2024-04-19T07:32:36.736Z

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Trafen letztes Jahr noch in der Oberliga aufeinander: Der FC 08 Villingen und der Freiburger FC | Foto: Achim Keller
Trafen letztes Jahr noch in der Oberliga aufeinander: Der FC 08 Villingen und der Freiburger FC | Foto: Achim Keller

Duell der Oberliga-Absteiger Villingen und Freiburger FC

FC Neustadt gastiert in Lahr +++ FC Auggen erwartet Bühlertal

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Vergangene Saison trafen sich der FC 08 Villingen und der Freiburger FC noch in der Oberliga, mit zwei Siegen für die Nullachter. Nun kommt es eine Klasse drunter zum erneuten Aufeinandertreffen der beiden Traditionsvereine.

FC 08 Villingen - Freiburger FC (Sa 15:30)
Am achten Spieltag dürfen sich die Zuschauer im Friedengrund auf das Duell der Oberliga-Absteiger freuen. Geballte Offensivpower mit 61 erzielten Treffern (26 Villingen/35 FFC) in den ersten Partien verspricht allein schon wegen der Spielweise beider Mannschaften ein torreiches Spektakel.
Die spannenden Fragen vor diesem Spiel lauten: Hält die Serie des FFC und gelingt der achte Sieg im achten Spiel? Oder verkürzt der FC 08 Villingen den Rückstand auf den FFC von acht Zählern (ein Spiel weniger) auf fünf Punkte? Oder riskiert doch keine Mannschaft was und es wird ein 0:0-Langweiler? Auf den Knaller gegen den FFC folgen in der englischen Woche mit Denzlingen, Kehl und Kuppenheim alle Spitzenmannschaften nacheinander. 08-Sport-Vorstand Martin Braun weiß um die Bedeutung der Begegnungen. „Unser Ziel kann natürlich nur sein, die Spiele zu gewinnen. Wir müssen jedoch alle Partien Stück für Stück angehen und werden von Spiel zu Spiel denken. Jetzt wartet erst einmal der FFC. Eine sehr starke Mannschaft, die perfekt gestartet ist“, sagt der Ex-Profi, der selbst gespannt ist, wie sich die Nullachter aus der Affäre ziehen. Eine Niederlage gegen den FFC wäre allerdings fatal, denn der Rückstand auf das Spitzenteam würde dann schon elf Zähler betragen. Den Freiburger FC hat Villingens Trainer Jago Maric eingehend studiert: „Sie haben eine starke Offensive mit vier, fünf Spielern, die Tore schießen können.“ Auf die Villinger Defensive und das Mittelfeld kommt viel Arbeit zu. Maric hofft, „dass wir einen sehr guten Tag erwischen und unsere beste Leistung abrufen können. Dann wird es gegen eine bärenstarke Mannschaft sicherlich ein tolles Spiel für die Zuschauer werden.“

Ralf Eckert hat vor jedem Spiel ein Kribbeln verspürt. Doch bereits gestern, zwei Tage vor dem Spitzenspiel im Friedengrund, berichtete der FFC-Trainer von „einem großen Kribbeln“ und von großer Vorfreude auf das Spiel, „in dem zwei richtig gute Mannschaften aufeinandertreffen.“ Ohne die Schwarzwälder auf den Favoritenthron hieven zu wollen, lobt er sie in den höchsten Tönen: „Sie haben eine ohnehin schon gute Mannschaft zusammengehalten und noch weiter verstärkt.“ Er erwartet einen offenen Schlagabtausch und eine weitere schwere Prüfung für seine ganz jungen Spieler. „Wir werden sicher Phasen erleben, in denen die Villinger gehörig Druck auf uns ausüben werden“, mutmaßt er. Die gelte es, notfalls auch unter Zuhilfenahme des notwendigen Glücks, zu überstehen. Mit viel Mut, etwas Frechheit und natürlich dem gebotenen Respekt vor dem Gegner wolle man in Villingen ein gutes Ergebnis erreichen.


SC Lahr - FC Neustadt (Sa 15:30)

Nach vier Spielen ohne Niederlage erwartet der SC Lahr den noch punktlosen Neuling aus dem Schwarzwald im heimischen Stadion Dammenmühle. Oliver Dewes, Trainer des SC Lahr sagt: „Gegner die in den Seilen hängen sind nicht einfacher zu spielen, ich gehe davon aus, dass Neustadt alles daran setzen wird, um die ersten Punkte zu holen.“ Jedoch darf man bei der Lahrer Mannschaft von einem gestärkten Selbstvertrauen nach drei Siegen in Serie ausgehen. Dewes weiter: „Wir schauen von Spiel zu Spiel und wollen selbstverständlich die Punkte, die es am Samstag zu vergeben gibt in Lahr behalten. Meine Mannschaft ist auf dem richtigen Weg und wird den FC Neustadt einzuschätzen wissen.“ Johannes Wirth wird aller Wahrscheinlichkeit nach wieder zum Kader hinzustoßen, ansonsten wird es keine großen Veränderungen im Lahrer Mannschaftskader geben.

