2024-04-19T07:32:36.736Z

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Im Hinspiel setzte sich der FC Denzlingen mit 3:2 gegen den FFC durch. | Foto: Daniel Thoma
Im Hinspiel setzte sich der FC Denzlingen mit 3:2 gegen den FFC durch. | Foto: Daniel Thoma

Spitzenspiel im Dietenbach-Sportpark

Derby zwischen Bad Dürrheim und Villingen +++ SV Endingen will nachlegen

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Die Augen richten sich am 32. Spieltag Richtung Dietenbach-Sportpark, wo es zum Spitzenspiel zwischen dem Freiburger FC und dem FC Denzlingen kommt.

Freiburger FC - FC Denzlingen (Sa 14:30)
„Die Pause hat uns gutgetan“, sagt FFC-Cheftrainer Ralf Eckert. Weiter berichtet er von einer guten Stimmung im Training, zu dem er auch wieder Kevin Bernauer (war verletzt), Alexander Martinelli (war im Urlaub) und Robin Risch (konnte berufsbedingt nicht trainieren) begrüßen konnte. Er erwartet ein interessantes Spiel gegen eine starke Mannschaft und ist sicher: „Unsere Jungs werden überzeugen.“ Er hofft, Elias Reinhardt und Kevin Senftleber, die beide angeschlagen waren, wieder einsetzen zu können. Im Lager der Denzlinger hält man den Ball nach der überraschenden 3:5-Heimniederlage gegen den SV Endingen bewusst flach. „Für uns zählt nun erst einmal eine kleine Wiedergutmachung“, sagt Trainer Karsten Bickel. Die Spieler sollten an der Ehre gepackt sein, das zu zeigen, was sie können. Dabei gehe es ihm nicht um den Tabellenplatz, so Bickel, der auf ein spannendes Derby zweier spielstarker Mannschaften hofft. Ins gleiche Horn stößt auch Armin Jungkeit, seit Saisonbeginn sein gleichberechtigter Kollege im Einbollen. „Wir haben keinen Druck. Wenn wir am Ende Zweiter werden, wäre dies natürlich toll. Sollten wir Dritter werden, könnten wir auch von einer tollen Saison reden“, sagt Jungkeit, der einst in der Jugend beim FFC das Tor hütete. Jedoch lässt auch er keine Zweifel aufkommen, dass man „natürlich wieder in die Erfolgsspur zurück“ wolle. Personelle Probleme hat das Trainerduo derzeit keine.



SV Linx - FC Auggen (Sa 15:30)
Enzo Minardi, der Übungsleiter der Markgräfler, kann sich noch gut an Spiele seiner Mannschaft gegen die Linxer erinnern: „Das waren immer sehr enge Spiele mit viel Intensität.“ Er erwartet die Linxer wegen ihrer Pokalniederlage in Hausen noch immer „mit Wut im Bauch“ und hofft, dass sein Team ähnlich agiert wie jüngst an der Lahrer Dammenmühle, wo es nach einer guten Leistung am Ende einen 2:0-Sieg gab: „Dann könnten wir auch in Linx etwas holen.“ Zumal ihm der gesamte Kader zur Verfügung steht. Lediglich hinter dem Einsatz von Muhammed Aslan (Knieprobleme) steht ein kleines Fragezeichen.



SV Endingen - Kehler FV 07 (Sa 15:30)
Vor wenigen Wochen lag der SVE noch am Boden, steckte tief im Abstiegssumpf. Nach zuletzt durchaus ansprechenden Leistungen, die zunächst jedoch noch nicht die gewünschten Resultate gebracht hatten, gelang den Kaiserstühlern am vergangenen Sonntag mit dem nie und nimmer erwarteten 5:3-Sieg in Denzlingen der Befreiungsschlag schlechthin. Die Chancen auf den Klassenerhalt sind dadurch deutlich gestiegen, wenngleich die Gefahr noch nicht gebannt ist. „Wir sind froh und zufrieden“, jubiliert denn auch Trainer Axel Siefert, „unsere Arbeit hat Früchte getragen.“ Vorrangig in den noch vier ausstehenden Heimspielen soll nun der Ligaverbleib festgezurrt werden. „Wir sind auf einem guten Weg und bestimmt auch gegen Kehl konkurrenzfähig“, ist Siefert sicher. Marvin Weik kehrt in die Mannschaft zurück, so dass ihm erstmals seit Monaten am Wochenende 14 Spieler zur Verfügung stehen.



