HOCHTAUNUS (anr/wst/dio). Mit einem am Ende leistungsgerechten, torlosen Unentschieden endete das Spitzenspiel der Fußball-Gruppenliga Frankfurt West zwischen Tabellenführer FC Neu-Anspach und dem Dritten FSV Friedrichsdorf. In einem verbissen geführten Hochtaunusduell ohne spielerischen Glanz hatten die Gäste in den ersten 45 Minuten mehr Spielanteile, während nach dem Wechsel die Hausherren in einem offenen Schlagabtausch die Chance zum Siegtreffer verpassten.
„Quo vadis“, wohin führt der Weg des Fußball-Gruppenligisten Usinger TSG? Nach dem glänzenden Saisonstart mit vier Siegen verlor die von Marius Walz trainierte Elf nach starker Leistung am Mittwochabend auch das vierte Meisterschaftsspiel in Folge bei den Sportfreunden Friedrichsdorf mit 0:2 (0:0). Aus Usinger Sicht war es eine unglückliche Niederlage, die nicht dem Spielverlauf entsprach.
FC Neu-Anspach – FSV Friedrichsdorf 0:0 (0:0): „Das ist nicht schnell genug, ihr seid zu weit weg“, weckte FC-Trainer Loutchan in der Anfangsphase des Spiels sein Team, als die Gäste mit aggressivem, zweikampfstarken Einsatz viel Zug zum gegnerischen Tor entwickelten. Die beste Chance zur FSV-Führung vergab Benjamin Celikci, der bei seinem Kopfball aus kurzer Distanz am guten Reflex von FC-Torwart Mario Schreiber scheiterte. In der 9. Minute musste Loutchan bereits in der Abwehrzentrale umstellen, weil Frederik Moebius verletzt ausschied. „Zweikämpfe gewinnen, wir brauchen Entlastung, das ist zu wenig“, trieb der FC-Coach sein Team bis zur Pause immer wieder an, das Spiel offener zu gestalten. Zu viele Fehler im Spielaufbau verhinderten wirksame Entlastung. Fünf Minuten nach der Pause strich ein Kopfball des eingewechselten Najmaddin Abuhoureyah haarscharf am Pfosten vorbei. Nach einer Stunde offenbarten sich in beiden Deckungsreihen mehr und mehr Lücken und rückten die Schlussmänner in den Mittelpunkt. Schreiber erneut gegen Celikci (60.) und Patrick Bussian (64.) blieb ebenso Sieger wie auf der anderen Seite Mike Itter gegen Niklas Kraus (61.). In der Schlussphase entwickelte sich zunehmend ein offener Schlagabtausch in einem verbissen geführten Duell ohne spielerischen Glanz. Bis zum Schlusspfiff nahm die Hektik zu und gingen die Zuschauer im ausverkauften Haus noch einmal lautstark mit, ohne dass das Tor des Tages noch fiel.
FC Neu-Anspach: Schreiber; Möbius (9. Abouhoureyah), R. Gilles, van der Straeten (60. Yavas), Guenther, Berschick, M. Weber, Belfkhi (69. Ruppe), N. Kraus, P. Kraus, Calla.
FSV Friedrichsdorf: Itter; Petkovic, Güven, Bueno Oliva, Bussian, Celikci (73. Winter), Neumann, Quezada Martinez, Stoss, Kulick, Schäfer (70. Marino).
Tore: keine – Schiedsrichter: Schenk (Mainz) – Gelbe Karten: van der Straeten, Belfkhi, M. Weber, Yavas, P. Kraus; Stoss – Zuschauer: 210 (ausverkauft).
