2024-04-25T10:27:22.981Z

Spiel der Woche
Die Fürther hatten im Rückspiel häufig das Nachsehen. F: Zink
Die Fürther hatten im Rückspiel häufig das Nachsehen. F: Zink

Starker Club drehte den Spieß um

17. Spieltag: Wie in der Hinrunde endete das mittelfränkische B-Juniorenderby 3:0 für die Gäste

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Irgendwie war’s die Kopie des Vorspiels, zum Leidwesen von Fürths Trainer Michael Köllner „nur andersrum“: Am 31. August 2014 hatte die SpVgg Greuther Fürth das B-Juniorenderby gegen den 1.FC Nürnberg am Valznerweiher mit 3:0 gewonnen, diesmal drehte der Club den Spieß auf der Fürther Sportanlage an der Kronacher Straße mit dem gleichen Ergebnis um. Ein verdientes Resultat für die Gäste in einer guten Bundesligapartie vor 220 Zuschauern.

SpVgg Greuther Fürth - 1. FC Nürnberg 0:3 (0:2)

„Die Mannschaft war von Beginn an hellwach.“ Wenn diese beliebte Journalistenweisheit zutrifft, dann mit Sicherheit am Samstagnachmittag auf die „U17“ des 1.FCN. Kaum hatte Schiedsrichter Jan-Eric Wild vom SV Mauerstetten im Allgäu die Partie angepfiffen, übernahmen die Schützlinge von Trainer Michael Wimmer das Kommando – und wurden schnell belohnt: Ein optimaler Pass von Robin Heußer in die Schnittstelle der SpVgg-Abwehr brachte Agyemang Diawusie in freie Schussposition, und der machtlose Jan Kowalewski im Kleeblatt-Kasten war zum ersten Mal geschlagen (3.). So ging’s weiter. Mit variabler Spielweise brachten die Cluberer ihre Gegner ins Schwitzen. Sie versuchten es mit langen Bällen, mit gut vorgetragenem Direktpassspiel (meist über die rechte Seite) und nicht selten auch mit Zuspielen durch die Mitte, bei denen die Fürther Innenverteidigung nicht immer gut aussah. Aber weil Philipp Harlaß (Kopfball/9.) und vor allem der umtriebige Erik Engelhardt (scheiterte an Kowalewski/10., konnte den Ball nicht verarbeiten/12., Außenpfosten/20.) die weiteren Chancen nicht nutzten, blieb die Begegnung spannend und die SpVgg im Spiel. Mit zwei Kopfbällen hätten Dominik Sollfrank (FCN-Schlussmann Leon Krapf parierte glänzend/22.) und Johannes Pex (freistehend drüber/31.) durchaus den Ausgleich schaffen können, auch Raffael Stellmach hatte sein Visier zu hoch eingestellt (34.). Dann tauchte auf der Gegenseite, wieder nach einem dieser Pässe ins Herz der Abwehr, Diawusie frei vor dem SpVgg-Tor auf, schoss aber vorbei (36.).

„Aufgrund der Chancen hätten wir das Ergebnis schon in der ersten Halbzeit klarer gestalten können“, sagte Wimmer später. Doch er brauchte nach Wiederbeginn nicht lange auf das 2:0 zu warten. Wie in der ersten Halbzeit waren nur drei Minuten gespielt, als der Club den entscheidenden Konter setzte. Der im Abseits stehende Engelhardt ging nicht zum Ball, die Kugel kam nach links zu Harlaß, der genau im richtigen Moment mustergültig in die Mitte passte, wo Engelhardt keine Mühe hatte einzuschieben. Wie ein Schneekönig freute er sich und vergaß darüber ein bisschen, dass der Löwenanteil an diesem Treffer seinem Mannschaftskameraden gehörte. Die SpVgg versuchte auch danach alles, doch es war nicht ihr Tag. Bezeichnend Treffer Nummer drei: Wieder durchbrach ein Heußer-Zuspiel die Innenverteidigung, so dass Engelhardt alleine aufs Tor zulaufen konnte – Kowalewski konnte einem leid tun (62.). Das war natürlich die Entscheidung in einem fairen Derby, das nur am Ende in zwei, drei Szenen noch ein klein wenig hitzig wurde.

„Wir haben in der ersten Halbzeit zu ängstlich gespielt und mussten dem schnellen 0:1 hinterherlaufen“, analysierte SpVgg-Coach Köllner, dem auch die Ballverluste und die Anfälligkeit bei Club-Kontern nicht schmeckten. Und im Gegensatz zum Gegner hätte seine Mannschaft die durchaus vorhandenen Chancen eben nicht genutzt. Dass der Club schon mit einem Pflichtspiel im neuen Jahr voraus war (trotz guter Leistung unterlag man letzter Woche 0:1 in Hoffenheim), wollte er nicht überbewerten. Das Fehlen des rotgesperrten David Stanculovic habe sich aber schon bemerkbar gemacht. Der Oberpfälzer musste die Partie übrigens mit Krücken verfolgen, denn am Dienstag hatte er sich im Training einen Innenbandriss zugezogen: „Ein Spieler hat mich übersehen. Man kann auch sagen, ich bin im Weg gestanden“, erzählte er lachend. Sein Kollege Wimmer freute sich vor allem über die „gute Entwicklung“, die sein Team genommen habe. Nach dem schlechten Saisonstart hat er, wie man sehen konnte, einiges gemacht aus der Truppe; der Club ist bereit zu neuen Taten im neuen Jahr.

Schiedsrichter: Jan-Eric Wild (Mauerstetten) - Zuschauer: 200
Tore: 0:1 Agyemang Diawusie (3.), 0:2 Erik Engelhardt (48.), 0:3 Erik Engelhardt (62.)


Aufrufe: 022.2.2015, 19:01 Uhr
Hermann Hempel (NZ)Autor