2024-04-23T13:35:06.289Z

Allgemeines
Lars Guenther jubelt: Nach langer Verletzung zählt er in dieser Saison zu den wichtigen Protagonisten beim Verbandsligisten Usinger TSG.	Archivfoto: zyk
Lars Guenther jubelt: Nach langer Verletzung zählt er in dieser Saison zu den wichtigen Protagonisten beim Verbandsligisten Usinger TSG. Archivfoto: zyk

Sprung in Spitze

VL SÜD: +++ Lars Günther "Sportler der Woche" im Hochtaunus +++

USINGEN . Erst traf er am vergangenen Sonntag zwei Mal die Aluminiumumrandung des gegnerischen Tores, dann machte er mit einem „Pfund“ zwölf Minuten vor Schluss das wichtige 2:0. Damit brachte er den vierten Sieg in Folge auf den Weg und die Usinger TSG auf den zweiten Platz in der Fußball-Verbandsliga: Lars Guenther ist „Sportler der Woche“.

Der Neu-Anspacher, der in der Jugend beim JFC zusammen mit Marco Weber, Denis Crecelius oder René Gilles gespielt hatte, brauchte Zeit, um an den Muckenäckern anzukommen. Der 22-Jährige hat bereits eine bemerkenswerte Fußballkarriere hinter sich. Nach der D-Jugend beim JFC-Neu-Anspach führte sein Weg zum SV Wehen-Wiesbaden, wo er nach erfolgreicher Jugend bei den Senioren für eine Saison als Profi in der 3. Liga auflief. Nach einem Jahr Ausleihe in die Regionalliga zu Eintracht Trier bedeutete der Wechsel zur Spvgg Oberrad 2015 immer noch Hessenliga für den Bürokaufmann.

Der Oberrader Absturz (heute Gruppenliga) ließ vor der Saison 2016/2017 seinen Entschluss reifen, ins Usinger Land zurückzukehren und das Trikot der UTSG überzustreifen.

„Ich hatte die Usinger bereits regelmäßig in der Gruppenliga gesehen und war sehr angetan, weil sie vor allem über das Spielerische kommen“, erläuterte der zentrale Mittelfeldspieler frei von Emotionen, aber zielgerichtet, warum er derzeit beim Nachbarn und nicht im Heimatort Neu-Anspach die Fußballschuhe schnürt.

Der Vollblutfußballer hält seine weitere Zukunft prinzipiell offen („Ich denke immer nur über die laufende Saison nach“), lässt aber keinen Zweifel daran, dass er sich mit dem Muckenäcker-Fußball bereits voll identifiziert und gerne im UTSG-Trikot noch eine Etage höher in der Hessenliga spielen würde. Er möchte als Dreigestirn mit Tim Tilger und Torben Selzer das Usinger Mittelfeldspiel lenken und Führungsaufgaben übernehmen: „Wir haben die Qualität, um Platz drei mitzuspielen.“

Gleichzeitig hofft der junge Ex-Profi auf eine verletzungsfreie Zeit, nachdem vor mehr als einem Jahr der erste Pflichtspieleinsatz im Usinger Trikot jäh mit einer schweren Verletzung endete und erst 2017 die Rückkehr auf das Spielfeld erfolgte. Sein besonderes Gefühl für den Raum, ein gutes Auge und Ballsicherheit möchte der Fan von Borussia Dortmund weiter erfolgreich einbringen und im Spiel noch geduldiger werden. Sein Trainer Marcel Kopp bezeichnet ihn als Bilderbuchschüler, der sehr ehrgeizig immer den Fußball in den Vordergrund rückt und mit professioneller Einstellung („Seine Trainingsbeteiligung ist jeden Monat bei 100 Prozent“) ein Vorbild ist. Um seinen Weg („Er möchte immer den besten Fußball spielen“) weiter nach oben zu gehen („Bei dem Talent kann ihm die Hessenliga keiner verdenken“), müsse Guenther aber seine Emotionen („Er kann nicht gut verlieren“) so in den Griff bekommen, dass es nicht zu einer Roten Karte kommt, wie bei der 2:5-Heimniederlage gegen Hanau am 18. August geschehen: „Seine Einstellung auf dem Platz stimmt immer, aber sie muss auch neben dem Platz passen. Dann wird er sich seinen Namen machen.“

Am Namen arbeite er in Usingen sowieso, fügte Kopp schmunzelnd hinzu, und erinnerte dabei an einen Fauxpas von Gönner Helmut Melcher, der ihn einmal mit „Björn Günther“ angeredet hatte. Die daraufhin aus dem Mannschaftskreis voller Humor gesendeten Fotos von „Björn Günther“ sieht dieser auch als Ansporn.

Ein Datum aus seiner Juniorenzeit hat er verinnerlicht: Am 25. November 2011 spielte er mit der U19 von Wehen gegen die U19 von Bayern München. Auf der anderen Seite stand der heutige Nationalspieler Emre Can. „Wenn der es nicht schafft, dann schafft es keiner“, hat Guenther nach dem Spiel prognostiziert.



Aufrufe: 022.9.2017, 18:30 Uhr
Andreas Romahn (Usinger Anzeiger)Autor