"Den Einsatz nimmt mir niemand mehr"

Wie viel Schmerzen hatte der „Turm in der Schlacht“ am Montagmorgen?

Kai Merkel: Mir hat alles weh getan, denn ich spiele sonst bei den Alten Herren der Usinger TSG nur noch auf dem Feld. Das ist schon etwas anderes. Während des Spieles habe ich es nicht gemerkt, aber es war nicht einfach, von null auf hundert zu kommen. Obwohl ich ein paar Jahre nicht in der Kiste stand, hat es Spaß gemacht. Mich freut es besonders für die Mannschaft, denn sie hat es verdient. Lange hatte ich überhaupt nicht so viel zu tun, weil sie so toll gekämpft und jeder für den anderen gearbeitet hat.

Wie viel Spaß hat es bei einem Spiel „David gegen Goliath“ gemacht, als Notnagel auszuhelfen?

Merkel: Wenn du den ersten Ball gehalten hast und die erste Aktion gelungen ist, dann läuft es. Im Spiel denkt man nicht nach, aber ich hatte definitiv auch Glück. Vieles hat mir die Mannschaft abgenommen. Die Jungs haben nach dem 0:1-Rückstand nicht aufgegeben, sondern Gas gegeben und an sich geglaubt. Wir wollten mit Standards unsere Chance suchen. Und das hat ja auch geklappt.

Wie haben sich die Küken beim Oldie bedankt?

Merkel: Wir haben nur ein Spiel gewonnen. Das sind drei Punkte gegen den Abstieg. In dieser Saison ist die Kreisoberliga noch stärker geworden. Das wird sehr interessant, weil viele Teams nur sehr schwer einzuschätzen sind. Das Ergebnis ist lediglich eine Momentaufnahme. Die junge Mannschaft muss noch viel lernen. Wir waren in der Defensive stark, hatten aber nur wenige Torchancen. Das wird eine ganz schwere Saison, die auch noch Lehrgeld kosten wird.

War das wirklich eine einmalige Rückkehr? Wie sehr kribbelt es noch?

Merkel: Ich freue mich, mit Christian und Clemens Konieczny, Johannes Hofffarth oder Jürgen Roth bei den Alten Herren zu spielen. Wir sind alle präsent an den Muckenäckern. Ansonsten bin ich zusammen mit Michael Dörr-Kling bei der UTSG der Torwarttrainer. Das macht mir Spaß und da sehe ich meine Perspektive. Die Jungen sollen spielen. Patrick Wehner macht das klasse. Die sollen lernen und noch lange in Usingen bleiben. Aber den einen Einsatz am Sonntag kann mir keiner mehr nehmen.