2024-05-24T11:28:31.627Z

Ligabericht
Sandro Volz hier noch bei seiner Hauptbeschäftigung: Tore verhindern, heute Nachmittag lief`s genau umgekehrt. F: Buchholz
Sandro Volz hier noch bei seiner Hauptbeschäftigung: Tore verhindern, heute Nachmittag lief`s genau umgekehrt. F: Buchholz

Unglaublich - Keeper Volz besorgt Derbysieg

Der etatmäßige Keeper Sandro Volz erzielt als Aushilfs-Stürmer den Siegtreffer für Buchbach

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Drei Tore-Viererpacks hagelte es am heutigen Nachmittag in der Bayernliga. Während der FC Ismaning gegen den SV Seligenporten einen 0:1-Rückstand in ein 4:1 drehte, sorgte der VfL Frohnlach früh für klare Verhältnisse. Großbardorf hatte beim 0:4 jedenfalls nicht den Hauch einer Chance. Eltersdorf gelang in Bamberg beim 4:3 eine ähnlich starke Quote. Schweinfurt tat sich drei Tage nach der schmerzhaften Derbyniederlage auch heute schwer, sicherte sich aber einen Zähler gegen den SV Heimstetten. Die Sensation des Spieltags ereignete sich aber in Buchbach, wo Keeper Sandro Volz - als Stürmer eingewechselt - den Siegtreffer im Derby gegen 1860 Rosenheim erzielte.

Unglaublich, spektakulär, der pure Wahnsinn!!! Beim Derby zwischen dem TSV Buchbach und dem TSV 1860 Rosenheim besorgte der etatmäßige Torwart Sandro Volz, der die heutige Partie als Sturm-Joker über weite Strecken von der Bank aus beobachtete, den Siegtreffer der Buchbacher. Wegen akuter Personalknappheit beorderte das Trainerduo Bobenstetter/Kupper den Stammtorhüter Sandro Volz kurzerhand auf die Ersatzbank und stellte dessen Ersatzmann Dominik Süßmeier zwischen die Pfosten. Mit der Begründung: Sandro Volz könne durch seine Schnelligkeit - geschuldet der großen Personalnot - am ehesten noch als Ersatz-Stürmer durchgehen. Der Schachzug funktionierte in der 72. Minute, als Volz gerademal rund drei Minuten in der Partie war: Thomas Hamberger zieht aus 16 Metern in zentraler Position ab, Rosenheims Keeper Robert Mayer kann nur abprallen lassen, und Sandro Volz, der heute ohne seine gewohnten TW-Handschuhe auskommen musste, haut den Ball ins lange Eck zum 2:1-Siegtreffer für Buchbach. Anschließend rannte der "Keeper" über den ganzen Platz und die 1.050 Zuschauer feierten ihren Helden mit unbeschreiblichen Ovationen. Dass Rosenheim zu diesem Zeitpunkt aufgrund zweier Platzverweise nur mehr zu neunt agierte, muss natürlich noch erwähnt werden.

Viermal schepperte es im Großbardorfer Kasten. Christian Beetz (3.), Bastian Renk (43.) per Strafstoß. Paul Scheller (53.) und Kristian Böhnlein (66.) sorgten fürs Zählbare auf Seiten des VfL Frohnlach. Von Großbardorf ging über weite Strecken der Partie keine Gefahr aus. Nur ein einziger Torschuss der Gallier in den zweiten 45 Minuten waren ein deutliches Zeichen für die Harmlosigkeit der Ragati-Elf am heutigen Nachmittag. Frohnlach hatte auch - und besonders - in der zweiten Halbzeit alles im Griff und kam zu einem lockeren 4:0-Sieg, ohne das eigene Leistungsvermögen voll ausschöpfen zu müssen.

Vier Treffer gibt's auch aus dem Lager des FC Ismaning zu vermelden, doch für den ersten Paukenschlag sorgten die Gäste aus Seligenporten. Fabian Trettenbach beförderte einen Freistoß aus 18 Metern Torentfernung in den FCI-Kasten. In einer äußerst schleppenden ersten Spielhälfte kam der amtierende Meister zwar noch zu Chancen - in Spielminute 22 scheiterte Rainer Storhas am SVS-Keeper Dominik Brunnhübner - letztlich ging's aber verdient mit 1:0 für Seligenporten in die Kabinen. Dann erhöhte der FCI die Schlagzahl und kam zu einem hohen Heimsieg beim Abschiedsspiel von Julian Maurer (FuPa berichtete). Andreas Fischer (64.) und Alexander Weiser per Kopf (68.) besorgten in kürzester Zeit eine 2:1-Führung. Und dann griff auch noch Julian Maurer entscheidend ins Spiel ein: Steilpass Maurer auf Mijo Stijepic. Der Goalgetter erhöhte aus spitzem Winkel zum 3:1 (83.). Kurz darauf sogar noch das 4:1 durch Alex Weiser nach Eckball Thomas Bachinger.

