2024-04-24T13:20:38.835Z

Vereinsnachrichten
Foto: Teresa Kröger
Foto: Teresa Kröger

Union Minden besitzt erstes rollendes Vereinsheim in OWL

Der Doppeldeckerbus parkt nun bei jedem Heimspiel in der Kreisliga A Minden im Weserstadion.

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Name: „Rollendes Clubhaus“
Alter: 30 Jahre und trotdem top fit
Gefahrene Kilometer: Über 775.000 und hat immer noch nicht genug

Viele Vereinsheime besitzen vielleicht einen Namen und haben ein paar Jahre auf dem Buckel, aber einen einzigen Kilometer ist kein Haus gefahren. So aber das neue Vereinsheim von Union Minden. Die anfängliche Schnapsidee, wie Initiator Heinz Albersmeier sie nennt, wird schnell zur idealen Lösung. Mit dem Bus wird die Mannschaft aber nicht zu Auswärtsspielen fahren. Nur zu einem bestimmten Anlass wird der Motor angeschmissen.

Eigentlich hatten die Unioner einen Gemeinschaftsraum im Weserstadion. „Die alte Sprecherkabine hatten wir schön eingerichtet“, sagt Albersmeier. Alte Bilder und Wimpel hingen dort. Doch die mussten ihren Platz räumen, weil der große Raum nicht den aktuellen Brandschutzbestimmungen entspricht. Alle Überlegungen für einen neuen Raum für die Fußballer wurden von der Stadt nicht genehmigt, weil „das Weserstadion unter Denkmalschutz steht“. Die sprichwörtliche Schnapsidee kam Albersmeier auf einer Feier. Zufällig erfuhr das Mindener Urgestein, dass der „Mühlenkreisbus“ – inklusive Theke, Zapfanlage und Küche - zum Verkauf stand. Der Verein schlug zu.

Foto: Teresa Kröger

Nun bietet der unverwechselbare Bus, der früher vom Kreis Minden-Lübbecke für Messen und Events benutzt wurde, eine neue Heimat für die Kicker. Die Mannschaft kann dort die Spielbesprechung abhalten und gemeinsam nach dem Spiel bei einem Bierchen zusammensitzen. Dafür wird der Doppeldecker zu jedem Heimspiel ins Stadion kutschiert. Denn in der Woche darf er dort nicht stehen bleiben. „Bis der Bus abgeholt und alle Kabel und Schläuche angeschlossen sind, vergehen schon mal einige Stunden“, sagt Albersmeier, der sich zusammen mit dem „Club 100“ um den Bus samt Auf- und Abbau kümmert. Allerdings testen sie auch mal gerne ob, die Zapfanlage richtig angeschlossen und das Bier gekühlt ist. Auch die alten Bilder und Wimpel von St. Pauli und Bayern München stellt Albertsmeier immer wieder auf, um die Jungs „an die erfolgreichen Zeiten zu erinnern“.

Die Kosten für das Unikat sollen Sponsoren decken, dessen Logos in die Fenster geklebt werden. Denn auch der legendäre Doppeldecker steht in einer gewissen Art und Weise auch unter Denkmalschutz: „Der Kreis will, dass das Aussehen des Busses so erhalten bleibt.“

Obwohl der Doppeldecker eine gültige TüV-Plakette besitzt, wird er die Mannschaft nicht zu Auswärtsspielen fahren. „Wir spielen ja nicht in der Bundesliga“, meint Albersmeier. Zwar haben über 30 Leute im Bus Platz, im Straßenverkehr zugelassen ist er aber nur für neun Personen. Das soll sich bei der Meisterschaft ändern: „Wenn wir aufsteigen sollten, versuche ich alles, damit die Mannschaft mit dem Doppeldecker durch Stadt fahren kann.“ Ein schöner Ansporn für den Tabellenzweiten der Kreisliga A Minden.

Aufrufe: 013.12.2018, 17:30 Uhr
FuPaAutor