2024-04-23T13:35:06.289Z

Allgemeines
Die Niederlage vergessen machen, heißt es für den FFC | Foto: M. Thoma
Die Niederlage vergessen machen, heißt es für den FFC | Foto: M. Thoma

Kommt der FFC zurück in die Spur?

Waldkirch erwartet Auggen +++ Lahr in Rielasingen gefordert

Verlinkte Inhalte

Das Rennen um die Spitze ist wieder spannend in der Verbandsliga. Ein Dreikampf entwickelt sich. Diese Partien stehen am 14. Spieltag auf dem Programm.

Freiburger FC - Kehler FV 07 (Sa 14:30)
Trotz der Niederlage in Denzlingen war FFC-Cheftrainer Ralf Eckert nicht unzufrieden mit seinem Team: „Wir haben uns von einer vernünftigen Seite gezeigt.“ Gleichwohl erwartet er nun, dass seine Mannschaft wieder etwas mutiger agiert und etwas mehr Frechheit an den Tag legt, wie sie es in dieser Spielzeit schon öfters gemacht hat. Die Kehler, zusammen mit dem FFC aus der Oberliga abgestiegen, waren für Eckert vor der Runde neben Villingen der Topfavorit, in Kevin Sax sieht er ihren herausragenden Spieler. „Es ist doch toll, dass wir jetzt vor ihnen stehen“, meint er und erinnert gleichzeitig an die letzten Partien gegen die Grenzstädter, die stets spannend und torreich gewesen seien. Aufgrund der Länderspielpause in der Bundesliga und der Verlegung des Bahlinger Spiels hofft er auf einen ähnlich guten Zuschauerzuspruch wie zuletzt gegen Endingen.




SV Endingen - SV 08 Kuppenheim (Sa 15:30)
Obwohl seine Mannschaft aus den vergangenen zwei Spielen gegen Denzlingen (2:2) und in Kehl (0:2) nur einen Punkt geholt hat, ist SVE-Trainer Axel Siefert „guter Dinge, dass wir zumindest leistungsmäßig in die Spur zurückgefunden haben.“ Die größte Problematik sieht er derzeit bei seinem Personal, das nicht nur aus Verletzungsgründen zuletzt arg geschrumpft ist. Denn zu allem Überfluss handelte sich Patrick Buderer in Kehl kurz vor Spielende die Gelb-Rote Karte ein und ist somit am Wochenende zum Zuschauen verurteilt. Daher stehen den Endingern voraussichtlich nur zwölf Spieler zur Verfügung. Dennoch gibt sich Siefert optimistisch, den Kuppenheimern auf Augenhöhe begegnen zu können.



SV Linx - SV Solvay Freiburg (Sa 15:30)
Ohne seinen Optimismus wäre Boris Darvich als Trainer beim SV Solvay fehl am Platz. Auch nach vier Niederlagen in Serie verbreitet er im Sportpark gute Laune. „Wir fahren nach Linx und wollen versuchen, dort für eine Überraschung zu sorgen“, sagt er, wohl wissend jedoch, dass die Vorzeichen eigentlich klar sind. Auf der einen Seite die wie jedes Jahr ambitionierten Gastgeber, die stets zumindest zum erweiterten Favoritenkreis zählen, auf der anderen sein völlig neu formiertes Team, das nach einem Drittel der Saison bereits tief im Tabellenkeller steckt und im Abstiegskampf jeden Punkt dringend braucht. Personell sieht es aus wie in der Vorwoche. In Kapitän David Unterreiner (verletzt), Erlwin Barbullushi (Knieprobleme) und Henry Osajere Adetoro (privat verhindert) fallen drei Akteure aus, die normalerweise zum Stammpersonal zählen.



FC 08 Villingen - SV Bühlertal (Sa 15:30)
Der FC Villingen hat wieder ein Heimspiel mit Erwartungsdruck: Drei Punkte sind Pflicht, alles andere wäre eine Enttäuschung. Trainer Jago Maric musste am Montag mit dem Remis in Bad Dürrheim zufrieden sein. War er auch. „Man kann nicht immer gewinnen, wenn man unsere Ausfälle bedenkt und dann zwei Spiele in drei Tagen.“ Er freute sich aber, dass der Freiburger FC das Topspiel gegen den FC Denzlingen verloren hat. Somit bleiben die Nullachter zwar Dritter, machten jedoch einen Zähler auf den FFC gut. „Es wird bis auf absehbare Zeit ein Dreikampf bleiben“, sagt der 08-Übungsleiter. Alle bisherigen sechs Heimspiele haben die Nullachter gewonnen (28:1-Tore). Sie sind seit 534 Minuten ohne Gegentor. Eine Abwehr wie eine Betonmauer: Frederick Bruno als Fels, Daniel Niedermann, der Allrounder, der in der Kette bislang schon alle Positionen gespielt hat. Dragan Ovuka kommt langsam wieder in den vollen Akkuzustand. In Bad Dürrheim wurde er in der Pause für Teyfik Ceylan eingewechselt, bei dem der Muskel zumachte und eine Auswechslung erzwang. Und die Offensive? Für das schnelle Spiel über die Flügel und den Druck aus der Mitte wird Nedzad Plavci jetzt wieder ein dankbarer Abnehmer sein. „Drei Punkte sind wichtig und machbar, wenn wir unsere Leistung konzentriert und voll abrufen“, so Maric voller Überzeugung. Der Gegner hat die letzten drei Auswärtsspiele verloren. Wie sagte doch Sportvorstand Martin Braun zu Saisonbeginn mehrmals und hob warnend den Zeigefinger: „Wir haben natürlich eine tolle Qualität im Kader, eine gute Mannschaft. Aber die wird nicht jede Woche jeden Gegner rundspielen. Vor allem nicht, wenn dieser hinten drin steht. Da heißt es geduldig abwarten. Nicht immer schön, aber innerhalb einer Saison sind auch mal nur Ergebnisse wichtig, um die Ziele zu erreichen.“





