2024-04-25T10:27:22.981Z

Ligabericht
Schon mit 18 Jahren ein ganz wichtiger Mosaikstein beim Verbandsligisten Usinger TSG: Max Miot-Paschke (rechts).	Foto: Breier
Schon mit 18 Jahren ein ganz wichtiger Mosaikstein beim Verbandsligisten Usinger TSG: Max Miot-Paschke (rechts). Foto: Breier

»Hätte nicht gedacht, dass ich so schnell reinkomme«

VL SÜD: +++ Junger UTSG-Neuzugang Max Miot-Paschke spielt schon eine wichtige Rolle +++

Usingen. Er ist in dieser Spielzeit der Senkrechtstarter des Fußball-Verbandsligisten Usinger TSG: Max Miot-Paschke, der zur aktuellen Saison von der A-Jugendmannschaft der SG Rosenhöhe Offenbach nach Usingen gewechselt ist. Dabei ist der junge Mann erst 18 Jahre alt und könnte noch ein Jahr in der U19 spielen. In der laufenden Saison hat es Miot-Paschke als offensiver Mittelfeldspieler schon auf neun Einsätze in der Startformation der Verbandsligamann-schaft gebracht. Und weitere drei Mal wurde er von UTSG-Trainer Marcel Kopp eingewechselt. Bei seinen Spieleinsätzen hat er bisher drei Tore erzielt. Er ist auf dem besten Weg, in der Usinger Mannschaft zu einer festen Größe zu werden und an diesem Samstag unser „Sportler der Woche“.

Begonnen hat bei Max Miot-Paschke alles bei Teutonia Köppern, im Fried-richsdorfer Stadtteil, wo er auch heute noch wohnt. Mit elf Jahren wechselte er in die Jugendabteilung des Bundesligisten Eintracht Frankfurt. Für die „Adlerträger“ spielte Max sechs Jahre lang. Unter anderem zusammen mit den Itter-Zwillingen, die jetzt beim VfL Wolfsburg auf dem Sprung in die erste Bundesliga sind. Miot-Paschke: „Das waren bis zu deren Wechsel zum VfL richtig gute Freunde von mir. Leider ist der Kontakt jetzt etwas abgerissen.“ Von der Eintracht wechselte das Talent wegen fehlender Perspektive zur U19 der SG Rosenhöhe, wo er in der Hessenliga selbst als jüngerer Jahrgang immer in der Startformation stand. Im Sommer 2017 gab es über seinen Vater Kontakte zum UTSG-Abteilungsleiter Björn Werminghaus. „Bei den Gesprächen hat alles gepasst, dabei wurde mir auch ein Platz für ein Freiwilliges Soziales Jahr bei der UTSG angeboten. Deshalb bin ich heute in Usingen“, sagt Miot-Paschke.

Er ist bekennender Fan des FC Barcelona und von dessen Spielweise total angetan: „Das schnelle Kurzpass-Spiel mit den überraschenden Momenten ist einfach genial, keine Mannschaft der Welt beherrscht das so gut. Sein Vorbild ist Thiago Alcántara do Nascimento, der beim FC Bayern München unter Vertrag steht. Er ist sehr angetan von dessen Technik, der Spielauffassung und den genialen Pässen, die der Spanier in die Tiefe spielen kann. Mit diesem Spielertypen könne er sich sehr gut identifizieren.

Noch Schwächen sieht unser Sportler der Woche bei sich selbst in der allgemeinen Physis und im Zweikampfverhalten, wo er nach seiner Auffassung unbedingt noch robuster werden müsse. Verbesserungswürdig ist für ihn auch sein linker Fuß. Die Spielintelligenz, sein genaues Passspiel, sein Laufvermögen und die allgemeine Einstellung zum Fußballsport erklärt der Youngster zu seinen Stärken.

Zu den Höhepunkten seiner noch jungen Fußballkarriere befragt, gibt er an, dass er die Zeit bei Eintracht Frankfurt nicht missen möchte. „Von den sechs Jahren bei der Eintracht war ich drei Jahre Kapitän der jeweiligen Jugendmannschaft. Das war schon ein großartiges Gefühl, meine Kameraden im Eintracht-Trikot auf den Platz zu führen.“

Tiefschlag verkraftet

Damit verbindet er aber auch sein negatives Erlebnis in seinem bisherigen Fußballdasein. Von der Eintracht sei er vor dem Eintritt in die U17 emotionslos aussortiert worden. „Eintracht-Trainer und Ex-Profi Alexander Schur teilte mir mit, dass er künftig ohne mich plane und ich mich nach einem neuen Verein umsehen solle. Das war ein böser Tiefschlag, das muss man als 16-Jähriger erst einmal verkraften.“ Aber das warf ihn nicht aus der Bahn. Nach dem einjährigen Gastspiel bei der SG Rosenhöhe fühlt er sich jetzt bei der UTSG richtig wohl. Miot-Paschke: „Ich hätte nicht gedacht, dass ich so schnell reinkomme. Mit allen, dem Vorstand, Trainer und den Mannschaftskameraden verstehe ich mich sehr gut. Wichtig ist für mich, dass wir den Klassenerhalt schaffen. Das hat absolute Priorität, wenn das sicher ist, ist alles möglich.“ Auf seinen persönlichen Werdegang hat sich Max noch nicht festgelegt. Neben dem Fußball hat für ihn auch das Fachabitur in naher Zukunft große Bedeutung.

Und wie sieht der UTSG-Trainer das 18-jährige Juwel? Marcel Kopp sagt: „Es macht Spaß, ihn zu trainieren. Er ist jung, hungrig und mit großem Talent gesegnet. Seine bisherigen Leistungen sprechen für ihn, deshalb hat er auch schon so viele Einsatzzeiten.“ Bei seiner Weiterentwicklung sollte sich das Talent aber immer an die spanischen Worte „modestia y humildad“ (Anm.: Bescheidenheit und Demut) erinnern, die am Eingangstor zur Fußball-Jugendakademie „La Masia“ des FC Barcelona zu lesen sind.



Aufrufe: 020.10.2017, 19:30 Uhr
Wolfgang Stalter (Usinger Anzeiger)Autor