die Fahrt an. Zu den Langzeitverletzten Fabian Liesenfeld und Konstantin Fring gesellten sich Espen Lautermann (Unterarmfraktur), Mükerrem Serdar (Zahnoperation), Andreas Rudolf und gestern noch Philipp Schrimb (beide Erkältung). „Die Verletzten- und Krankheitsmisere kennen wir schon aus den Vorjahren“, bedauerte der Coach am Donnerstag und kündigte an, mindestens einen A-Jugendspieler mitzunehmen, „wahrscheinlich jemanden für die Offensive.“ Drei Feldspieler für die Bank seien ausreichend.

Auf dem kleinen Kunstrasenplatz in Winnweiler, wo sich viele Mannschaften sehr schwertun, erwartet die Binger ein schwieriges Spiel. Kleinigkeiten und Standards werden den Ausschlag geben, ist der Trainer überzeugt. Entsprechend rechnet er mit einem knappen Ergebnis und einer Partie mit vielen Zweikämpfen.

Mit der Vorbereitung ist der 38-Jährige sehr zufrieden. Er geht davon aus, dass am Sonntag alle auf den Punkt fit sind. „Alle haben die notwendige geistige Frische, auch die Beine sind fit, und vor allem haben alle richtig Lust, wieder unter Wettkampfbedingungen Fußball zu spielen.“ Die Testspiele gegen die Oberligisten aus Pfeddersheim (2:3) und Gonsenheim (1:3) hätten Mut gemacht, der Auftritt gegen die gemischte Mannschaft von Wormatia Worms (2:0) sei sehr gut gewesen.

In der Liga wird in elf verbleibenden Spielen nichts Gravierendes für die Binger passieren. 14 Punkte sind es bis zum Relegationsrang Richtung Oberliga, 18 Punkte beträgt der Vorsprung vor einem der Abstiegsplätze. „Ich wünsche mir nur, dass die Kranken und Verletzten möglichst schnell zurückkommen“, so Rodrigues, „ein Problem sind natürlich Fabian Liesenfeld und Konstantin Fring. Deren Ausfälle tun uns weh.“ Für die kommenden Partien drängt er darauf, dass seine Spieler die Fehler der Vorrunde abstellen, weitere Schritte nach vorne machen und möglichst viele Punkte einfahren.

Während die Binger diese Spielzeit also höchstwahrscheinlich abhaken können, muss das Augenmerk auf der Zukunft liegen. Rodrigues hat Ältestenrat und Vorstand sein Konzept vorgestellt. „Dies ist einstimmig abgesegnet worden“, freut er sich. Am Samstag soll im Golfhotel in Stromberg getagt werden, innerhalb der nächsten zwei Wochen eine Entscheidung darüber fallen, mit welchem Trainerteam und welcher Mannschaft die Hassia die Saison 2017/18 angehen wird. „Es geht allein um die Zukunft des Vereins“, lässt sich Rodrigues noch nicht in die Karten blicken. Klar sei aber, dass die Hassia bei einem Erfolgslauf wie in der Vorsaison „nicht mehr Nein sagt, wenn es um den Aufstieg geht.“ Dennoch beharrt der Deutsch-Portugiese darauf, dass zunächst das Fundament aus A- und B-Jugend stimmen müsse, um den Nachwuchs für die erste Mannschaft vorwiegend aus den eigenen Reihen generieren zu können.



Rückblick

Im Hinspiel am Binger Hesshaus kamen die Gäste aus Winnweiler regelrecht unter die Räder- Das 9:0 der Hassia am 26. August 2016 war gleichzeitig auch der höchste Binger Saisonsieg bisher. Torschützen waren: Fabian Liesenfeld (5), Alexandru Baltateanu, Axel Neumann, Dominik Ahlbach und Philipp Schrimb.

Aufrufe: 03.3.2017, 14:00 Uhr
Jochen WernerAutor