SC Pfullendorf - FC Bad Dürrheim (Sa 15:30)
Die jüngsten Erfolge waren sehr wichtig und wohltuend für die Bad Dürrheimer. Bei aller Freude und Erleichterung denkt Reiner Scheu indessen schon wieder daran, dass die vier Punkte aus den jüngsten zwei Spielen auch negative Folgen haben könnten. Falls nämlich einige Spieler nun glauben sollten, Partien gegen schlechter platzierte Gegner wie Pfullendorf auch mit halber Kraft erfolgreich gestalten zu können, könnte der Schuss ganz schnell nach hinten losgehen. Der FC-Trainer erinnert an das Beispiel Solvay Freiburg: Beim damaligen Drittletzten unterlag seine Mannschaft nach ihrem zweiten Saisonsieg gegen Auggen. Das soll sich gegen den aktuellen Drittletzten nicht wiederholen, deshalb wird der Fußballlehrer nicht müde, seine auf Rang zwölf verbesserte Elf zu mahnen: „Wir müssen unsere Leistung bringen.“ Dabei will er gegen den Oberliga-Absteiger, dessen Kader sich komplett verändert hat, auf jene Aufstellung setzen, die beim Kantersieg in Mörsch und dem Remis gegen die favorisierten Null achter überzeugte und gleichzeitig viel fürs Selbstvertrauen tat. „Keiner hat enttäuscht“, lobt Scheu, die ein oder andere mögliche Änderung würde allenfalls taktische Gründe haben. Die fünf Tore beim ersten Auswärtssieg hätten „Auftrieb ohne Ende“ gegeben. Nach der „Kür“ im Derby gegen Villingen folge jetzt ein „gefährliches Spiel“: Der SC „muss unbedingt punkten, wir wollen“. Der Ehrgeiz sei vorhanden, jetzt hofft Scheu auf konstante Form und freie Köpfe.





FC Bötzingen - SV Stadelhofen (So 15:00)
Die Chancen auf den Klassenerhalt sinken in Bötzingen von Woche zu Woche, mit jeder Niederlage werden sie geringer. Einer, der die Hoffnung noch nicht aufgegeben hat, ist Gilles Ekoto-Ekoto, der Trainer. Vor der Partie gegen den Aufsteiger aus dem Renchtal spricht er jedoch Klartext: „Das Spiel ist für mich die letzte Chance, die Kurve noch zu kriegen.“



FC Waldkirch - FC Auggen (So 15:00)
Beni Pfahler, der Trainer der Elztäler, steht vor einem Rätsel. Denn bei der 1:4-Heimniederlage gegen Aufsteiger Neustadt habe sein Team die schlechteste Saisonleistung abgeliefert, den absoluten Tiefpunkt erreicht, um zwei Tage später beim 1:1 in Lahr in der ersten Halbzeit die bislang beste Vorstellung in dieser Spielzeit zu zeigen. „Für mich ist es nicht erklärbar, wie man innerhalb so kurzer Zeit zwei so unterschiedliche Leistungen abrufen kann“, sagt Pfahler, der sich nunmehr wünscht, dass seine Mannschaft weiterhin so auftritt wie zuletzt an der Dammenmühle: „Dann werden die Punkte auch kommen.“ Für zusätzlichen Optimismus sorgt bei ihm die Tatsache, dass Christian Kranich, Daniele Sanso und Joel Schützler wieder trainieren können, wenngleich ein Einsatz am Wochenende für alle drei noch zu früh komme. Die Auggener schätzt Pfahler ähnlich stark ein wie den SC Lahr: „Die haben eine ähnliche Qualität.“ Enzo Minardi, der Übungsleiter der Markgräfler, hofft nach der Heimniederlage gegen Linx, „wo ein Punkt sicher möglich gewesen wäre“, wieder auf ein Erfolgserlebnis. Um den Abstand zu den Elztälern zu wahren, wäre er mit einem Unentschieden zufrieden, wenngleich man an das mit 4:0 gewonnene Spiel beim SV Solvay anknüpfen und gerne auch drei Punkte einfahren wolle. Idrissa Khan kehrt nach abgesessener Sperre in den Kader zurück, dafür fehlt Bastian Bischoff, mit fünf Toren bislang treffsicherster Schütze, urlaubsbedingt.