SF Friedrichsdorf – Usinger 2:0 (0:0): UTSG-Trainer Walz sagte nach dem Schlusspfiff: „Torchancen nicht genutzt gegen einen Gegner, der in der zweiten Hälfte tot war. Wir haben uns einfach nicht belohnt.“ Von beiden Mannschaften war am Anfang leidlich wenig zu sehen. Stabilität und Kompaktheit in der Defensive standen bei beiden Teams im Vordergrund. Doch mit zunehmender Spieldauer wuchs das Selbstvertrauen der Sportfreunde, die mehr und mehr am Spiel teilnahmen und sich auch in der Offensive mit guten Aktionen zeigten. Doch die Usinger TSG versteckte sich nicht und setzte immer wieder Nadelstiche. Der Liganeuling aus der Zwiebackstadt hatte im ersten Spielabschnitt insgesamt gesehen zwar mehr vom Spiel, doch die Walz-Elf ließ in der Defensive wenig zu und stand sehr kompakt. Aber in der Vorwärtsbewegung verpassten die Gäste in einigen guten Situationen das genaue Zuspiel in die Spitze. Für die wenigen Zuschauer war es in der ersten Hälfte deshalb ein wenig unterhaltsames Spiel, weil auf beiden Seiten die Torraumszenen fehlten. Trotzdem gab sich Olaf Best, Spielausschussvorsitzender der Usinger TSG, zur Halbzeit sehr optimistisch: „Da ist für uns noch alles drin, das gibt allein der Spielstand her.“
Gleich nach der Pause dann der erste richtige Höhepunkt in dieser Partie. Patrick Albert, Mittelfeldspieler der Sportfreunde, tauchte nach schönem Zuspiel plötzlich allein vor Usingens Keeper Dominik Roos auf, der in der 1:1-Situation glänzend reagierte und so seine Mannschaft im Spiel hielt (48.).
Das war der Weckruf die Gastgeber, die jetzt mit viel Druck den Führungstreffer wollten. So kamen die Sportfreunde folgerichtig zu drei guten Möglichkeiten durch Jonathan Tesfaldet (50.) mit Freistoß, Kevin Asare Weber (51.) mit Kopfball und René Krieg, der mit strammem Schuss von der Strafraumgrenze nur knapp scheiterte (55.). Doch auch die UTSG hatte gute Möglichkeiten durch Max Miot-Paschke (58.) und Vinzenz Schell (62.). Die Walz-Schützlinge zeigten sich mit zunehmender Spielzeit munterer, agiler und ließen sich auch nicht vom Elan der Hausherren beeindrucken. Glück aber für die Elf aus dem Hinter-taunus in der 71. Minute: Tesfaldet jagte die Kugel aus fünf Metern über das Usinger Tor. Da hatten die Friedrichsdorfer Zuschauer schon den Torschrei auf den Lippen. Dann wurde die Schlussviertel-stunde mit einem Paukenschlag eingeläutet. Der in 57. Minute für Patrick Albert eingewechselte Sebat Kahsay wurde zum „Matchwinner“.für die Gastgeber. Mit zwei Distanzschüssen traf er zweimal ins Schwarze und brachte so seine Farben auf die Siegerstraße (85., 89.). Trotz starker Leistung ging die UTSG wieder als Verlierer vom Platz.
Sportfreunde Friedrichsdorf: Milicia, Mouma, Tesfaldet, Hofmeier, Babic, Albert (57. Kahsay), Weber, Hafiz, Banchetto, Skoczny, Krieg (70. Kister/83. Horn).
Usinger TSG: Roos, Fomin, Zrakic, Sachs, Dörnte, Kaus, Bretschneider, Konieczny (46. Schell), Miot-Paschke (87. Berisha), Tilger, Hübsch (83. Usta).
Tore: 1:0 und 2:0 Kahsay (85., 89.) – Schiedsrichter: Luca Kloft – Zuschauer: 70.
Corona-FälleAufgrund eines positiven Corona-Testergebnisses eines Spielers von Fechenheim 03 mit Datum vom 6. Oktober wird die erste Mannschaft des Vereins für 14 Tage aus dem Spielbetrieb der Gruppenliga West genommen. Dadurch entfallen die Spiele am 11.10. (Niederrad gegen Fechenheim) und am 18.10. (Fechenheim gegen Königstein).