2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Schussversuch: Rehers Timo Albers wird vom Lägerdorfer Merten Kunter gestoppt. Foto: rst
Schussversuch: Rehers Timo Albers wird vom Lägerdorfer Merten Kunter gestoppt. Foto: rst

Rätselhafter Spielabbruch in Reher

Assistent fühlt sich bedroht - Sportgericht muss über Wertung des 1:0 gegen Lägerdorf entscheiden

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Knapp zwei Minuten Nachspielzeit waren im Steinburger Verbandsligaderby zwischen dem FC Reher/Puls und demTSV Lägerdorf absolviert, als Schiri-Assistent Wolf-Sebastian Ohlendorf quer über den Platz zu Schiedsrichter Steffen Brandt stürmte und dieser nach kurzer Unterredung mit seinem Gespann vom Platz marschierte und zwei ratlose Mannschaften zurückließ - Spielabbruch in Reher.

Die bis dahin wenig spektakuläre Partie war mit einem unrühmlichen Höhepunkt abrupt beendet. Der FC Reher/Puls hatte durch einen Treffer von Thies Göttsche mit 1:0 geführt und mit diesem Ergebnis dürfte die Partie nun auch gewertet werden. Allerdings muss darüber das Sportgericht entscheiden.

Reher/Puls ist deshalb die Tabellenführung erst einmal wieder los - wenn auch wahrscheinlich nur für kurze Zeit. Die Ursachenforschung über die Hintergründe des Abbruches blieb eher dürftig. Unsportliches Verhalten gegenüber dem Schiri-Assistenten hieß zunächst die Begründung aus der Schiedsrichterkabine. Der Assistent hatte sich in der zweiten Halbzeit von den direkt hinter ihm stehenden Lägerdorfer Zuschauern offenbar einige markige Sprüche anhören müssen.

Dann soll ihm von hinten Dreck in den Rücken geflogen sein, den er jedoch nach Zeugenaussagen selbst beim Loslaufen aufgewirbelt haben soll. Der Nachwuchsschiri fühlte sich offensichtlich bedroht und rannte anstatt zu dem zur Auswechselung bereit stehenden Reheraner Bjarne Hansen zu Steffen Brandt, der die Partie kurzerhand abbrach.

Bis zu diesem Zeitpunkt gab es wenig Spektakuläres aus diesem Derby zu berichten. Jeweils eine gute Möglichkeit stand in der ersten Halbzeit für beide Teams zu Buche. Zunächst scheiterte Rehers Thies Göttsche an Lägerdorfs Torhüter Björn Koblun (20.) und dann war Rehers Schlussmann Christoph Rohweder gegen Bastian Peters zur Stelle (39.).

Im zweiten Durchgang wurde es etwas lebhafter. Milan Hentrich hatte Lägerdorf zunächst jubeln lassen. Sein Treffer wurde allerdings zu Recht wegen Abseitsstellung nicht gegeben (56.). Bei den Gästen wurde diese Entscheidung allerdings ebenso angezweifelt, wie zwei gelbe Karten für Hentrich und Peters wegen angeblicher Schwalben.

Letzteres übrigens völlig nachvollziehbar, denn vor allem in der Situation, in der Peters zu Fall kam, hätte manch anderer Unparteiischer auf Elfmeter entschieden. So durfte sich Reher/Puls der 1:0-Führung durch Thies Göttsche erfreuen, der ein Missverständnis zwischen Torhüter Björn Koblun und Wladimir Jauk genutzt und den Ball über Koblun ins Tor gelupft hatte (63.).

Koblun hatte beim Herauslaufen gezögert: ,,Ich dachte ,,Wowa" würde mit dem Kopf klären, aber unsere beiden Innenverteidiger standen einfach zu weit auseinander", so Lägerdorfs Torhüter. Die Riesenmöglichkeit zum Ausgleich vergab Bastian Peters kurz vor Ende der regulären Spielzeit, als er aus etwa neun Metern am Tor vorbeizielte.

Einen Sieger hatte die kampfbetonte Partie eigentlich nicht verdient, aber den sollte es wegen des Abbruchs - zumindest vorerst - auch nicht geben.

Aufrufe: 07.12.2014, 19:20 Uhr
SHZ / Reiner StöterAutor