1. SV Mörsch - FC Neustadt (So 15:00)
Es hört sich einfach an: So weitermachen wie zuletzt – das möchte man dem FC Neustadt raten. Doch gerade das ist so eminent schwierig für jeden Einzelnen: immer wieder die gleiche Leidenschaft, die selbe Intensität und den selben Willen zu aktivieren. Denn die Spieler leben nicht unter einer Fußball-Glocke, private wie berufliche Einflüsse können sich ebenfalls auf den Gemütszustand auswirken – positiv wie negativ. „Ich habe ein sehr gutes Gefühl, dass die Mannschaft diesen Weg weitergehen wird“, sagt Benjamin Gallmann, der beim FC Neustadt sportlich die Geschicke zusammen mit seinem Bruder Klaus Gallmann steuert. „Die Gefahr, leichtsinnig und überheblich zu werden, sehe ich bei der Mannschaft nicht, denn sie kann die letzten Erfolge richtig einordnen“, sagt Trainer Benjamin Gallmann.
In schwierigen Phasen zeige sich das wahre Gesicht einer Mannschaft, darauf hat der Neustädter Coach in den vergangenen Wochen immer wieder hingewiesen. „Die Mannschaft hat die acht Niederlagen und die Krise eindrucksvoll bewältigt und ist zurückgekommen. Erfreulich ist vor allem die Art und Weise, wie wir gegen Linx und Rielasingen gewonnen haben. Es waren keine gestohlenen Siege.“ Ein Schlüssel war das effiziente Pressing, die Blauen haben als Einheit gegen den Ball sehr gut gearbeitet. Aus Gallmanns Sicht sind die offensiven Leistungen der Mannschaft zuletzt jedoch zu wenig gewürdigt worden: „Wir haben in vier Spielen zwölf Tore erzielt, das ist ein eindeutiger Beleg für spielerische Qualität.“
Ein weiterer Schlüssel der jüngsten Erfolge ist der physische Zustand der Mannschaft. Im zweiten Spiel innerhalb von drei Tagen gegen Rielasingen waren die Blauen auch in der Schlussphase noch in der Lage, ein hohes Tempo zu gehen. Dass die Vorbereitungsphase beim Aufsteiger etwas üppiger ausfiel als bei der Konkurrenz, macht sich jetzt bezahlt.
Der nächste Gegner 1. SV Mörsch ist ebenfalls neu in der Liga. Zuletzt wurde der Aufsteiger von zwei 1:5-Niederlagen durchgeschüttelt, defensiv scheint die Mannschaft derzeit verwundbar zu sein. Mörsch ist das einzige Verbandsligateam, das das Neustädter Trainerduo noch nicht beobachtet hat. „Ein paar Informationen zum Gegner sind nicht schlecht, aber grundsätzlich liegt der Fokus auf unseren Stärken“, sagt Benjamin Gallmann. Der SV Mörsch wird sich für das Spiel natürlich viel vornehmen: nicht erneut eine Klatsche zu kassieren, hinten den Laden dicht zu halten, mutig und selbstbewusst zu spielen , aber all die Vorgaben sind leicht zu erschüttern, wenn der FC Neustadt wie zuletzt in Führung ginge. Denn der Gegner ist verunsichert, die Zweifel kämen zurück. Trainer Gallmann hat da seine eigene Sicht der Dinge: „Wir werden nicht so naiv sein und den Gegner an den beiden 1:5 -Niederlagen messen.“




1. FC Rielasingen-Arlen - SC Lahr (So 15:00)

Nach dem kräftezehrenden Wochenende mit zwei Spieltagen in drei Tagen war Regeneration beim SCL angesagt. Vielleicht gelingt es der medizinischen Abteilung die verletzten Spieler Alexandru Ghita, Dennis Häußermann und den grippekranken Markus Neu zum Wochenende in die Spur zu bekommen. Gerade beim schweren Auswärtsspiel beim 1.FC Rielasingen-Arlen ist es von Nöten, den kompletten Mannschaftskader an Bord zu haben. SCL-Trainer Oliver Dewes sagt: „Wir wollen uns nach acht Spielen in Folge ohne Niederlage mit dem bestmöglichen Aufgebot präsentieren. Wir können dort ein Stück weit ohne Druck aufspielen.“ Überraschend nahm der 1. FC aus der Partie gegen den FC Neustadt nichts Zählbares mit nach Hause. Dewes: „Dadurch wird unsere Aufgabe nicht leichter, denn der 1.FC Rielasingen-Arlen will seinen Erwartungen nicht länger hinterher laufen.“


Aufrufe: 06.10.2016, 20:00 Uhr
Badische ZeitungAutor