„Die Rote Karte für Torwart Simon Gantert im Heimspiel gegen den SV Bühlertal war Sinnbild für unsere derzeitige Situation“, sagt Benjamin Gallmann, der den FC Neustadt zusammen mit seinem Bruder Klaus Gallmann coacht. Eine Aktion habe in diesem Spiel jegliches Konzept zu Makulatur gemacht. Oder anders ausgedrückt: Nach dem Platzverweis war nichts mehr wie zuvor. „Wir müssen schon bei elf gegen elf am Optimum spielen, um konkurrenzfähig zu sein. Dass wir in Unterzahl in Schwierigkeiten geraten, ist deshalb nicht verwunderlich“, sagt der Neustädter Coach.
Das Spiel ging mit 0:4 verloren, die Mannschaft stemmte sich über weite Teile der zweiten Halbzeit beim Spielstand von 0:2 mit aller Macht gegen das drohende Unheil, letztlich vergebens. „Die Reaktion der Mannschaft war vorbildlich. In Unterzahl war sie dem Gegner bis zum dritten Gegentor ebenbürtig“, sagt Benjamin Gallmann. Sechsmal ist der Aufsteiger in der neuen Liga angetreten, sechsmal ging er als Verlierer vom Platz. In fünf Spielen gab es jeweils vier Gegentore. Erstaunlich, dass es mit Bötzingen und Solvay Freiburg Mannschaften gibt, die noch mehr Gegentreffer kassiert haben.
Niederlagen machen unzufrieden, Niederlagen machen nervös, erodieren die Zuversicht und das Selbstbewusstsein. Niederlagen können Menschen brechen, ebenso Mannschaften. „Enttäuscht ja, gebrochen nein. Es lässt sich niemand hängen“, sagt Benjamin Gallmann zum Zustand der Mannschaft. „In solchen Phasen zeigt sich das wahre Gesicht einer Mannschaft und das ist bei uns nach wie vor positiv.“
Die Erfolglosigkeit des Aufsteigers trifft die beiden jungen Trainer nicht ganz unvorbereitet. Sie haben beide die B-Lizenz, Benjamin Gallmann hat in den vergangenen Tagen auch die DFB-Elite-Jugend-Lizenz erworben. Sie haben sich vor der Saison allerlei Gedanken gemacht, solche Phasen können eintreten, das war ihnen klar, zumal Neustadt Neuling in der Liga ist. Was ist in so einer schwierigen Phase des permanenten Misserfolgs zu tun? „Trainer, Betreuer und Mannschaft müssen eine starke Gemeinschaft bilden und sie müssen in Ruhe akribisch und intensiv weiterarbeiten“, sagt Gallmann. Und: „Man muss einen klaren Plan haben und den haben wir“, versichert der Coach. Er und sein Bruder seien nach wie vor überzeugt, die Wende zu schaffen. Und sie hätten auch nach wie vor vollstes Vertrauen in die Mannschaft.
Florian Heitzmann und Sascha Waldvogel, die zuletzt verletzt gefehlt haben, sind wieder einsatzbereit. Auch Torwart Simon Gantert darf wieder mittun, da seine Rot-Sperre am 6. September abgelaufen ist. Die Spielpause kam zum richtigen Zeitpunkt. An Personal wird es den beiden Trainern beim Auswärtsspiel in Lahr nicht mangeln. Ungemach droht jedoch vom Gegner. „Die Lahrer sind die Mannschaft der Stunde“, sagt Gallmann. In den ersten vier Spielen hat der SC Lahr nur einen Punkt geholt, in den jüngsten drei Spielen jedoch neun. Maximalausbeute. Es scheint, als haben die Lahrer aus den anfänglichen Misserfolgen schnell gelernt und sich weiterentwickelt. Darauf wartet man beim FC Neustadt noch.

SC Pfullendorf - SV Endingen (Sa 17:30)
Axel Siefert, der Trainer des SVE, sieht seine Mannschaft auf dem richtigen Weg. Darüber hinaus habe sie beim 2:2 gegen Villingen jede Menge Selbstvertrauen getankt, was ihr helfen solle, so lange wie möglich an den ganz vorne in der Tabelle platzierten Teams dranzubleiben. „Ich bin jedenfalls optimistisch“, so Siefert vor der Partie beim Oberligaabsteiger im Linzgau, dem abermals eine harte Saison bevorsteht. Woran auch die beiden neuverpflichteten Offensivkräfte Omar Jatta und Patrick Onuoha wenig ändern dürften, auch wenn sie beim 4:0-Sieg in Bötzingen dreimal trafen.





