2024-04-24T13:20:38.835Z

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Wieder verloren: Witali Semenschuk befragt den Fußballgott, OFV-Keeper Florian Streif hat ihn sicher. | Foto: Gerd Gründl
Wieder verloren: Witali Semenschuk befragt den Fußballgott, OFV-Keeper Florian Streif hat ihn sicher. | Foto: Gerd Gründl

FV Lörrach Brombach unterliegt dem Offenburger FV deutlich

Verschwenderische Endinger gewinnen dennoch +++ FC Denzlingen verliert ein Sechs-Punkte-Spiel in Mörsch +++ FFC mit Mühe in Lahr

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Auch wenn die Wahrscheinlichkeit gering ist, hofft man. So auch der FV Lörrach-Brombach, dass gegen den hochgehandelten Offenburger FV die Wende und ein erfolgreicher Jahresabschluss gelingen möge. Doch eine couragierte Vorstellung des Fußball-Verbandsligisten reichte nicht: 1:4 ging das letzte Spiel des Jahres verloren. Einen ganz wichtigen Punktgewinn konnte Stegen in Auggen verbuchen.

SC Lahr - Freiburger FC 1:3 (0:1)

In der sechsten Begegnung zwischen dem SC Lahr und dem Freiburger FC baute der Spitzenreiter aus dem Breisgau seine Erfolgsbilanz aus: Er kam zu seinem fünften Sieg gegen die Lahrer, welche auf dem elften Tabellenrang in die Winterpause gehen.

SC-Coach Oliver Dewes blieb nichts anderes übrig, als seinem Freiburger Kollegen Ralf Eckert wieder einmal zu einem verdienten Sieg zu gratulieren. Er betonte jedoch auch, dass er trotz des ausgebliebenen Erfolgs mit seinem Team absolut zufrieden gewesen sei. Denn trotz der Freiburger Überlegenheit über weite Strecken der Partie hatten sich seine Akteure dem großen Favoriten erst nach großem Kampf in den letzten Minuten geschlagen geben müssen. Nach zwei von Lahrs Keeper Jonas Witt vereitelten Chancen für Marco Senftleber fiel nach einer knappen Viertelstunde der Führungstreffer für die Freiburger durch Fabian Sutter. Danach hatte Regisseur Mike Enderle zweimal die Möglichkeit, die Führung auszubauen. Zuerst landete sein Kopfball auf der Latte des Lahrer Tores (23.), dann war wieder Keeper Witt rechtzeitig zur Stelle (31.).

Wiederum Enderle setzte nach sieben gespielten Minuten in Halbzeit zwei einen Freistoß aus etwa 20 Metern an die Latte, was vorerst die letzte FFC-Aktion in der Offensive war. Mit zunehmender Spieldauer wurden die Beine der Freiburger Akteure müder, auch wegen des tiefen Bodens.

Die Lahrer witterten Morgenluft, intensivierten ihre Offensivbemühungen und drängten auf den Ausgleich. Elf Minuten vor dem Abpfiff traf der eingewechselte Fadi Ammar Kehloufi per Kopf im Anschluss an eine Ecke zum 1:1. Die Freiburger schienen stehend K.o. Doch konnte sich die Gästemannschaft zum Entsetzen der Lahrer noch einmal aufraffen. Nach einem schnell ausgeführten Freistoß kam der Ball zu Alexander Martinelli auf dem linken Flügel, dessen maßgenaue Hereingabe Ivan Novakovic volley mit links zur abermaligen FFC-Führung in die Maschen jagte. Als die Gastgeber in den letzten Minuten alles nach vorne warfen und sich auch Schlussmann Witt ins Offensivspiel einschaltete, nutzte der Freiburger Hassan Mourad die Chance, lief alleine mit dem Ball über den halben Platz und schoss ihn ins verwaiste Tor – 1:3, die Entscheidung in einem zumindest in der Schlussphase spannenden Spiels.

