2024-04-19T07:32:36.736Z

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Immer noch ballgewandt: Ex-Eintrachtler Mehmet Dragusha (rechts) nimmt Fahrt auf. Vorne: Moritz Jost aus dem aktuellen SVE-Kader. Foto: Hans Krämer
Immer noch ballgewandt: Ex-Eintrachtler Mehmet Dragusha (rechts) nimmt Fahrt auf. Vorne: Moritz Jost aus dem aktuellen SVE-Kader. Foto: Hans Krämer

UPDATE: Appell von "Meo" - 0:5 gegen Trabzonspor

Triers Aufstiegshelden bei Stadionfest umjubelt - Regionalligateam unterliegt türkischem Topclub

Ereignisreicher Sonntag im Moselstadion: Bei der Saisoneröffnung von Fußball-Regionalligist Eintracht Trier gab’s für mehrere Hundert Fans ein Wiedersehen mit einigen Zweitliga-Aufstiegshelden von 2002. Am Abend traf das aktuelle SVE-Team auf den türkischen Topclub Trabzonspor und verlor mit 0:5.

Das Haar ist etwas lichter, der Bauchansatz beim einen oder anderen unter dem Trikot nicht ganz zu verstecken. Von den Spielern, die mit Eintracht Trier 2002 in die Zweite Bundesliga aufgestiegen sind, haben viele beim Alter inzwischen eine „4“ vorne stehen. Konditionell sind da Probleme ganz normal. Kunstvoll mit dem Ball können die Aufstiegshelden aber immer noch umgehen.

Das bekamen die Besucher des Eintracht-Stadionfests am Sonntagnachmittag zu sehen. Gegen den aktuellen SVE-Kader, der natürlich nicht voll zur Sache ging, verloren die Allstars mit 4:6 (Tore: Antun Labak, Rudi Thömmes, Danny Winkler (Foulelfmeter), Najeh Braham – Dennis Gerlinger, Daniel Kurz, Julian Bidon (drei), Vinzent Boesen). „So ein Wiedersehen müsste man eigentlich jedes Jahr machen“, sagte Abwehrspieler Miodrag Latinovic (44), der inzwischen in Trier bei einem Paketzusteller arbeitet. Er hat heute ebenso mit Knieproblemen zu kämpfen wie Claus Grzeskowiak (betreibt in Trier ein Umzugs- und Transportunternehmen) oder Danny Winkler (arbeitet in Mannheim bei einer Agentur für Sportmanagement).

Dass sie beim Wiedersehen mitmischten, war für sie aber genauso selbstverständlich wie für Braham, Catalin Racanel, Vito Milosevic, Thömmes, Labak, Niki Wagner, Tobias Lorig und Mehmet Dragusha. Labak, der unter den Allstars den drahtigsten Eindruck machte, kam sogar aus Kroatien angereist. Dort trainiert er den Drittligisten Croatia Djakovo. „Ich muss Vorbild sein, da muss ich auf meine Figur achten“, sagte der 45-Jährige. Ergänzt wurde das Team der Ehemaligen mit Ex-Eintrachtler Erwin Bradasch, Triers aktuellem Torwarttrainer Michael Weirich und Thorsten Fusenig aus der SVE-Fanszene.

Im Moselstadion fanden sich die Allstars ohne Probleme zurecht. „Es hat sich baulich ja fast nichts geändert“, bemerkte der in Baunatal nahe Kassel lebende Braham. Die rund 500 Zuschauer bedachten ihre Aufstiegshelden mit viel Applaus. „Ich freue mich, so viele bekannte Gesichter zu sehen. Jetzt gilt es, dass die Zuschauer auch die aktuelle Mannschaft mit aller Kraft unterstützen. Vielleicht kann sie dann in diesem Jahr etwas reißen“, appellierte Flügelflitzer „Meo“ Dragusha.

Am Abend zeigte die Trierer Regionalligamannschaft im kurzfristig anberaumten Testspiel gegen den keineswegs mit einer B-Elf angetretenen türkischen Erstligisten Trabzonspor in der ersten Halbzeit eine ansprechende Leistung. Patrick Lienhard prüfte zweimal Onur Kivrak im Trabzon-Tor, der schon mehrere Länderspiele für die Türkei bestritten hat.

Großes Pech hatte Dennis Gerlinger, der nach Vorlage von Muhammet Karpuz nur den Innenpfosten traf (38.). Bei einem Kopfball von Mario Müller nach Flanke von Christoph Anton klärte der zur Pause eingewechselte Schlussmann Urgucan Cakir bravourös (48.).

Die Türken, deren zehntägiges Trainingslager in Trier am Dienstag endet, hatten ihre erste große Gelegenheit durch Stürmer Oscar Cardozo (ehemals Benfica Lissabon), der für sein Heimatland Paraguay 49 Länderspiele absolviert hat. Der 1,93 Meter-Hüne setzte den Ball nur Zentimeter neben den Pfosten (27.).

Kurz vor der Pause schlug Trabzonspor erstmals zu – Yusuf Erdogan traf zum 1:0. Die Eintracht monierte eine Abseitsstellung.

In den letzten 20 Minuten, als bei der Eintracht viele der ganz jungen Spieler auf dem Feld standen, schraubte Trabzonspor vor 560 zahlenden Zuschauern im Moselstadion das Ergebnis auf 5:0 in die Höhe.

Per Kopf trafen Okay Yokuslu (70.) und Mustafa Yumlu (75.) zum 2:0 und 3:0 – jeweils nach Freistößen von Soner Aydogdu. Die Zuteilung bei der Eintracht griff in beiden Fällen nicht. Kurz vor Schluss trat der ghanaische Nationalspieler Waris Majeed mit einem Doppelschlag in Erscheinung. Binnen zwei Minuten stellte er den 5:0 Endstand her (89./90.).

Aufstellung Eintracht Trier: Keilmann (75. Thömmes) – Karpuz (64. Garnier), Fiedler (86. Masselter), Laux (89. Boesen), Müller (89. Grundmann) – Gerlinger (84. Kurz), Telch (84. Jost), Varnhagen (65. Hollmann), Anton (65. Spang) – Lienhard (76. Kinscher), Koep (53. Bidon)

Eintracht-Ecke

Glück im Unglück: SVE-Kapitän Michael Dingels hat sich im intensiv geführten Testspiel in Könen gegen Fola Esch (1:1, Tore: Kinscher, Francoise) bei einem Zusammenprall ,nur’ eine Rippenprellung zugezogen. Gebrochen ist nichts. Der 29-Jährige hofft, am Sonntag beim Regionalliga-Start gegen Elversberg wieder zur Verfügung zu stehen.

Letzter Test: Am Montagabend tritt der SVE beim Oberliga-Absteiger SC Idar-Oberstein an (19.30 Uhr, in Heimbach). SVE-Trainer Peter Rubeck dürfte dort lediglich die zweite Garde zum Zug kommen lassen.

Aufrufe: 026.7.2015, 18:52 Uhr
Mirko BlahakAutor