Bei der Frage nach den Ursachen für den erneuten Abstieg, sprudelt es aus dem Fußballfanatiker, der über den Kreis hinaus unter seinem Spitznamen "Pele" besser bekannt ist, nur so heraus. Da seien viele unglückliche Umstände zusammen gekommen. "Der Abgang unserer Trainer Christian Klunder und Patrick Kleintjes mit sechs weiteren Spielern tat weh. Das konnten wir nicht auffangen", berichtet van Aerssen von denkbar schlechten Voraussetzungen, mit denen Neu-Trainer Martin van Hall bei seiner Tätigkeitsaufnahme konfrontiert wurde. "Die ersten vier Spiele hingen die ganze Saison nach", blickt der FO auf den miserablen Meisterschaftsbeginn, bei dem es null Punkte gegen vermeintlich schwächere Teams gab. Damit war der Grundstein für ein Dasein in den unteren Tabellenregionen geschaffen.
Dass gegen Ende der Halbserien die fünf Gegner der Plätze eins bis fünf nacheinander auf den USV warteten, machte die Aufgabe nicht leichter. "Gegen die gingen alle Spiele verloren", berichtet van Aerssen, der im nächsten Atemzug gleich sechs Spiele aufzählt, die erst in den Schlussminuten verloren gingen. "Dann haben wir noch einige Elfmeter verschossen und Verletzungspech gehabt", setzt der Obmann den Reigen der Gründe für den Abstieg munter fort, blickt aber auch schon wieder nach vorne: "Lamentieren hilft nichts. Ärmel aufkrempeln und neu starten." Beim erneuten Anlauf wird mit Martin Würzler ein in Uedem bekanntes Gesicht an der Seitenlinie stehen. Spielertrainer Martin van Hall hatte den USV-Vorstand bereits in der Winterpause darüber informiert, dass er nur für diese eine Saison zur Verfügung stehen werde.
Mit dem in Uedem aufgewachsenen Würzler war man sich schnell einig, hielt die Vereinbarung jedoch angesichts der prekären Lage - schließlich trainierte Würzler den Abstiegskonkurrenten aus Wissel - "unter Verschluss". Würzler wird auf den weitestgehend gleichen Kader treffen, der auch in der abgelaufenen Saison im schwarz-gelben Dress auflief. Bisher steht lediglich fest, dass Tobias Brandenburg wegen Umzug und Keeper Tobias Janssen, der aufhört, nicht mehr dabei sein werden. "Dazu gibt es noch zwei bis drei Fragezeichen", sagt van Aerssen, der aber guter Dinge ist, dass der junge Kader zusammenbleiben wird. Ob der Fahrstuhl im nächsten Jahr wieder eine Etage höher anhalten wird, muss freilich abgewartet werden.