Vier Tore, ja vier Tore gab's in Schweinfurt. Vor 532 Zuschauern teilte sich der FC05 die Punkte mit dem SV Heimstetten. Schweinfurt zeigte sich stark verbessert gegenüber dem äußerst schwachen Auftritt beim Derby in Großbardorf, ließ aber auch heute den letzten Tick Kampfeswillen und spielerischer Finesse vermissen, um die vollen drei Punkte im Willy-Sachs-Stadion behalten zu können. Dabei begann die Partie recht ordentlich für die Schweinfurter: Florian Hetzel zieht aus 16 Metern aus zentraler Position ab, der Ball wird abgefälscht und landet nach einer Drangphase des FC nach Spielbeginn im Netz der Oberbayern. Gegen Ende der ersten Spielhälfte kam der SVH besser ins Spiel und drehte in Halbzeit zwei das Spiel. Dominik Schmitt verwandelte einen berechtigten Elfmeter nach Foul von Benjamin Demel an Andreas Neumeyer zum 1:1 (51.), in der 62. Minute war's dann Neumeyer selbst, der das lange Eck anvisiert und auf 2:1 erhöht. In dieser Phase hätte der Gast aus Heimstetten gar auf 3:1 erhöhen können, von Schweinfurt kam erst in der 75. Minute wieder ein Lebenszeichen. Heimstettens Keeper Lehner steigt auf den Ball, stolpert, fällt zu Boden, Schweinfurts Stefan Seufert schaltet am schnellsten und schiebt ein zum 2:2-Endstand.

Beim Sportbund Rosenheim klingelte es am heutigen Nachmittag zweimal, Haching II kam nur zu einem Treffer. Aber alles der Reihe nach: Auch im fünften Saisonspiel bleibt Aufsteiger SB/DJK Rosenheim in der Fußball-Bayernliga ungeschlagen. Das Heimspiel gegen die SpVgg Unterhaching 2 gewannen die Sportbündler vor 160 Zuschauern mit 2:1. Beide Mannschaften begannen flott und hatten erste Möglichkeiten, ehe die Hausherren in der 13. Minute in Führung gingen: Andreas Sollinger setzte energisch nach, Onur Kaya stand goldrichtig und schob mühelos ein. Danach wurden die Gäste stärker und übernahmen das Kommando - deshalb war der Ausgleich der Hachinger durchaus verdient (51.). Ünal Tosun traf nach einem Querpass von Felix Stemmer gleich nach Wiederbeginn. Dann wechselte SBR-Coach Walter Werner und brachte drei frische Kräfte - mit ihnen kam die Wende. Sechs Minuten nach ihrer Doppel-Einwechslung bediente Christoph Börtschök herrlich den mitgelaufenen Sasa Memisevic, der mit seinem ersten Punktspieltor das 2:1 markierte. Unterhaching suchte dann sein Heil in der Offensive, der SBR hatte aber die besseren Gelegenheiten und ein höherer Sieg war möglich.

Verdient setzte sich der FSV Erlangen-Bruck im Kellerduell - sofern man solche Vokabeln nach vier Spieltagen bereits verwenden darf - beim TSV Rain am Lech durch. 2:0 lautete der Endstand in einer Partie, die in den Schlussphasen beider Spielhälften entschieden wurde. Bastian Lunz nach Foul an Bastian Krämer vom Elfmeterpunkt zum 0:1 (45.). Zuvor hatte Lunz in einer dominanten ersten Spielhälfte bereits die beste Gelegenheit für den FSV-Führungstreffer in der 34. Minute, als Lunz nach Zuspiel von Ricco Röder nur knapp am Tor vorbeizielte. In Halbzeit zwei zeigte sich der TSV Rain verbessert und kam durch einen Lattentreffer von Daniel Schneider und einer Schusschance des eingewechselten Matthias Heckel zu vielversprechenden Ausgleichsgelegenheiten. Ein Tor gelang aber in der Schlussminute nur noch den Gästen. Per Kontertreffer erzielte Sebastian Kamberger das 2:0 zum Gästesieg, der alles in allem absolut in Ordnung geht.

Der SC Eltersdorf nimmt die volle Ausbeute aus Bamberg mit. Mit 4:3 siegte die Preis-Elf beim FC Eintracht. Ein Umstand, der dem Coach der Mittelfranken im Spielverlauf sogar zweimal einen Kniefall vor der eigenen Bank abverlangte. Bamberg geriet durch eine äußerst zweifelhafte rote Karte gegen Johannes Bechmann früh in Unterzahl, wenig später schepperte es bereits im Kasten von Florian Muckelbauer. Sven Röwe (18.) und Michael Jonczy (24.) brachten die Gäste nach dem Platzverweis-Schock für Bamberg in Führung. Doch dann kam Bamberg ins Spiel: Peter Heyer (38.) und Tobias Dalke (64.) besorgten den Ausgleich für eine besonders in der zweiten Spielhälfte sehr starke Bamberger Mannschaft. Doch die Gäste gingen erneut in Führung. Beim Doppelschlag durch Tobias Strauß (68.) und Oliver Seybold (70.) agierte der FCE zu unkonzentriert und rannte erneut einem klaren Rückstand hinterher. In der 81. Minute gelang nur noch der Treffer zum 3:4 durch Christoph Herl. Die Schlussoffensive der Eintracht wurde nicht mehr belohnt.

Aufrufe: 06.8.2011, 19:46 Uhr
Sebastian ZiegertAutor