Überschaubares Aufgebot beim Aufsteiger aus Kirchbierlingen

Gerade einmal 13 Feldspieler stünden ihm zur Verfügung, sagte Bochtler am Tag vor dem Spiel in Ilshofen – darunter in Samuel Kollmann nur noch ein nomineller Angreifer. Neben den langzeitverletzten Daniel Weber und Daniel Maier sowie den am vergangenen Wochenende gegen Tübingen (3:3) nicht einsatzfähigen Daniel Haas und Aaron Akhabue fällt nun auch noch Hannes Pöschl (muskuläre Probleme) verletzt aus. Zudem erhielt Filip Sapina, mit vier Treffern der bisher erfolgreichste Torschütze von Süd in dieser Saison, für die Rote Karte gegen Tübingen eine vierwöchige Sperre.

Es ist eine harte Strafe für Sapinas angedeutete Armbewegung nach einem Foul an ihm, die der Schiedsrichter als Tätlichkeit wertete, und gar nicht nach dem Geschmack von Bochtler und den Verantwortlichen von Süd. "Wir überlegen, ob wir Einspruch einlegen", sagt der Trainer des Aufsteigers. Zur Begründung des Urteils verwies der Württembergische Fußballverband (WFV) offenbar auf das Video vom Spiel, die Internetplattform Fupa.net hatte die Partie aufgezeichnet und Höhepunkte veröffentlicht.

Einspruch hin oder her – in Ilshofen wird Sapina, der in den beiden vergangenen Spielen einmal mit Pöschl und einmal mit Kollmann das Angriffsduo gebildet hatte, fehlen. Nun ist nur noch Kollmann übrig. Ob Süd deshalb nur mit einer Spitze spielt oder Bochtler einen Mittelfeldmann nach vorn zieht, ließ der Trainer am Freitag noch offen. "Ich bin noch am Überlegen, was wir machen, ob wir eine andere Grundformation wählen." Gut möglich, dass der Trainer die taktische Ausrichtung auch nach kurzer Spielzeit verändert – je nachdem, wie der Gegner auftritt. "Wir werden in jedem Fall sehr flexibel agieren müssen."

Flexibel ist auch Ilshofen, das hat das Spiel der Mannschaft am vergangenen Wochenende in Essingen (2:0) gezeigt. Bochtler sah sich eine Video der Partie an, erkannte als Grundformation ein 5-4-1-System beim TSV Ilshofen. "Normalerweise spielen die Ilshofener relativ offensiv, in einem 3-4-3", so der Süd-Trainer. Die deutlich defensivere Gangart gegen Essingen "ist wohl dem geschuldet, dass der Saisonstart nicht ganz so gut verlief".

Aus vier Spielen holte der ambitionierte TSV Ilshofen, der nach Rang drei in der vergangenen Saison auch diesmal im Kampf um die besten Plätze mitmischen will, sechs Punkte. Auffällig: Beide Heimspiele gingen verloren, während die Ilshofener auswärts zweimal gewannen. Für Bochtler hat das nicht viel zu bedeuten, schon eher verwundert ihn die bisher schwache Torausbeute von Ilshofen (5:4 – exakt die Hälfte von Ehingen-Süd: 10:8). Der SSV-Trainer hofft, dass nicht gerade jetzt beim Gegner der Knoten platzt.

"Die Ilshofener versuchen, alles spielerisch zu lösen", beschreibt Michael Bochtler die eingespielte Mannschaft aus dem Kreis Schwäbisch Hall. "Sie sind auch überzeugt von ihrem Können, auch wenn der Saisonstart nicht nach ihrem Geschmack war."