FC 08 Villingen - FC Bad Dürrheim (Sa 15:30)
Im Friedengrund werden am Samstag mindestens 1000 Zuschauer erwartet. Im Hinspiel hatten sich die Nullachter vor damals 1200 Fans mit einem 1:1 begnügen müssen. Christian Braun erzielte den Ausgleich für den FC Bad Dürrheim nach Benedikt Haibts Führungstor. Die Nullachter scheinen perfekter denn je für den Saisonendspurt mit den restlichen sieben Spielen gerüstet. Während Trainer Jago Maric personell aus dem Vollen schöpfen kann, plagen Reiner Scheu schon die ganze Saison über Ausfallsorgen. „Unser Ziel ist es, an die starke Leistung von Stadelhofen anzuknüpfen und natürlich daheim zu gewinnen“, so Maric. „Dafür müssen wir hundert Prozent konzentriert sein, unsere Chancen nutzen und auch kämpferisch alles einbringen, weil Bad Dürrheim sicherlich alles geben wird“, so Maric.
Der FC 08 ist seit dem zweiten Spieltag ungeschlagen. Am 14. August kassierte die Maric-Elf ein 0:2 beim 1. FC Rielasingen-Arlen. Was danach folgte, war eine imposante Serie mit 19 Siegen und sechs Unentschieden und dazu 16 Zu-null-Spiele. Die beiden 08-Torhüter Christian Mendes und der seit einigen Wochen an der Hand verletzte Daniel Miletic kassierten nur 14 Treffer. Die Auswärtsbilanz der Kurstädter ist mit zwölf Zählern vergleichsweise bescheiden. Scheus Team stellt sich dagegen teilweise fast von selbst auf. Der Fußball-Lehrer ist oft zum Improvisieren gezwungen, von den Spielern ist viel Flexibilität gefordert, wenn sie eine ungewohnte Position einnehmen müssen. Wie Scheu-Sohn Karsten, der gegen Mörsch als Verteidiger agierte.
Auch im Friedengrund könnte der Trainer der Kurstädter wieder zu Änderungen in der Aufstellung genötigt sein. Weil Torjäger Christian Braun Probleme mit dem Sprunggelenk hat, war sein Einsatz am Samstag vor dem heutigen Abschlusstraining zumindest gefährdet. Mit Patrick Detta, der gegen Mörsch erkrankt passen musste, rechnet Scheu dagegen wieder und auch bei Nico Tadic hofft er auf einen Einsatz. Zwei bis drei Spieler aus der zweiten Mannschaft sollen zunächst auf der Bank sitzen.
Dazu, dass die Vorzeichen fürs Lokalderby „mehr als eindeutig“ sind, wie der Dürrheimer Coach sagt, trägt natürlich auch das kickende Personal wesentlich bei. Etliche der Villinger Spieler haben seiner Meinung nach „in der Verbandsliga nichts zu suchen“. Das ist ein Kompliment für den Spitzenreiter, der für Scheu in die Oberliga gehört. Seine Mannschaft, nach dem wichtigen Sieg über Mörsch wieder Tabellensiebter, soll sich „teuer verkaufen und anständig präsentieren“. Gegen die torgefährlichste Mannschaft der Liga, die gleichzeitig die weitaus beste Abwehr zu bieten hat, könnte eine defensivere Ausrichtung als üblich geboten erscheinen. „Einigeln“ entspricht nicht der Spielweise seiner Mannschaft, hält Scheu dagegen. „Wir haben schon unseren Plan“, doch „es kann sein, dass Villingen uns den Stempel aufdrückt“. Die Nullachter werden sich nach vorne absetzen wollen, vermutet ihr früherer Trainer. Im Hinspiel sah er seine Elf „ebenbürtig“, das Remis sei „hochverdient“ gewesen. Zur Sicherheit sollen die Dürrheimer „noch ein bis zwei Punkte holen“ – in Villingen ist kein Zähler „eingeplant“.



