2024-04-25T14:35:39.956Z

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Dem FC Waldkirch gelang in Offenburg der zweite Über­ra­schungs­coup in Folge. | Foto: Patrick Seeger
Dem FC Waldkirch gelang in Offenburg der zweite Über­ra­schungs­coup in Folge. | Foto: Patrick Seeger

Aufsteigertrauma: Offenburger FV lässt weiter federn

SV Endingen gelingt erster Heimerfolg +++ Lahr bezwingt Schlusslicht nach durchwachsener Leistung +++ Lörrach-Brombach siegt in Stegen

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Überraschung im Elztalstadion – der stark ersatzgeschwächte Aufsteiger bezwingt dank einer geschlossenen Mannschaftsleistung, nahezu maximaler Effizienz beim Verwerten der Torchancen und eines überragenden Keepers Lukas Lindle den Tabellenzweiten aus der Ortenau. Davon profitieren konnten sowohl der Freiburger FC als auch der 1. FC Rielasingen-Arlen.

Freiburger FC - FC Denzlingen 2:0

Die Denzlinger kamen mit der dritten Niederlage hintereinander der Abstiegszone wieder etwas näher. Sie trugen die Niederlage indes mit Fassung. Die Freiburger seien nicht unbedingt das Team, mit dem man sich messen müsse, meinte der Denzlinger Trainer Dino Saggiomo. Der Respekt beider Mannschaften voreinander war groß. Dementsprechend dauerte es eine Zeit, ehe das Derby Fahrt aufnahm. Nach ausgeglichenem Beginn übernahmen die Gastgeber schließlich die Regie und erspielten sich die ersten Tormöglichkeiten. Doch Ivan Novakovic fand in FCD-Keeper Paul Kinder seinen Meister (15.) und Aslan Ulubiev, der den verhinderten Torjäger Marco Senftleber in der Sturmmitte vertrat, verpasste kurz vor dem Tor eine scharfe Hereingabe von Mike Enderle denkbar knapp.

Die FFC-Führung lag nun in der Luft und fiel nach einer knappen halben Stunde allerdings auf kuriose Art und Weise. Nach einem von Enderle getretenen Freistoß flog der Ball genau auf den Kopf von Philipp Dettmar, von dem er in hohem Bogen und für Kinder unerreichbar im linken Torwinkel einschlug. Noch vor der Pause verfehlte ein weiterer Enderle-Freistoß das Gehäuse ebenso knapp wie kurz darauf ein Ulubiev-Schuss nach einem Sololauf. Da hätte sogar nach Ansicht von FCD-Trainer Dino Saggiomo der zweite Treffer für den FFC fallen müssen.

Die Denzlinger mühten sich auch nach dem Seitenwechsel zwar redlich und versuchten die Freiburger bereits im Spielaufbau zu stören, Torgefahr jedoch strahlten sie auch weiterhin nicht aus. Somit bedeutete der zweite FFC-Treffer, wieder einmal von Enderle mit einem sehenswerten Heber erzielt, nach einer guten Stunde bereits die Entscheidung.

Erstmals seit seiner Verpflichtung im Sommer analysierte FFC-Co-Trainer Dylan Bamarni das Spiel in der Pressekonferenz. Er und Trainer Ralf Eckert wechseln sich nunmehr ab. Da man gewusst habe, wie sich die Denzlinger präsentieren, sei man entsprechend vorbereitet gewesen. Dem Spitzenspiel am kommenden Samstag im Offenburger Karl-Heitz-Stadion blickt er mit großer Vorfreude entgegen: „Für solche Spiele trainieren wir doch. Durch unsere Konstanz haben haben wir uns in eine sehr gute Ausgangslage gebracht und freuen uns nun auf die Herausforderung beim OFV.“

Dino Saggiomo, der ohne seinen Denzlinger Trainerkollegen Horst Bühler zum Pressegespräch erschien, beschönigte nichts und bezeichnete den FFC-Sieg als verdient: „Nach dem zweiten Treffer war die Messe gelesen.“

Tore: 1:0 Dettmar (26./Eigentor), 2:0 Enderle (61.).

Schiedsrichter: Ebe (Friedrichshafen). Zuschauer: 400.


