Van der Vaart auf Klassenfahrt

,,Wir können uns nicht beklagen", sagt Rafael van der Vaart, ,,der Platz ist gut." Die Geschichte vom Kampf mit dem Purzelkäfer, der Stadionwart Dieter Lorenz seit Monaten auf Trab hält, hat sich bis zum niederländischen Nationalspieler nicht herumgesprochen. So manch anderer Profiklub, der in Bad Kreuznach residieren wollte, hat vor dem Purzelkäfer die Flucht ergriffen und sich für einen anderen Sommertrainingslager-Standort entschieden. Die Klubs der Primera Division fliehen, wenn sie nicht gerade den asiatischen oder (süd)amerikanischen Markt bereisen, vor der teils unerträglichen Hitze. In den vergangenen Jahren nutzten der FC Malaga, FC Getafe oder Racing Santander die nahezu optimalen Trainingsbedingungen im Moebusstadion. Dieses Mal spricht man eine knappe Woche lang im Parkhotel Kurhaus spanisch, bevor die Betis-Klassenfahrt nach dem Testspiel am Freitag am Darmstädter Böllenfalltor (18 Uhr) weiter nach Wuppertal geht, wo am Samstag das Duell mit Borussia Dortmund ansteht.

Apropos Spanisch. Rafael van der Vaart ist beim letztjährigen Europa-League-Teilnehmer bestens integriert. Auf dem Feld heißt er für alle nur ,,Rafa", ist auch im grün-weißen Dress Dreh- und Angelpunkt - und auf den ersten Blick der mit Abstand erfahrenste Spieler im Betis-Aufgebot. Die Kommunikation mit seinen neuen Mitspielern und Trainer Pepe Mel funktioniert - zumindest im Training - problemlos, zumal van der Vaart nach seiner Zeit bei Real Madrid (2008 bis 2010) mehr als ein paar Brocken Spanisch spricht. Ganz klar: Er soll hier den Ton angeben, er ist der, der über allen steht. ,,So ein bekannter Spieler", sagt Tim Hulsey, der Kapitän des hier beheimateten Fußball-Landesligisten Eintracht Bad Kreuznach, ,,läuft dir auch nicht alle Tage auf deinem Trainingsgelände über die Füße. Das ist eine coole Sache." Ein besonderer Besuch für Bad Kreuznach.