2024-04-24T13:20:38.835Z

Ligabericht
Hoch das Bein: Der Gonsenheimer Damir Bektasevic (Mitte) kann ungestört den Ball annehmen. Die Völklinger Holger Klein (links) und Athanasios Noutsos sehen zu.  Foto: hbz/Stefan Sämmer
Hoch das Bein: Der Gonsenheimer Damir Bektasevic (Mitte) kann ungestört den Ball annehmen. Die Völklinger Holger Klein (links) und Athanasios Noutsos sehen zu. Foto: hbz/Stefan Sämmer

Umstrittenes Gegentor sorgt für den K.o.

Überlegene Gonsenheimer verlieren Oberligapartie gegen passive Gäste aus Völklingen 1:2

Mainz. Nur zweieinhalb Minuten hielt die Zu-Null-Serie von Volkan Tekin, dann musste der neue Torwart von Fußball-Oberligist SV Gonsenheim in seinem fünften Spiel zum ersten Mal hinter sich greifen: Nach einer suboptimal verteidigten Ecke schoss Athanasios Noutsos vom SV Röchling Völklingen den Ball von der Strafraumgrenze ins lange Ecke. Da war nichts zu machen.

Ganz anders die Szene in Minute 58: Tekin parierte den zweiten gefährlichen Torschuss der Saarländer im gesamten Spiel von Arthur Schneider stark. Doch als der 24-Jährige die Kugel abschlagen wollte, spritzte Pascal Stelletta dazwischen und legte auf Noutsos quer, der beim Sieg bringenden 2:1 keine Mühe hatte. ,,Ich will den Ball aufdotzen und schießen, normalerweise ist das Gelb für den Stürmer", ärgerte sich Tekin nach dem Spiel, ,,eine klare Fehlentscheidung". In der Tat sagt das DFB-Regelwerk, dass man den Ball nicht spielen darf, so lange ihn der Torwart hält, und das Prellen zählt explizit dazu. Schiedsrichter Mario Schmidt argumentierte, Tekin habe den Ball abgelegt. In dem Fall wäre das Tor regulär - eine Interpretation, die sich am Wildpark nach dem Spiel durchsetzte.

In jedem Fall war es ein Wirkungstreffer gegen eine eigentlich überlegene Gonsenheimer Elf, die gegen passive Gäste aber zu wenig zielstrebig agierte. ,,Was wir geleistet haben, ist zu wenig, um oben dranzubleiben", betonte Cotrainer Babak Keyhanfar, der von einer ,,mäßigen bis schlechten Leistung" sprach. ,,Wir waren einfach nicht gut genug und haben aus vielen viel versprechenden Szenen nichts gemacht", klagte Trainer Jörg Jansohn, ,,bei so vielen falschen Entscheidungen ist eine Niederlage die Konsequenz."

Lange bissen sich die Hausherren an der massierten Völklinger Abwehr die Zähne aus, nur nach Alleingängen (Ertan Ekiz/11.) oder Flanken (Kopfball Nils Letz/38.) wurde es gefährlich - und nach einer Standardsituation: Stefano Pennella brachte eine Ecke von rechts mit links herein, Jonas Raltschitsch verlängerte, Keyhanfar drückte den Ball mit Bauch und Hüfte über die Linie (45.). ,,Eigentlich haben wir uns gut ins Spiel zurückgekämpft und waren nach der Pause am Drücker", analysierte der Torschütze, der an jeder gefährlichen Szene beteiligt war. Doch auch wenn die Kombinationen immer wieder flüssig bis zum Strafraum führten, flogen die Schüsse aus mittlerer und größerer Distanz regelmäßig weit vorbei. Arif Güclü (80., 90.) vergab zudem zwei ,,Hundertprozentige". ,,Die wollten ja gar nichts machen", grämte sich Ekiz, ,,bitter, dass wir das nicht bestraft haben."

SV Gonsenheim: Tekin - Sari, Raltschitsch, Itjeshorst, Pennella (79. Schwind) - Letz (69. Matzon), Ekiz, Kimnach, Bektasevic - Güclü, Keyhanfar.



Aufrufe: 029.3.2015, 18:00 Uhr
Torben SchröderAutor