FC Waldkirch - Offenburger FV 2:0

In der vergangenen Woche hatte der OFV gegen einen weiteren Aufsteiger (Stegen) seine erste Saisonniederlage kassiert (ebenfalls 0:2). Als der Waldkircher Trainer Daniel Kreisl vor dem Anpfiff die nächsten Ausfälle verkündete (Niclas Hug, Dominik Frassica, Michael Rieger) hätten wohl nur die kühnsten Optimisten den Gastgebern etwas zugetraut. Der Plan von Gästetrainer Florian Kneuker, den Gegner in der Anfangsphase kommen zu lassen, war nach drei Minuten zunichte: Joel Schützler schlug den Ball am eigenen Sechzehner tief in die gegnerische Hälfte zu Michael Tischer, der mit einem Kopfball den herauseilenden Keeper Florian Streif überraschte – 1:0. Kurz danach hätte Tim Baumer sogar auf 2:0 für Waldkirch stellen können. Danach fanden die Gäste zusehends besser ins Spiel, doch Lukas Lindl ließ sich nicht überwinden. Das Kreisl-Team stand extrem tief und lauerte auf Konter. Einen davon leitete Pepe mit einem herrlichen Flachpass auf Sandro Rautenberg ein, der seinen Gegenspieler düpierte und nervenstark zum 2:0 abschloss (53.). Weiterhin fehlte es den Ortenauern am unbedingten Willen und der letzten Konsequenz, um das Abwehrbollwerk zu überwinden. Kneuker sah Parallelen zum Spiel gegen Stegen: „Wir mussten gegen ein sehr tief stehende Mannschaft das Spiel machen und begünstigten durch eigene Fehler die Gegentore.“ Kreisl war überrascht, wie das Team gegen solch einen Gegner die zahlreichen Ausfälle wegsteckte: „Wir hatten nur über die mannschaftliche Geschlossenheit und mit einem überragenden Lindl im Tor eine Chance.“ (kahi)

Tore: 1:0 Tischer (3.), 2:0 Rautenberg (53.). Zuschauer: 270.

SC Lahr - TuS Oppenau 2:1

Die Lahrer setzten sich am Samstag in einer schwachen Partie gegen das Schlusslicht aus dem Renchtal durch. Es war das vierte Spiel in Serie ohne Niederlage. Der Sportclub musste auf einige Stammspieler verzichten – und das spürte man auf dem Platz. Die erste Hälfte verlief ohne Höhepunkte, die Partie plätscherte vor sich hin. Die zweite Halbzeit begann mit einem Schock für den SC Lahr. Fast aus dem Nichts erzielte der TuS Oppenau durch Tobias Keller aus einer stark Abseits verdächtigen Situation das 0:1. Man merkte danach den Blau-Schwarzen an, dass sie diesen Rückstand unbedingt schnell wieder wettmachen wollte. Sie erhöhten die Schlagzahl. Die Folge war der Ausgleich durch Ümit Sen, der nach einem feinen Zuspiel von Cem Gürsoy mit einem Lupfer erfolgreich war. In der Folgezeit hatten Sen und Roman Bulgakov Möglichkeiten, scheiterten aber am Gästekeeper. Johannes Wirth schickte in der 79. Minute den Teamkollegen Bulgakov auf die Reise und dieser versenkte das Leder zum verdienten Erfolg. (frm)

Tore: 0:1 Keller (48.), 1:1 Sen (63.), 2:1 Bulgakov (79.). Zuschauer: 170.

SV 08 Kuppenheim - Kehler FV 07 2:2

Im ersten Spiel nach dem Trainerwechsel unter der Woche und turbulenten Tagen in Kehl, hat sich der Kehler FV durch einen Treffer in der Schlussminute einen Zähler in Kuppenheim erkämpft. Damit blieben die Kehler jedoch auch im fünften Verbandsligaspiel in Folge ohne Dreier.

