2024-05-10T08:19:16.237Z

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Ungenutzte Chancenflut verdirbt Prenzlauer Punktgewinn

MIT GALERIE: A-Junioren unterliegen im Spitzenspiel der SG Bruchmühle/ Petershagen-Eggersdorf

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In einem wahren Spitzenspiel müssen sich die Blau-Weißen A-Junioren aus Prenzlau bei der SG Bruchmühle/ Petershagen-Eggersdorf trotz bester Gelegenheiten mit 3:2 (1:1) geschlagen geben.

Den 50 Zuschauern wurde ein schnelles und vor allem ein Spiel auf phasenweise sehr hohem Niveau geboten. Dazu trugen beide Seiten bei. Aber der Reihe nach, denn die Prenzlauer mussten sich nach einer längeren Anreise überraschen lassen. Aufgrund der Temperaturen wurde die Partie kurzerhand und einvernehmlich vom überfrorenen Rasen auf den Kunstrasenplatz gleich nebenan verlegt. Auch dort – für die Gäste ungewohnt – entwickelte sich von Beginn an ein schnelles Spiel auf beiden Seiten, jederzeit kampfbetont, aber zumeist sehr fair.

Die Prenzlauer versuchten, die hochstehende Abwehrkette mit geschickten Schnittstellenpässen und diagonalen Spielverlagerungen zu überspielen. „Die Jungs zeigten von Beginn an vollen Einsatz und erspielten sich früh mehrere gute Gelegenheiten. Leider wurden selbst die besten Chancen nicht genutzt“, so Trainer Nico Hannemann im Anschluss. So war es eine dieser Verlagerungen, die Eric Ziese über rechts auf und davon eilen ließ. Doch sein Abschluss wurde vom SG-Torhüter Jan-Philipp Jaskolski per Fuß abgewehrt (11.).

Auf der Gegenseite zwang der dessen Kapitän Gordon Koplin den Gästekeeper Pascal Warnke bei einem verdeckten Schuss zu einer guten Parade (16.). Kurz darauf schickte Eric Ziese seinen Sturmkollegen Danny Blume mit schönem Pass in die Schnittstelle der Viererkette auf die Reise. Blume legte vor dem Tor quer und Ricardo Ludwig schloss ab, wieder aber blieb Jaskolski irgendwie doch noch Sieger (21.). Mit einem weiteren Schuss aus zwölf Metern scheiterten die Prenzlauer ebenfalls am Keeper (27.). Pascal Warnke bekam jedoch auch etwas zu tun: nach schönem Drehschuss, wehrte er den Schuss eines Gästespielers noch zur Ecke ab (31.). Als sich dann Koplin gegen gleich drei Spieler regelrecht „durchwühlte“, wurde er beim Klärungsversuch von Samir Ramm angeschossen. Der Ball landete im SC-Netz, trotz klarster Chancen lagen die Prenzlauer unvermittelt hinten (39.).

Doch die Antwort kam prompt, wenn auch etwas überraschend. Bei einer Ecke rasselten Florian Meylahn und Jaskolski zusammen, der Torwart blieb liegen und musste behandelt werden. Schiedsrichter Ricardo Herdam entschied auf Strafstoß, da er ein Stoßen eines SG-Verteidigers sah. Danny Blume verwandelte sicher, 1:1 (43.). „Florian bestätigte, dass er geschubst wurde. Dennoch kam der Pfiff für alle durchaus überraschend. Was allerdings gar nicht geht, sind die Beleidigungen des SG-Trainers Frank Hernberger gegenüber dem Schiedsrichter. Bei allen Emotionen, da hätte der Referee gegen vorgehen müssen. Leider wirkte es so, dass er sich nach dieser Situation etwas beeinflussen ließ und die 50:50 Entscheidungen allesamt für Bruchmühle wertete“, so dessen Pendent Hannemann in der Kabine. Trainer Frank Hernberger stand zwei Meter vom Schiedsrichter entfernt und brüllte diesen mit Äußerungen an, die wir hier lieber nicht nennen wollen.

Aber die Mannschaften ließen sich davon nicht beeindrucken und zeigten weiterhin ein rasantes Spiel. Die „Energetiker“ ließen jedoch auch nach dem Seitenwechsel beste Gelegenheiten aus. Ricardo Ludwig traf nur den Pfosten (47.), den Abpraller verpasste Ziese nur knapp. Auf der Gegenseite machten es die Bruchmühler besser – Kai Bellmann vollendete zum 2:1 (51.). Als dann ein wohl haltbarer Distanzschuss von Bellmann zum 3:1 einschlug, steckten die Gäste dennoch nicht auf (73.). Sie stellten um, wurden noch offensiver und drückten auf den Anschlusstreffer. Eric Ziese zwang Jaskolski erneut zur Fußparade und Saed Yarmohammady schlitterte am Abpraller um Zentimeter vorbei (79.).

Als dann Paul Schön einen tollen Pass über die Abwehr lupfte, traf Ludwig überfällig zum 3:2 Anschluss (84.). Fortan nur noch Prenzlau am Ball – Alex Lapot übersah links den freien Ludwig, sein gefährlicher Schuss wurde aber zur Ecke abgefälscht (87.). Beim letzten Freistoß waren alle Prenzlauer mit vorne. Die klasse Freistoßflanke fand genau den Kopf von Milad Samandari, der aber aus zehn Metern am Tor vorbei köpfte (90+3).

„Wir hatten heute so viele ‚Hundertprozentige‘, dass ich den Jungs keinen Vorwurf machen kann. Sie zeigten über 90 Minuten ein klasse Spiel und hätten den Sieg verdient gehabt. Einzig die Belohnung blieb heute aus. Insgesamt macht mich diese Leistung, aber vor allem die gesamte Entwicklung der Mannschaft, durchweg stolz“, lobte ein dennoch kritisch-zufriedener Gästetrainer seine Mannschaft abschließend und plante bereits auf dem Rückweg für die nächste schwere Partie: am Sonntag zum Jahresabschluss daheim gegen Lok-Eberswalde.


Aufrufe: 06.12.2016, 13:30 Uhr
Ulrike SchwahnAutor