1. FC Rielasingen-Arlen - FC Neustadt (Sa 15:30)
Acht Spiele nach dem Saisonstart wurden die Neustädter mitleidig belächelt, nach Packungen in Serie und null Punkten auf dem Konto. An die Mannschaft glaubten damals fast nur noch zwei – die beiden Trainer-Brüder Benjamin und Klaus Gallmann. Mit bewundernswerter Hartnäckigkeit führten sie das Team aus dem Tief, erhöhten im laufenden Trainings- und Spielbetrieb die läuferische Leistung ihrer Kicker um gefühlte 20 Prozent, minimierten haarsträubende Fehler und sorgten im Team für: Arbeit, Arbeit und nochmals Arbeit. Maloche, die sich auszahlte – in der Rückrunde haben die Neustädter mit dem 2:5 gegen Lahr nur ein Spiel verloren. Sechs Punkte über dem ominösen Strich, der zum Saisonende in fünf Wochen Verbandsliga-Drinbleiber und Absteiger trennen wird wie eine Feuerlinie, gibt es ein bisschen Grund, um durchzuatmen.
Mehr als 20 Stunden pro Woche investiert jeder der beiden Gallmänner für den FCN, im Training, in der Vor- und Nachbereitung, am Schreibtisch. Dazu kommen (nicht mitgerechnete) Spielbeobachtungen – allein viermal hat Benjamin G. in den vergangenen Wochen die Rielasinger Kicker bei Punktspielen gesehen und eine Mannschaft erlebt, „die unter die besten fünf gehört“. Bedingungslose Leidenschaft, die die Gallmanns vorleben und auch von ihren Fußballern erwarten. Es ist eine ansteckende Begeisterung. Und doch auch eine Belastung. Für ständiges Kicken am Limit ist kein Amateur gemacht. Und so war in den vergangenen zwei Partien, nach jeweiliger Führung der Neustädter, im Team der Blauen jeweils ein deutlicher Spannungsabfall erkennbar. Das hat Benjamin und Klaus Gallmann gar nicht gefallen. „Das hatte nichts mit fußballerischen Fertigkeiten zu tun“, so Benjamin Gallmann, „das waren Probleme im mentalen Bereich“. Vielleicht steckten hinter dieser kurzzeitigen kollektiven Lethargie Warnsignale aus der Schaltzentrale. Einfach abschalten, das tut der Kopf im Alltag, wenn er überfordert wird. Und das tut das Hirn auch auf dem Platz. „Es kann sein, dass die Köpfe müde sind“, so Benjamin Gallmann. Aber da müssten die Spieler jetzt eben durch. Schließlich wolle sich die Mannschaft in fünf Wochen mit dem Klassenerhalt für all die Plackerei der vergangenen Monate belohnen: „Und jeder Neustädter Spieler wird alles in seiner Macht Stehende tun, damit wir das schaffen.“ Zurück in die Landesliga? Das ist für Benjamin Gallmann keine Option.
In Rielasingen erwartet den FCN ein mit ehemaligen Oberligaspielern gespicktes Team, das der FCN-Trainer auf Rang neun unter Wert notiert sieht. „Aber“, so Gallmann, „gegen spielstarke Teams tun wir uns leichter“. Sorgen gibt es dennoch. Florian Waldvogel zog sich jüngst im Heimspiel gegen Waldkirch nach nur 180 Sekunden auf dem Platz einen Muskelfaserriss im Oberschenkel zu und fällt rund drei Wochen aus. Florian Heitzmann kommt nach einem Zehenbruch zwar endlich wieder in einen Schuh, kehrt aber frühestens im FCN-Heimspiel gegen Mörsch ins Team zurück. Damit ist die etatmäßige Doppel-Sechs gesprengt. „Ohne die zwei fehlt uns Stabilität“, so Benjamin Gallmann, „aber Tobias Gutscher und Robin Maier sind mehr als nur Ersatz.“


FC Waldkirch - SC Lahr (Sa 15:30)
Die Lage der Elztäler wird immer prekärer, sie taumeln der Landesliga entgegen. Vom Ligaverbleib redet beim FCW keiner mehr, auch nicht Trainer Beni Pfahler. Er ist sichtlich bemüht, sein kleines Häuflein einsatzbereiter Spieler bei Laune zu halten, so gut das in dieser Situation eben geht. Dabei erinnert er an Spiele seiner Mannschaft gegen die Lahrer, „die immer interessant waren und zu den besten Partien mit oft auch vielen Toren gehörten.“ Jedenfalls hoffe er, dass man das Spiel gegen den Tabellenachten so lange wie möglich offen halten könne. „Wir werden uns vor eigenem Publikum auf keinen Fall gehen lassen“, verspricht der Coach, der aufgrund personeller Probleme, auch in der Offensive, Robert Berisic aus der zweiten Mannschaft in den Kader holen will.

Aufrufe: 012.4.2017, 19:30 Uhr
Badische ZeitungAutor