Tore: 1:0 Lucas Grünbacher (41.), 1:1 Elyes Bounatouf (65.), 2:1 Lucas Grünbacher (80.), 2:2 Kevin Sax (90. Foulelfmeter)

SV Endingen - 1. SV Mörsch 2:1

Die ersten Punkte vor eigenem Anhang sind für den SVE endlich im Sack. Gleichwohl war’s aber eine schwere Geburt für die Kaiserstühler. Endingen begann mit viel Offensivdrang. Schon nach 15 Sekunden tauchte Patrick Buderer vor dem Gästetor auf, scheiterte aber an Gästekeeper Dominik Maier. Nur eine Zeigerumdrehung später ließen Niklas Holder und Florian Metzinger die nächste gute Möglichkeit ungenutzt. Nach rund einer Viertelstunde kamen die Gäste zur ersten guten Möglichkeit durch ihren Torjäger Christof Leiss, die SVE-Torhüter Joshua Schilz abwehrte. In den Schlussminuten der ersten Halbzeit ließen die Mörscher gleich drei gute Chancen liegen. Endingens Trainer Beni Pfahler brachte nach dem Seitenwechsel zwei neue Angreifer, Johannes Göring und Adriano Spoth hatten gleich jeweils eine Möglichkeit. Ein Foul an Mohamed Queslati im Gästestrafraum sorgte für die Führung. Den Strafstoß versenkte Florian Metzinger (59.). Nur fünf Minuten später das Tor des Monats oder des Jahres. Egal, Freistoß drei Meter hinter der Mittellinie. Metzinger hielt einfach drauf und die Kugel flog rund 50 Meter über den zu weit vor dem Tor postierten Keeper zum 2:0 in die Maschen. Der Jubel bei der Heimelf war riesig, doch die Gelb-Schwarzen gaben sich noch nicht geschlagen. Eine Freistoßflanke köpfte Leiss völlig ungehindert zum Anschlusstor ein (82.). In der Schlussoffensives des SVM hatten die Kaiserstühler noch die eine oder andere brenzlige Situation zu überstehen, bis endlich der Schlusspfiff ertönte und man sich über den ersten Saisonheimsieg freuen konnte. „Unverständlicher-weise haben wir nach dem 2:0 die Ordnung verloren und mit etwas Glück die Punkte über die Zeit gerettet“, so ein sichtlich erleichteter SVE-Coach Beni Pfahler.

Tore: 1:0, 2:0 beide Metzinger (59./FE., 64.). Schiedsrichter: Grigorowitsch (Lahr). Zuschauer: 150.

FSV Rot-Weiß Stegen - FV Lörrach-Brombach 1:3

Trainer Enzo Minardi war sich treu geblieben. „Unsere Leistungen stimmen“, irgendwann würde sich auch wieder die Ertragslage verbessern, sagte er. Bei Aufsteiger Stegen zeigte der FVLB zumindest eine solide Partie, die Gäste standen defensiv sicher, bestimmten den Rhythmus und schafften es nach torloser erster Halbzeit, die eigene Leistung zu forcieren und in Führung zu gehen. Das war in den vorangegangenen Wochen zu selten gelungen, haderte Minardi, nun konnte er einen „verdienten Sieg“ konstatieren.

Insgesamt sahen sowohl Stegens Coach Stefan Schwär wie auch Minardi eine chancenarme Partie, die zunächst von konzentrierten Defensivleistungen geprägt war. Beide Teams neutralisierten sich über weite Strecken. Auch der FVLB ging überschaubares Risiko, wollte offenbar keine Angriffsfläche bieten und kam erst in der 30. Minute zum ersten Schuss auf das Tor – aus gut 20 Metern. Daraufhin gelang es besser, Druck auf die gegnerische Defensive auszuüben. Als Lukas Münch seinen Sturmpartner Witali Semenschuk bediente, vergab dieser freistehend. Die Druckphase dauerte allerdings nicht lange, Minardi monierte später „viele Fehlpässe und mangelnde Laufbereitschaft“. Im letzten Drittel sei der Auftritt „eine Katastrophe“ gewesen.

Doch es wurde besser. Wie die erste Halbzeit begann auch die zweite verhalten. Doch die 51. Minute mit der unerwarteten Lörracher Führung sollte die Weiche für ein intensiveres Spiel, vor allem in der Offensive, sein: Stegen konnte einen Einwurf auf den Außen nicht verteidigen, Mirco Böhlers flache Hereingabe verwandelte Daniel Briegel technisch anspruchsvoll ins linke Eck. Dabei kam er aus elf Metern ohne Gegenwehr zum Abschluss, und „danach haben wir das Spiel klar bestimmt“, sagte Minardi. Einzig die Entscheidung ließ noch etwas auf sich warten.