SV Solvay Freiburg - FC Bad Dürrheim (So 15:00)
„Es kann ’was gehen“, sagt Reiner Scheu über die nächste Aufgabe für seine Bad Dürrheimer. Nach ihrem zweiten Saisonsieg und der Verbesserung auf den zehnten Tabellenplatz sollen sie versuchen, in Freiburg ihr Punktepolster auf die hinteren Ränge zu vergrößern, denn anschließend wartet mit Linx eine „Riesenaufgabe“. Doch der Dürrheimer Trainer warnt davor, den Drittletzten an den hohen Niederlagen wie dem 2:9 in Stadelhofen zu messen. „Die können Fußball spielen“, sagt Scheu über den SV Solvay. Am Mittwochabend sah er in Kehl, dass die Freiburger dem Favoriten lange standhielten und erst in der Endphase des Spiels noch zwei Tore zur 1:4-Niederlage kassierten.
Vieles werde am Sonntag von der Einstellung abhängen, sagt Scheu. Beim 1:0-Erfolg gegen den FC Auggen stimmte die bei seiner Mannschaft: Die Vorgaben des Trainers wurden umgesetzt wie geplant, auch kämpferisch habe sie noch zugelegt. Deshalb sei der Sieg trotz der Feldüberlegenheit der Gäste verdient gewesen. Nach der starken Leistung sieht der Coach der Salinenstädter keinen Grund, seine Elf umzukrempeln. Mit Torjäger Braun, dem gegen Auggen schon früh der entscheidende Treffer gelungen war, kann er wieder rechnen. Grund für die Auswechslung nach einer Stunde Spielzeit war keine Verletzung, sondern der Kräfteverschleiß. Karsten Scheu fällt dagegen weiterhin aus, auch mit Witzig kann der Trainer nicht planen. Ob Schaplewskis Knie schon wieder einen Einsatz zulässt, war gestern noch fraglich.

Unzufrieden war Solvay-Trainer Boris Darvich nach dem Nachholspiel in Kehl lediglich mit dem dem Ergebnis (1:4). „Wir haben uns ganz gut geschlagen, sind in den letzten fünf Minuten aber leider eingebrochen“, berichtet er. Auf die zweite Halbzeit könne man jedenfalls aufbauen, „da haben wir sehr ordentlich dagegengehalten.“ Sich und seine Mannschaft sieht er gegen die Salinenstädter dennoch vor einer Herkulesaufgabe. Denn drei Mann aus der Vierer-Abwehrkette gilt es zu ersetzen: Lamine Diomande, Abdou Jagne und Gentrit Kurtani. Lediglich David Unterreiner ist übrig. Zudem ist Ali Hassoun nach abgelaufener Sperre wieder spielberechtigt.

1. SV Mörsch - FC Denzlingen (So 15:00)
Nach den zuletzt intensiven Belastungen hat das Denzlinger Trainergespann Karsten Bickel und Armin Jungkeit die Trainingsintensität im Einbollenstadion etwas runtergefahren. „Nach den Englischen Wochen waren die Jungs ziemlich platt“, berichtet Coach Jungkeit, der sie nunmehr aber gut gerüstet sieht, in Mörsch das Minimalziel zu erreichen. Und das lautet einen Punkt mit nach Südbaden zu bringen. Lediglich David Gremmelspacher fällt studienbedingt aus.




FC Waldkirch - SV 08 Kuppenheim (So 15:00)
Beni Pfahler, leidgeprüfter Coach der Elztäler, hat von seinem Optimismus nichts eingebüßt. Er glaubt nach wie vor an seine Mannschaft. „Wir wollen gegen Kuppenheim an die zuletzt gezeigten Leistungen anknüpfen“, sagt er. Mit einem kleinen, jedoch entscheidenden Unterschied jedoch: „Wenn möglich, sollten wir uns endlich mal belohnen“, so Pfahler weiter, nachdem man gegen Denzlingen und zuletzt auch in Kehl „ganz nah dran“ gewesen sei. „Da haben wir Superchancen liegen gelassen.“ Christian Kranich (Leistenprobleme) fällt ziemlich sicher aus, Dennis Kaltenbachs Einsatz ist wegen einer Fußverletzung zumindest fraglich. Erstmals spielberechtigt ist Keeper Sinan Süme, der als Ersatz für den verletzten zweiten Schlussmann David Klätte verpflichtet wurde, wie bereits berichtet.




FC Auggen - SV Bühlertal (So 16:30)
„Durch die Niederlage in Bad Dürrheim haben wir uns selbst unter Zugzwang gesetzt“, sagt FCA-Trainer Enzo Minardi, der im Spiel gegen die punktgleichen Mittelbadener von seiner Mannschaft Wiedergutmachung fordert: „Ich verlange drei Punkte, damit wir den Abstand nach unten vergrößern.“ Matthias Dold (Verdacht auf Bänderdehnung im Knöchel) und Kai Wegner (Knöchelprobleme) sind zum Zuschauen verurteilt, während David Held und Kerim Cifdalöz wieder zum Kader stoßen.


Aufrufe: 08.9.2016, 21:00 Uhr
Badische ZeitungAutor