Union Minden hat nur ein Ziel: Klassenerhalt

„Wir müssen uns nichts vormachen – das wird eine ganz schwere Saison für uns“, formuliert der Trainer klar und deutlich und fügt an: „Deswegen ist die Zielsetzung erst einmal nur der Klassenerhalt.“ Kreie wird die Mindener im Übrigen nun doch alleine coachen, da Christoph Könemann, der als Co-Trainer eingeplant war, aus beruflichen Gründen absagte. „Er wird mich eventuell mal vertreten, aber dauerhaft schafft Köne es leider nicht“, bedauert der Trainer den Verlust seines Assistenten, sprüht aber zeitgleich vor Tatendrang: „Es wird eine spannende Aufgabe.“
Und auch eine spezielle. Denn für die Mindener bedeutet die Saison 2017/18 auch Spielzeit Nummer eins nach dem Tod von Kreies Vorgänger Andreas Schwemling, der mit dem Fusionsverein über kurz oder lang das Ziel hatte, die Rückkehr in die Landesliga zu realisieren. Dass dies aktuell fernab jeglicher Realität ist, weiß auch Kreie: „Darüber müssen wir nicht reden, aber für mich geht es jetzt darum, dass wir hier wieder eine intakte Mannschaft auf die Beine stellen.“ Denn das war zum Ende der vergangenen Saison, in der die Mindener kaum noch ein Spiel gewannen und von ihrer starken Hinrunde zehrten, aus Sicht des Trainers nicht der Fall.

Dass dennoch viel Arbeit vor ihm liegt, ist Kreie bewusst. „Aus den 20 Spielern muss ich jetzt eine schlagkräftige Truppe formen“, sagt der Union-Coach, dem ein gewisses Grundgerüst vorschwebt, aber auch weiß, wo es Probleme gibt: „Dadurch, dass uns Paul Stichling noch verlassen hat, Geni Hoka beruflich nach Hamburg geht und Gert Hagmann sich kurzfristig abgemeldet hat, fehlen mir drei Spieler, die im Zentrum einsetzbar sind.“
Dementsprechend gilt es für Kreie die Vorbereitungszeit intensiv zu nutzen. „Einige Spieler werden sich da auch auf Positionen wiederfinden, die sie normalerweise nicht bekleiden würden, aber das ist der Situation im zentralen Mittelfeld geschuldet“, kündigt der Trainer an, der sich vor allem von den Zugängen Timon Schwemling, Irineos Sideropoulos und Marten Neppert viel verspricht.

„Timon und Irineos haben höherklassig schon viel Erfahrung gesammelt. Bleiben sie verletzungsfrei, werden sie uns zweifelsohne sehr weiterhelfen“, sagt Kreie, der beide Akteure im Offensivbereich einplant und Schwemling auch als Führungsspieler sieht. Dasselbe gilt auch für Marten Neppert, der lange Zeit bei der FT Dützen Leistungsträger in der Bezirks- und Landesliga gewesen war, und studienbedingt zuletzt für drei Jahre in Köln lebte. „Dass das mit Marten geklappt hat, freut mich ungemein. Vor allem im defensiven Bereich wird er für uns ganz wichtig werden, aber auch neben dem Spielfeld – er ist ein klasse Typ“, so Kreie, für den es auch ein Wiedersehen mit einem alten Bekannten gibt: Clement Duah. „Ich habe Clement vor 20 Jahren in der A-Jugend trainiert und jetzt wieder – er ist unsere Geheimwaffe“, erhofft sich Kreie von dem Stürmer trotz seiner inzwischen 38 Jahre einiges. „Und ich bin mir sicher, dass er das auch auf den Platz bringt – wenn er fit ist“, so Kreie, der zudem die Zugänge Nazmi Muja, Luke Brinkmann, Drison Kraja, Hayk Kasparov, Mohammad Jallow und Slawik Schreider integrieren muss. „Das wird sicher etwas dauern, aber ich bin da zuversichtlich. Gerade die jungen Spieler werden für Konkurrenzkampf sorgen“, ist sich der Trainer sicher.