FFC-Chefcoach Ralf Eckert war nach dem Schlusspfiff erleichtert: „Es war klar, dass wir auf diesem Platz keinen Fußball vom Allerfeinsten bieten konnten. Wir haben jedoch einen großen Fight gezeigt und uns das Glück erarbeitet.“ (Andreas Klein)

Tore: 0:1 Sutter (15.), 1:1 Kehloufi (79.), 1:2 Novakovic (84.), 1:3 Mourad (93.). Zuschauer: 220.

SV Endingen - FC Waldkirch 4:2

Nach Anlaufproblemen kamen die Endinger mit der 1:0-Führung richtig auf Touren. Waldkirch konnte zwar zweimal den Anschluss herstellen, am verdienten Erfolg der Gastgeber gab es jedoch keinen Zweifel. Der SVE setzt sich damit im letzten Spiel der Herbstrunde etwas von der Abstiegszone ab, in der der FCW mehr denn je festhockt.

„Vielleicht wäre es für uns besser gelaufen, hätten wir die dicke Doppelchance für Dominik Frassica und Kristian Disch nach gut einer Viertelstunde versenkt“, erinnerte Gästetrainer Daniel Kreisl nach Spielende an eine entscheidende Szene. Bis dahin waren die Waldkircher das aktivere Team. Gleichzeitig begriffen die Endinger dies als Weckruf. So verpasste Johannes Göring die erste SVE-Möglichkeit. Aus der daraus resultierenden Ecke fiel das 1:0 durch einen Kopfball von Mohamend Queslati (22.). In der Folge gaben die Kaiserstühler die Schlagzahl vor. Immer wieder stand Torwart Lukas Lindl im Mittelpunkt. Nach einer guten Kombination über Göring vollendete Leandro Einecker unhaltbar zum 2:0 (42.).

Nach der Pause hielt der Endinger Dauerdruck an. Fast im Drei-Minuten-Takt eröffneten sich beste Einschussmöglichkeiten für die Blau-Weißen. Der eingewechselte Niklas Holderer hätte innerhalb 15 Minuten gleich viermal zuschlagen können. Lindl war stets auf dem Posten.
Aus dem Nichts traf der eingewechselte Vincent Zengerle mit dem ersten Ballkontakt zum 1:2 (66.). Die Endinger Antwort folgte keine 100 Sekunden später: SVE-Kapitän Jonas Pies ließ sich nach einem gelungenen Spielzug über drei Stationen aus acht Metern nicht zweimal bitten. Fabian Schillinger und Einecker verpassten das 4:1. So kamen die Gäste nach einem vermeintlichen Foul von Marvin Weik an Michael Tischer per Strafstoß von Joel Schützler auf 2:3 heran (75.).

Inzwischen war es richtig dunkel im Erle geworden, da die Partie um fast 40 Minuten verspätet angepfiffen wurde. Schiedsrichter Jonas Brombacher hatte auf der A5 im Stau gestanden. So werden wohl einige Zuschauer den sehenswerten Freistoßtreffer von Pies zum 4:2 nicht mehr gesehen haben. „Alles gut, bis auf die Anfangsphase, aber auch die verschwenderische Chancenverwertung hätte nach hinten los gehen können“, sagte SVE-Trainer Beni Pfahler, zufrieden mit seinem Team zum Jahresausklang. (Kurt Hügel)

Endingen: Oswald, Malenica, Metzinger (61. Buderer), Lawson, Göring (77. Schillinger), Einecker, Spoth (72. Osmanovic), Pies, Barbullushi (20. Holderer), Weik, Queslati. Waldkirch: Lindl, Müller, K. Disch (65. Zengerle), S. Disch, Schützler, Rieger, Frassica, Pepe (46. Tischer), Baumer (82. Hottong), Schultis, Matt. Tore: 1:0 Queslati (22.), 2:0 Einecker (41.), 2:1 Zengerle (66.), 3:1 Pies (68.), 3:2 Schützler (75./FE), 4:2 Pies (88.). Schiedsrichter: J. Brombacher (Kandern). Zuschauer: 170.

FV Lörrach-Brombach - Offenburger FV 1:4

Die beste Nachricht kam nach der Partie aus der Fremde. Der 1. SV Mörsch hatte den FC Denzlingen mit 4:2 besiegt, so rutschte der FVLB zwar noch einen Rang nach hinten, doch der Punkt-Abstand auf die Abstiegszone wurde gehalten.

