2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines
– Foto: Sylvia Kleinert

Was wird aus den A-Junioren im Land?

Der Jugendausschuss des Fußballverband Sachsen-Anhalt bespricht mögliche Zukunftsoptionen

Der Fußball hat in Sachsen-Anhalt ein echtes Nachwuchs-Problem. Das ist kein Geheimnis. Während die Vereine in den Kleinfeldbereichen zumeist noch breit aufgestellt sind, wird es bei den Großfeldmannschaften immer dünner. Insbesondere bei den A-Junioren ist es für viele Vereine schwierig, überhaupt einen Spielbetrieb zu gewährleisten. Ein Blick auf die Landesligen zeigt, dass viele A-Jugendmannschaften nur als Spielgemeinschaften an den Start gehen können - und selbst da wird es langsam eng. So gab es in der abgelaufenen Spielzeit nicht nur zahlreiche Nichtantritte, sondern auch diverse Rückzüge aus den Landesligen.

Deshalb erarbeit der Jugendausschuss des Fußballverband Sachsen-Anhalt (FSA) aktuell mögliche Modelle für die Zukunft, wie der Vorsitzende Thomas Schulze auf FuPa-Nachfrage bestätigte. "Als einziger Landesverband in Deutschland gibt es bei uns in Sachsen-Anhalt keinen A-Jugend-Fußball auf Kreisebene. Von den gemeldeten A-Jugend-Mannschaften zittern einige schon jetzt, bevor die Saison überhaupt begonnen hat, ob sie das Jahr überstehen. Da muss man über neue Optionen nachdenken", gibt Schulze zu. "Wir haben schon seit Jahren Verluste zu verzeichnen, beispielsweise weil die jungen Spieler immer früher bei den Herren spielen bzw. dort spielen müssen", erklärt er einen der Gründe für den A-Junioren-Mangel.

Da bietet auch die Anpassung des Paragraphen 5a der Jugendordnung des DFB dem Fußballverband Sachsen-Anhalt keine Möglichkeiten. Den Landesverbänden wird damit die Option eingeräumt, die Altersbereiche für die Jugenden nach oben hin zu öffnen, so dass beispielsweise auch 20-Jährige noch in der A-Jugend mitspielen dürften und sich dies entsprechend bei den jüngeren Spielklassen fortsetzt. "Das ist durchaus ein interessantes System und könnte die A-Junioren stabilsieren", kommentiert Schulze. Dies ginge jedoch nur in den jeweils untersten Nachwuchs-Spielklassen auf Kreisebene, so dass dieses Szenario in Sachsen-Anhalt bei fehlendem Kreisspielbetrieb der A-Jugenden aktuell nicht ohne Sondererlaubnis möglich wäre. In einem anderen Szenario prüft der Ausschuss aktuell ein gegenteiliges System, bei dem die älteren A-Jugend-Jahrgänge bereits zu den Herren übergingen und der jüngere A-Jugend-Jahrgang bei den B-Jugendlichen mitspielen dürfte. Wenn die Mannschaften entsprechend in Herren und B-Jugend aufgingen, könnte es künftig nur noch eine Spielklasse im Land für die A-Junioren geben. Das ginge jedoch ebenfalls nicht ohne Sondergenehmigung des DFB-Jugendausschuss.

Fakt ist, dass man den Nachwuchs- und vor allem den A-Junioren-Fußball auf Verbandsseiten angreifen muss und will. "Der FSA beschäftigt sich intensiv mit dieser Thematik", versichert Thomas Schulze. Wenn sich am 20. August der Jugendausschuss trifft, sollen schon die nächsten Schritte diesbezüglich besprochen werden. "Wenn wir eine Änderung am Spielbetrieb anstreben sollten, dann nicht ohne vorher mit den Vereinen in Kontakt zu treten, sie zu Wort kommen zu lassen und ihre Meinungen zu hören", so Schulze. "Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sind etwaige Veränderungen aber nur Ideen und Gedankenspiele."

In der Saison 2019/20 spielen die A-Junioren in Sachsen-Anhalt jedenfalls noch in einer Verbandsliga sowie fünf Landesligen.

Aufrufe: 05.8.2019, 18:55 Uhr
Kevin GehringAutor