2024-04-24T13:20:38.835Z

Ligabericht
Ehingen-Süd (gelb-blau) hat sich im Aufsteiger-Duell gegen die TSG Öhringen richtig schwer getan. Hier bekommt Samuel Kollmann die Kompromisslosigkeit der Gäste-Abwehr zu spüren.  Herbert Geiger
Ehingen-Süd (gelb-blau) hat sich im Aufsteiger-Duell gegen die TSG Öhringen richtig schwer getan. Hier bekommt Samuel Kollmann die Kompromisslosigkeit der Gäste-Abwehr zu spüren. Herbert Geiger
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Verbandsliga: Frustration in der Pfarrei

SSV Ehingen-Süd unterliegt der TSG Öhringen

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Sein bislang schlechtestes Spiel hat der SSV Ehingen-Süd in der Verbandsliga abgeliefert. Die Kirchbierlinger verloren im Aufsteiger-Duell gegen die ebenfalls nicht berauschende TSG Öhringen mit 0:1 (0:0).

Sein bislang schlechtestes Spiel hat der SSV Ehingen-Süd in der Fußball-Verbandsliga abgeliefert. Die Kirchbierlinger verloren im Aufsteiger-Duell gegen die ebenfalls nicht berauschende TSG Öhringen mit 0:1 (0:0). Der Gastgeber versäumte es in der ersten Halbzeit, zwei 100-prozentige Torchancen zu verwerten. Vor knapp 200 Zuschauern zeigten die Gäste im zweiten Durchgang mehr Effektivität und entführten durch den Treffer von Volkan Demir (82.) drei Punkte aus der Pfarrei, in der nach dem Schlusspfiff die große Frustration herrschte.

„Ein ganz schwaches Spiel, da dürfen wir nicht verlieren“, sagte der enttäuschte und angefressene SSV-Trainer Michael Bochtler nach den wenig überzeugenden 90 Minuten auf dem Sportgelände in Kirchbierlingen. Das 0:1 bedeutete die erste Heimniederlage für Ehingen-Süd. Der Patzer zeigte nach Bochtlers Ansicht deutlich auf, woran es hapert. „Es war klar ersichtlich, dass wir nicht die Qualität und Durchschlagskraft haben.“ Man sollte aber nicht vergessen, dass Ehingen-Süd nach wie vor auf einige angeschlagene Akteure verzichten muss. Zu allem Übel musste am Samstag auch noch Michael Turkalj erkrankt passen. Der Kapitän saß zwar auf der Bank und wurde in den Schlussminuten noch eingewechselt. Aber kaum war er drin, war auch der Ball schon drin im SSV-Kasten.

Das hatte allerdings nichts mit der Einwechslung zu tun, sondern mit der Unentschlossenheit der Kirchbierlinger Defensive. Der Ball segelte in den SSV-Strafraum und mit Jan Deiss, Noah Gnandt und Stefan Hess schaute gleich ein Trio zu, wie Volkan Demir völlig ungestört SSV-Torhüter Benjamin Gralla überwinden konnte (82.).

Zwei Minuten später – die Kirchbierlinger waren nun ins Schwimmen geraten und hektisch geworden – zeigte Gralla sein gutes Auge und seine Reaktionsschelligkeit auf der Linie, als er den Foulelfmeter von TSG-Kapitän Johannes Deibert parierte und auch den Nachschuss noch entschärfte. Der wenige Minuten zuvor für Timo Kästle eingewechselte Jonas Guggenmoser konnte den agilen Riccardo Madaro nur per Foul bremsen.

„Wir haben einen großen Schritt gemacht“, lobte Spielertrainer Marius Müller seine Öhringer Mannschaft. Sein Konzept ist am Samstag aufgegangen: „Wir wollten gewinnen. Nachdem Ehingen-Süd in der ersten Halbzeit zwei klare Chancen ausgelassen hat, sind wir in der zweiten Halbzeit kompakter gestanden und haben Nadelstiche gesetzt“, sagte Müller. Er setzte auf die Offensive, was er auch durch seine Einwechslungen signalisierte, wie durch den Doppeltausch in der 68. Minute. Müller selbst kam für Daniel Alankus, Riccardo Madaro für Markus Herkert.

Ehingen-Süd, das in den zweiten 45 Minuten Zielstrebigkeit und Biss vermissen ließ – Gäste-Spielertrainer Müller bezeichnete es als Lethargie, hatte seine besten Momente in der ersten Halbzeit. „Wir hatten fünf, sechs Torchancen“, sagte Bochtler. Es begann mit einer Flanke von Danjel Sutalo, aber Samuel Kollmann köpfte den Ball übers Tor (2.). Dann versuchte es Gaetano Gaudio mit einem Schuss (6.). Es folgte ein Überzahlspiel, bei dem Süd zu lange zögerte (8.). Philipp Schleker probiert es aus der Distanz (10.). Die erste 100-Prozentige vergab Gnandt (19.). Nach schöner Vorarbeit von Sutalo über links kam Gnandt frei zum Schuss, aber Gästekeeper Roben Götz erahnte die Ecke. Timo Barwans Linksschuss ging später übers Tor (25.) und wenig später reagierte Gaudio zu langsam, als ihm der Ball vor die Füße fiel (28.). Die zweite dicke Chance vergab Süd kurz vor der Pause. Glück hatte der SSV, als Schiedsrichter Michael Zeiher zwei derbe Rempler von Stefan Hess nicht ahndete. Nächsten Samstag spielt Süd in Wangen.

Aufrufe: 025.9.2017, 08:44 Uhr
SWP / Roland FladAutor