Knapp über dem Strich ist aber keine Wohlfühl-Region für Trainer Enzo Minardi und seine Lörracher. Nicht zuletzt aufgrund der vergangenen Saison, als der Aufsteiger Platz vier belegte, sind die Ambitionen nicht kleiner geworden. So war der Mini-Sprung ins untere Tabellenmittelfeld der angestrebte Abschluss. Doch alles Mühen war umsonst, es wurde die vierte Niederlage in den letzten fünf Partien. Dass es wie so oft eine vermeidbare war, mit 1:4 sind die Kräfteverhältnisse nicht angemessen wiedergegeben, tröstete die Lörracher nicht. Doch sie kennen das schon. Und ihre Überzeugung bleibt. „Sind nach der Winterpause alle fit, kommen wir aus der prekären Lage heraus“, sagte FVLB-Vizepräsident Bernd Schleith.

Die Gäste machten den etwas reiferen und zielstrebigeren Eindruck, auch waren sie schneller mit dem Ball unterwegs. Schon nach ein paar Sekunden hatten sie aus spitzem Winkel die erste Chance, und nach sechs Minuten brachte ein Einwurf die Führung: Lamin Colley rückte heraus, kam aber zu spät, sodass OFV-Unruheherd Marco Junker am Fünfmeterraum angespielt werden konnte – Arno Leisinger und Benedikt Nickel konnten seinen Lupfer nicht verhindern: 0:1.

Der FVLB reagierte schnell, Witali Semenschuk bugsierte eine Pinke-Flanke ins Tor (8.), und in der Folge kamen die Lörracher zu einigen ordentlichen Möglichkeiten. Unter anderem traf Daniel Briegel nach einer Ecke das Netz von außen (18.). In der 28. Minute dann allerdings Glück: Bei einem Abseitspfiff stand Patrice Glaser noch näher an der Torlinie als der vermeintliche Torschütze Junker, der im Strafraum immer wieder angespielt werden konnte.

Dann drehte sich das Ganze vorentscheidend: Pech für den FVLB, als Briegel sich den Ball zu weit vorlegte und das 2:1 verpasste – im Gegenzug eine perfekte Kombination des OFV zur Führung (39.). Nach der Pause dominierte der FVLB, „doch wir haben das mögliche 2:2 verpasst“, so Schleith. Stattdessen schraubten die Gäste den Sieg noch in die Höhe. (uwo)

FVLB: Lüchinger; Meier, Colley, Leisinger (82. Paolo Disanto), Pinke; Nickel (75. Münch), Squillace; Lismann, Glaser, Briegel (80. Höcketstaller); Semenschuk. Tore: 0:1 Junker (6.), 1:1 Semenschuk (8.), 1:2 Beiser- Biegert (39.), 1:3 Reiter (79.), 1:4 Beiser-Biegert (86.). Schiedsrichter: Lapret (Elsass). Zuschauer: 100.


1. SV Mörsch - FC Denzlingen 4:2

Das Sechs-Punkte-Spiel im Abstiegskampf ging an Mörsch. „Meine Mannschaft hat sich den Sieg redlich verdient, wir stehen nun zu Recht und mit fünf Punkten Vorsprung als Zehnter etwas komfortabel über dem Strich,“ sagte der Mörscher Trainer Patrick Anstett erleichtert.

In der ersten Halbzeit spielt Mörsch wie aus einem Guss, traf dreimal und zerlegte die Gäste phasenweise. Denzlingen wechselte zur Pause gleich dreimal und nutzte einen Torwartfehler durch Timo Müller zum 1:3. Der eingewechselte Frederick Karman erzielte gar den 2:3-Anschlusstreffer, aber ein direkt verwandelter Freistoß von Leon Beckmann zum 4:2 beendete abrupt die Denzlinger Aufholjagd. „Angesichts der vielen Rückschläge in der Kaderplanung grenzt der zehnte Tabellenplatz quasi an ein Wunder“, sagte Mörschs sportlicher Leiter Pascal Huber. (xoch).

