2024-04-19T07:32:36.736Z

Ligabericht
Hart gegen den Mann: Der Pfeddersheimer Kapitän Kevin Gotel (links, gegen den Wiesbacher Hendrik Schmidt) kassierte seinen Platzverweis nicht für seine Spielweise. 	Foto:pa/Christine Dirigo
Hart gegen den Mann: Der Pfeddersheimer Kapitän Kevin Gotel (links, gegen den Wiesbacher Hendrik Schmidt) kassierte seinen Platzverweis nicht für seine Spielweise. Foto:pa/Christine Dirigo

Und wieder fliegt ein Mann vom Platz

TSG Pfeddersheim unterliegt Hertha Wiesbach 0:4 +++ Aufregung um erstes Gegentor +++ Gotel sieht Gelb-Rot

Pfeddersheim. Eigentlich hätte das Spiel gegen Hertha Wiesbach positiv für die Oberliga-Fußballer der TSG Pfeddersheim laufen müssen. Denn der Präsident des Südwestdeutschen Fußball-Verbandes, Hans-Dieter Drewitz, war als Zuschauer bekommen. „Eigentlich bringe ich den Pfeddersheimern immer Glück, wenn ich hier bin, aber eine Gewähr dafür übernehme ich nicht“, meinte der höchste Fußball-Repräsentant im Südwesten. Und seine Zurückhaltung war angebracht, denn die Pfeddersheimer gingen 0:4 (0:2) gegen die Wiesbacher baden. Und am Ende war die Partie für die in der letzten halben Stunde haushoch überlegenen Gäste ein lockeres Trainingsspiel.

Zu Beginn der Partie hatten die Gastgeber das Spiel auf Augenhöhe gestaltet, auch wenn sich schon in den ersten Minuten abzeichnete, dass die Wiesbacher vor dem Tor die gefährlicheren Aktionen hatten. Und trotzdem war die Entstehung der Gästeführung für TSG-Coach Norbert Hess und seine Spieler mehr als fragwürdig. Denn das 0:1 in der 28. Minute entsprang eigentlich einem vielversprechenden Angriff der Pfeddersheimer. Markus Moh Amar war auf dem rechten Flügel durchgebrochen und wurde vom Wiebacher Giovanni Runco an der Strafraumgrenze zu Fall gebracht. Schiedsrichter Arianit Besiri aus dem Saarland wollte kein Foul gesehen haben, die Wiesbacher schalteten blitzschnell um und konterten ihrerseits erfolgreich über die durch Moh Amars Abwesenheit offene rechte Seite. Patrick Ackermann war es, der den Konter abschloss. Nicht nur für Hess war es der Knackpunkt der Partie. Denn fortan beschäftigten sich die arg ersatzgeschwächt angetretenen Gastgeber mehr mit Lamentieren als mit Fußballspielen. Was zur Folge hatte, dass schon vier Minuten später der nächste Ball in Netz von Bakary Sanyang zappelte. Diesmal war es Gästekapitän Björn Recktenwald, der von der Strafraumgrenze abschloss. Und auch bei diesem Treffer haderten die Pfeddersheimer mit Schiedsrichter und Gegner, da einer der Ihren verletzt am Boden lag, als Recktenwald abschloss. Besonders Kevin Gotel hatte sich in der Folge nicht im Griff und holte sich für Ballwegschlagen eine Gelbe Karte ab, die nach dem Seitenwechsel noch Folgen haben sollte.

Denn Hess hatte sein Team in der Pause noch einmal gut motiviert. Nur wenige Sekunden nach dem Wiederanpfiff schaffte es Andreas Buch, sich auf der rechten Seite durchzusetzen, doch Gotel verpasste knapp den Anschluss. Wie man das besser macht, demonstrierten drei Minuten später auf der Gegenseite Ackermann und Maurice Urnau beim 3:0. Und nachdem Gotel für ein weiteres Ballwegschlagen vom Schiedsrichter die Gelb-Rote Karte erhielt, war der Weg für die Wiesbader endgültig frei. „Zum Schluss haben wir einen Kindergarten auf dem Feld gehabt“, meinte ein sichtlich bedienter Hess, der auch noch die Knöchelverletzung seines Sechsers Yannick Krist und das 0:4 durch Nico Veeck (78.) hinnehmen musste. „Das war ein gebrauchter Nachmittag“, meinte Buch nach dem Spiel. Doch mit den vielen Ausfällen hatten die Pfeddersheimer ohnehin wenig Aussichten auf einen Erfolg gehabt.

TSG Pfeddersheim: Sanyang – Moh Amar (46. Streib), Bundenthal, Lutz, Ludwig – Buch, Bräuner, Krist (67. Di Silvestre), Wörzler, Scherer – Gotel.



Aufrufe: 030.10.2016, 20:00 Uhr
Carsten DietelAutor