Später war es Semenschuk, der einen geklärten Kopfball aus mehr als 20 Metern per Direktabnahme an die Latte setzte – und der FVLB wurde immer stärker. Vor allem über die Außen legten sie die Stegener Schwächen offen, schließlich war es erneut Briegel, der auf Zuspiel von David Pinke allein vor dem Tor zum 2:0 einschieben konnte, einmal mehr über die Flügel eingeleitet.
Allerdings wackelte der Sieg noch kurz: Nach einem Foulelfmeter zum 1:2 (89.) kam Paul Krusenotto aus 16 Metern zum Abschluss – Dominik Lüchinger konnte das 2:2 im Nachfassen verhindern (89.). Kurz vor dem Schlusspfiff machte Semenschuk alles klar. Auf Vorlage von Luigi Squillace von außen.

Mit dem Schlusspfiff konnte der FV Lörrach-Brombach den 3:1 Endstand erzielen (94.). Torschütze war Witali Semenschuk nach hereingabe von Luigi Squillace.

Insgesamt sah sowohl Schwär als auch Minardi eine chancenarme Partie, die von einer guten Defensivleistung beider Teams geprägt wurde. Dennoch sprach Minardi von einem „verdienten Sieg“. Für Schwär bedeutet diese Niederlage „einen kleinen Dämpfer“. Dennoch ist seine Mannschaft bereit für die kommenden „Wochen der Wahrheit“ die Schwär mit 3 Punkten beim FC Waldkirch beginnen möchte.

Tore: 0:1 Briegel (51. Minute), 0:2 Briegel (80. Minute), 1:2 Fischer (89. Minute), 1:3 Semenschuk (94. Minute)

Schiedsrichter: Pascal Gander (Colmar) ; Zuschauer: 80

1. FC Rielasingen-Arlen - SC Pfullendorf 3:2

Es läuft weiter rund in Rielsaingen. Vor beachtlicher Kulisse setzte sich der 1. FC Rielasingen-Arlen am Sonntag knapp aber verdient mit 3:2 gegen Aufsteiger SC Pfullendorf durch. Für den neuen Tabellenzweiten war es bereits der fünfte Sieg in Serie.

Tore: 1:0 Christoph Matt (13.), 2:0 Benjamin Winterhalter (43.), 2:1 Luca Gruler (75.), 3:1 Nedzad Plavci (78.), 3:2 Esref Su (91.).

Schiedsrichter: Ramon Leisinger (Olten (Schweiz)) - Zuschauer: 880

FC Auggen - FC Radolfzell 1:2

Er sei fast sprachlos, sagte der Auggener Coach Marco Schneider nach der Partie, in der seine Elf gekämpft hatte bis in die letzte Sekunde der fünfminütigen Nachspielzeit. Jedoch fehlte stets das Quäntchen Glück. Die ersten 20 Minuten sah man zwei gleichstarke Mannschaften, bis die Auggener Abwehr einen Fehler machte, Keeper Elias Kiefl aus dem Tor kam, und Flamur Berisha für Radolfzell zur Stelle war – 0:1 (23.). Dann verpasste Tobias Krüger erst um Zentimeter den Auggener Kasten, ehe er es beim nächsten Versuch besser machte – 0:2 (39.). Nach Wiederanpfiff bewährte sich der Radolfzeller Schlussmann Pascal Bisinger mehrfach, zudem waren Versuche von Imgraben (60.), Mayer (69.) und Bischoff (69.) zu unpräzise. Zählbares sprang nur bei einem Freistoß von Imgraben zum 1:2 heraus (74.). Seine Mannschaft habe die entscheidenden Zweikämpfe verloren, bedauerte Schneider. Unter den drei verlorenen Partien in Folge sei kein einziges schlechtes Spiel dabei gewesen, doch stelle sich die Frage, warum bei dem großen Aufwand die Tore ausblieben. (gei)

Tore: 0:1 Berisha (23.), 0:2 Krüger (39.), 1:2 Imgraben (74.).

SR: Schätzle (Schonach). ZR: 380.

Aufrufe: 014.10.2018, 20:00 Uhr
Badische ZeitungAutor