„Wir sprechen bei der Landesliga über die siebte Liga, das ist Hobby“, sagt Keller, „da können wir den Jungs schlecht vorschreiben, was sie in ihrer Freizeit tun und lassen sollen.“ In Robin Bürmann und Malte Siekmann sind zwei SpVg-Kicker Teamkollegen von Mdoreuli bei den Black Panthers. Auch beim MCH Sennestadt kickt mit Hakan Erdem ein Spieler aus den Reihen der Steinhagener. „Es spricht doch absolut für die Jungs, dass sie in ihrer Freizeit weiter kicken“, findet Daniel Keller. Die Meinungen über die „Doppelbelastung“ der futsalspielenden Fußballer gehen allerdings weit auseinander. So gab es beispielsweise beim VfB Fichte zuletzt Riesenärger mit Furkan Ars, der für die Sennestädter bereits samstags aktiv war. „Furkan hat einfach extrem viel Spaß am Futsal, und wir können alle nicht verstehen, dass man ihm das verbietet“, sagt MCH-Trainer Sebastian Rauch, für den ein Verbot seitens des Fußballvereins ohne große Bedeutung ist.
„Für mich kann ein Fußballverein aus dem Amateurbereich solche Verbote gar nicht aussprechen“, so Rauch. Beim VfB Fichte sieht man dies indes anders. So wäre es schließlich der Fußballverein, der seinen Spielern Gehalt bezahle. „Es ist korrekt: wer bei uns spielt, der spielt, weil er Spaß daran hat und nicht, um das große Geld zu verdienen. Wir sind ein Verein, der aus Freunden besteht, die sich zumeist schon von Kindesbeinen an kennen“, sagt MCH-Vorstandsvorsitzender Yasin Kacar. „Wenn sich die Vereine einfach mal etwas mehr mit dem Futsal auseinandersetzen würden, würden sie merken, dass der Futsal eigentlich förderlich ist“, meint Sebastian Rauch, der seine ersten Futsalerfahrungen in der Hochburg des Spiels – in Spanien – machte.
„Bei Vereinen wie Barcelona oder Real Madrid spielen die Jungs alle erst einmal zwei Jahre Futsal, bevor sie aufs Feld kommen“, so Rauch, der Beispiele wie Lionel Messi, Neymar und Cristiano Ronaldo anführt. Aber auch Schalkes Max Meyer hat sich über den Futsal zum Fußballprofi gemausert. „Allein das zeigt, dass der Futsal förderlich für den Fußball ist und den Jungs nicht schadet“, meint Rauch. Und bessere Aufstiegschancen bietet der Futsal auch: Immerhin besteht die Möglichkeit, in die Nationalmannschaft berufen zu werden. Eine Chance, die für Furkan Ars, derzeit nicht mehr besteht. Dabei hatte Futsalnationaltrainer Paul Schomann schon ein Auge auf Ars geworfen. „Für die Nationalmannschaft wäre Furkan eine gute Option, und er hätte Chancen. Schade, dass der Verein ihm diese Möglichkeit verbaut“, meint Rauch.