Denzlingen: Topka, Koberitz (46. Lengner), Miceli, Aldemir (46. Müller), Torres, Vrazalica, Dettmar, Cope, Fiand, Mandzo (83. Scharbach), Lettgen (46. Karman). Tore: 1:0 Preine (22.), 2:0 Forcher (26.), 3:0 Derr (32.), 3:1 Müller (49.), 3:2 Karman (62.), 4:2 Beckmann (82.). SRin: Menzel (Karlsruhe). ZR: 100.

FC Auggen - FSV Rot-Weiß Stegen 1:1

Wer geglaubt hatte, dass die letzte Partie vor der Winterpause für die drittplatzierten Auggener ein Zuckerschlecken werden würde, da die Gäste auf dem vorletzten Tabellenplatz rangieren, der wurde direkt nach dem Anpfiff eines Besseren belehrt. Die Stegener spielten bockstark, waren blitzschnell, fingen die Pässe der Auggener ab und dominierten das Spiel. Allerdings verpassten sie in der Schlussminute den durchaus möglichen Sieg und damit eine Überraschung: Steffen Reinecker erzielte den glücklichen Ausgleich für den FCA.

Die Weindörfler zeigten über weite Strecken eine Darbietung, die dem Wetter entsprach: einfach nur düster. Idrissa Khan war es, der Marcel Kürner in seinem Lauf auf das Tor stoppte, indem er ihn von den Füßen holte, weshalb der Unparteiische auf den Punkt zeigte. Der Elfmeter wurde von Marco Kürner sicher verwandelt, Stegen ging in Führung (14.).

Nur drei Minuten später folgte die nächste Großchance für die Gäste: Timon Mai rannte auf das Auggener Tor, konnte aber in letzter Minute von Reinecker abgedrängt werden. Auch der nächste Versuch scheiterte: Marcel Kürner jagte den Ball rechts am Tor vorbei (26.). Aber auch der Ausgleichsversuch durch einen Kopfball von Bastian Bischoff segelte hauchdünn am linken Pfosten vorbei (29.). Zwei tolle Chancen verpasste Stegen in der zweiten Halbzeit durch Martin Fischer (57.) und Maximilian Rohrer (58.), die haarscharf das Tor verfehlten.

Wie so oft in dieser Saison war es die allerletzte Minute der regulären Spielzeit, die Auggen den ersehnten Ausgleichstreffer brachte: Nach einem Torwartfehler von Rafael Rammo kamen die Gastgeber zu einem Freistoß, und Steffen Reinecker nutzte den Tumult vor dem Tor, um die Kugel über die Linie zu schieben (90.). Zwei weitere Chancen für Auggen in der Nachspielzeit wurden übereifrig von Bischoff und Nils Mayer vergeben.

Das Unentschieden fühle sich wie eine Niederlage an, ärgerte sich Stegens Trainer Stefan Schwär, es spiegele aber gut die Hinrunde: „Wir haben ein gutes Spiel gespielt, ohne uns dafür zu belohnen.“ Auggens Coach Marco Schneider bedauerte: „Wir haben uns vom gegnerischen Gebolze anstecken lassen und keine Ruhe ins Spiel gebracht.“ Seine Mannschaft sei außerdem zu passiv gewesen, habe zu wenige Zweikämpfe ausgefochten, bemängelte er. Trotzdem spreche es für die Mannschaft, die ganzen 90 Minuten voll durchgespielt zu haben, lobte Schneider. (Jutta Geiger )

Auggen: Kiefl, Saur (79. Musu Jaiteh), Wettengel, Cifdalöz, Anlicker (59. Mayer), Bischoff, Imgraben, Khan, Reinecker, Hein, Dold (59. Held). Stegen: Rammo, Beck, Wiese, Yannick Rohrer, Marco Kürner, Fischer (79. Hermann), Skorski (46. Scholpp), Krusenotto, Marcel Kürner, Mai, Maximilian Rohrer (75. Hogenmüller). Tore: 0:1 Marco Kürner (14./ Foulelfmeter), 1:1 Reinecker (90.). Schiedsrichter: Schätzle (Schonach). Zuschauer: 220.

Aufrufe: 02.12.2018, 20:10 Uhr
Badische ZeitungAutor