Veert durchkreuzt Gocher Rechnung

In der Vierer-Relegationsrunde zum Aufstieg ins Oberhaus des Kreisligafußballs war die Situation vor dem letzten Spieltag klar. Der SV Viktoria Goch II lag vor der Partie auf neutralem Platz in Pfalzdorf gegen den SV Rindern an der Spitze der Tabelle. Mit drei Punkten und einem überragend guten Torverhältnis vor dem FC Aldekerk II, der es in Issum mit dem Kevelaerer SV zu tun hatte, der es bis dato durch das Unentschieden gegen Rindern am ersten Spieltag auf einen Punkt gebracht hatte.

Mit anderen Worten: die Rot-Schwarzen hätten bei einem Aldekerker Sieg selbst überschaubar verlieren können und wären trotzdem Gruppenerster geblieben. Allerdings hing das Aufstiegsglück der Viktorianer am SV Veert, der bei einem Gewinn seiner Bezirksliga-Relegation die Entscheidungsspiele zur Kreisliga bedeutungslos gemacht hätte.

Zwischen Viktoria Goch II und dem SV Rindern stand es nach 45 Minuten torlos unentschieden. Goch zeigte die reifere Spielanlage, brachte den Ball aber zunächst nicht an Rinderns Keeper Andy Kaus vorbei. Einmal knallte Kevin Düffels den Ball an die Latte, bei der zweiten Torchance zieht Düffels frei vor dem SV-Torwart den Kürzeren.

Auf der Gegenseite ergaben sich für Saleem Waris zwei gute Einschussmöglichkeiten. Einmal vertändelte er den Ball frei vor dem Tor, ein paar Minuten später parierte der Gocher Keeper seinen Schuss. Nach dem Wechsel setzte zunächst Rindern zwei starke Akzente. Philipp Steinert erzielte nach einem langen Pass die Führung (65.), kurz darauf traf Lars Buunk nur den Pfosten – und anschließend jubelte Goch, als Düffels einen Pass aufnahm, den Innenverteidiger aussteigen ließ und den Ball zum 1:1 (70.) am Torwart vorbei schob.

Auf der Pfalzdorfer Sportanlage interessierte das Ergebnis des zweiten Relegationsspiels jetzt kaum noch. Auf den Smartphones der Anhänger lief vielmehr der Live-Ticker aus Essen, wo der SV Veert mit der Halbzeitpause ausglich und in der 63. Minute sogar in Führung ging. Doch zehn Minuten später war aus Gocher Sicht wieder alles im Lot, als der Essener Sebastian Vietz das 2:2 (72.) erzielte.

Offenbar dadurch beflügelt marschierte die Vöckel-Truppe munter nach vorne. Traf durch Düvels zunächst das Außennetz und ging dann in der 80. Minute durch einen von Düvels verwandelten Foulelfmeter mit 2:1 in Führung.

Doch die Freude währte nur kurz. Die Nachricht vom Spiel zwischen Phönix Essen und dem SV Veert wirkte wie ein Spielverderber. Im Ruhrgebiet lief die 84. Spielminute, als Chonlakorn Phonyong den SV Veert mit 3:2 in Führung brachte. Dadurch wären die Gelderner Vorstädter weiter Bezirksligist, und das starke Auftreten der Gocher Mannschaft in der Meisterschaft und Relegationsrunde für die Katz.

In Pfalzdorf ist Schluss, Goch bleibt in der Relegation ungeschlagen und fiebert jetzt übers Internet mit den Essenern, deren Spiel mittlerweile in der Nachspielzeit ist. Ein letztes Mal wird der Live-Ticker aktualisiert – dann ist es amtlich. Veert gewinnt 3:2, bleibt in der Bezirksliga und schickt die Reserve der Gocher Viktoria für eine weitere Saison zurück in die Kreisliga B. "Das ist sehr schade und nach unserer starken Saison auch ein wenig ungerecht", sagte Viktoria-Trainer Torsten Vöckel. Nicht nur ihm stand nach Spielschluss die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben.

Dort werden neben dem SV Rindern auch der Kevelaerer SV und der FC Aldekerk II kicken. Der deutliche 6:0-Sieg des KSV gestern über den FCA ändert daran nichts. Die Treffer für die Kevelaerer erzielten Dustin Janetschek (23.), David Brinkhaus (41., 55., 71) Daniel Roeloffs (77.) und Christian Voss (83.) durch einen verwandelten Foulelfmeter.