2024-04-25T10:27:22.981Z

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In der Verantwortung für den SVS: Susanne Rahe und Florian Helbing, Foto: Winfried Beckmann
In der Verantwortung für den SVS: Susanne Rahe und Florian Helbing, Foto: Winfried Beckmann

"Uns fehlt ein Klubhaus direkt am Platz"

Interview-Serie Teil 3: SV Schwagstorf für Aufstieg als Team und vernünftiges Reden über Idealismus

Schwagstorf. Wenn morgen Weihnachten wäre, wüsste Susanne Rahe um ihren größten Wunsch im Vorfeld für ein strahlendes Fest. ,,Das wäre natürlich ein Klubhaus direkt am Platz, denn der fehlt uns sehr", sagt die 1. Vorsitzende des SV Schwagstorf beim Blick auf die stattliche Drei-Platz-Anlage an der Seite von Fußball-Obmann Florian Helbing in unserer Interview-Reihe mit den Verantwortlichen aus den zwölf Fußball spielenden Vereinen des Altkreises.

Frau Rahe, Herr Helbing, im April 2015 hat Ihr Verein das 50-jährige Bestehen gefeiert. Seit zehn Jahren besteht die Spielgemeinschaft mit dem FV Ostercappeln im Fußball. Eine Vernunftsehe?

Rahe: Sicherlich, zuerst 2005 bei der Jugend, dann auch im Herrenbereich, denn es fehlte den Jugendlichen sonst die Chance, auch mal eine Klasse höher in der Kreisliga oder höher zu spielen. Das hat mein Amtsvorgänger Wolfgang Schnier sehr weitsichtig veranlasst.

Helbing: Ich bin noch nicht so lange dabei als Obmann, erst seit Februar. Erst mal geht es darum, die drei Plätze in Schuss zu halten und hinterher nach dem Training oder Spiel noch ein bisschen zusammenzusitzen. Was nicht leicht ist, weil wir nicht die Räumlichkeit dafür am Platz haben.

Drei Plätze mit gerade neuem Ballfangzaun, aber kein wirkliches Klubhaus mit allem, was dazugehört - das erschwert ja wohl den Alltag im Fußball heute.

Rahe: Oh ja. Deshalb wünschen wir uns ein Klubhaus direkt am Platz, denn jetzt müssen die Mannschaften zu Umkleideräumen und Duschen extra zur Mehrzweckhalle gehen. Das ist schade, dass sie erst runter müssen in den Ort, denn dann sind viele nach den Spielen schnell weg, und es wäre besser, wenn sie ein bisschen länger am Platz blieben.

Das begrenzt ja auch das Vereinsleben in einem Verein, dem - alle Achtung - jeder Dritte der 2122 Einwohner von Schwagstorf angehört. Mehr als 700 Mitglieder, davon rund 250 im Fußball, das erfordert viel Ehrenamt.

Rahe: Was das Vereinsleben betrifft, was die Jugend nicht mehr so wie früher sucht. Unsere Vereinsgaststätte ,,Alter Löwe" ist wieder mehr gefragt. Da kommen wir zusammen. Was Ehrenamt betrifft. Sicher ist da hoher Bedarf bei unserer Vereinsgröße, gerade auch im Fußball. Über die Jugend bekommen wir anfangs die Väter mit als Betreuer, aber es ist sehr schwierig, Menschen zu bekommen, die ehrenamtlich tätig sind.

Helbing: Gerade im Fußball, und da brauchen wir mit Dieter Vallo als Jugendobmann immer zwei Leute pro Mannschaft allein schon wegen der Schichtarbeiter. Damit immer wenigstens einer beim Training da ist. Und das bei 14 Jugendmannschaften in der SG mit Ostercappeln, zum Teil auch mit dem TSV Venne.

In den letzten Jahren stieg wiederholt eine Jugendmanschaft der SG als Kreisligameister in die Bezirksliga auf. Mehr drin auf Dauer?

Rahe: Das ist sehr gut für uns und reicht erst mal. Bezirksliga müsste ein großer Anreiz für Jugendliche sein, weil dort der bessere Fußball gespielt wird.

Helbing: Das soll man nicht mit aller Macht erzwingen. Wenn man als Team aufsteigt, ist das super. Ein 6. Platz im vorigen Jahr war hervorragend.

Können Sie sich einen FC Wittlage vorstellen, um mit allen besten Talenten den Altkreis höherklassig zu vertreten?

Rahe: Mit dem Thema FC haben wir uns nicht befasst. Wir sind mit unserer SG gut zufrieden.

Haben Sie einen Tipp, eine Methode, wie Sie Menschen für das Ehrenamt ansprechen?

Rahe: Man muss mit ihnen vernünftig reden. Manche wollen gefragt werden, ob sie es dann tun, muss man sehen. Selten sind die Fälle, dass sie ankommen und sich anbieten.

Aufrufe: 012.8.2015, 15:00 Uhr
Wittlager KreisblattAutor