2024-05-10T08:19:16.237Z

Kommentar
– Foto: SV Budberg / Temath

Meine Meinung: "Hier muss dringend Einhalt geboten werden"

Zwölf Spieltage währte die Saison in der Kreisliga A1, dann wurde für unbestimmte Zeit abgepfiffen. FuPa-Vereinsverwalter Wolfgang Marton blickt in seinem Kommentar auf das erste Saisondrittel zurück.

Eine Woche lang stand die Kreisliga A1 im Blickpunkt von FuPa Ostwürttemberg. Den Schlussstein der Reportage 'Fokus A1' bildet ein Kommentar von Wolfgang Marton. Der Vereinsverwalter des TV Weiler in den Bergen nimmt in seiner Einschätzung zum ersten Drittel der Saison nicht nur seinen Heimatverein verstärkt in den Blick – er hinterfragt markige Kommandos von der Seitenlinie, verrät seine persönlichen Überraschungsmannschaften der bisherigen Saison und richtet mahnende sowie warme Worte an alle Fußballer und Fans.

Ein Kommentar von Wolfgang Marton, Vereinsverwalter des TV Weiler in den Bergen

Es ist jetzt schon zwei Wochen ‚C-Pause‘ auf den Sportplätzen in Ostwürttemberg und die Zahlen sprechen nicht dafür, dass die Saison noch im Jahr 2020 fortgesetzt werden kann. Daher kann es in dieser Zeit sinnvoll sein, den bisherigen Saisonverlauf zu rekapitulieren.

Betrachten wir hierzu beispielhaft den TV Weiler als Aufsteiger in die Kreisliga A. Nach elf Spielen, einer Tordifferenz von plus zwei und 14 Punkten steht der Klub ganz gut da. Mit einem hart erkämpften Auswärtssieg beim TSB Schwäbisch Gmünd gestartet, folgte ein mageres Unentschieden gegen Mögglingen vor eigenem Publikum, woran sich eine Niederlage in Böbingen anschloss.
Was in diesen drei Spielen von außen zu sehen war, ist eine intakte Mannschaft, die das Spielsystem von Trainer Mükayil Dalbudak verinnerlicht hat – einzig die Torabschlüsse ließen noch zu wünschen übrig. Ein wirklicher Favorit war bis dahin in der Klasse noch nicht auszumachen.
Mit dem ersten Freitag/Sonntag-Spieltag kam die Mannschaft nicht so gut zurecht, da sie mit dem SV Hussenhofen am Freitag ein sehr hart geführtes Spiel verkraften musste und der Sieg in den Füßen hängen blieb. Sonntags zahlte man dann gleich Lehrgeld und verlor gegen den SV Lautern deutlich.

Die eigentliche Enttäuschung spielte sich für mich als Freund des sportlichen und stets fairem Wettkampf hierbei aber neben und nicht auf dem Platz ab: Was auf dem Sportplatz absolut gar nichts zu suchen hat, ist der Begriff "JAG IHN“. Jagen, das macht ein Jäger im Wald, gejagt werden Tiere, aber in der heutigen Zeit wird kein Mensch mehr auf einen Sportplatz gejagt. Hier muss dringend Einhalt geboten werden, und wenn Trainer das ihren Spielern zurufen, gehören sie vom Sportgelände verwiesen und für jedes "JAG IHN" zu einer vierstelligen Geldstrafe und mit einer Sperre für drei Spiele bestraft.

Am zweiten Doppelspieltag gab es die gleiche Ausbeute wie eine Woche zuvor. Am Freitag belohnten sich die Spieler mit einem Torreigen in Waldstetten und sonntags verlor das Team dann ihr erstes Derby gegen Bettringen. Es folgten weitere Niederlagen gegen den FC Schechingen und den TSV Heubach, bevor das zweite Derby gegen Germania Bargau II anstand. Hier war der Willen eines Kellerkindes, gegen eine Mittelfeldmannschaft gewinnen zu wollen, deutlich zu spüren und zu sehen. Für Weiler sind die schwersten Spiele natürlich die Derbys gegen die Rivalen aus Bargau und Bettringen.
Um positiv in die C-Pause zu gehen, folgte noch ein Sieg gegen Heuchlingen.

– Foto: Florian Vollmer, Philipp Waibel
Der TV Weiler (blaues Trikot) steht als Aufsteiger mit 14 Punkten aus elf Spielen recht gut da.

Ein Spielerkader mit 21 eingesetzten Spielern zeigt, dass die Breite des Kaders auch benötigt wird. Obwohl noch fünf Spiele zur Herbstmeisterschaft fehlen, spiegelt die Tabelle das Niveau der Liga und die Tabellenposition der Mannschaften wieder. Klar will Weiler als Aufsteiger schnellstmöglich die 38 Punkte zum rettenden Ufer holen und hierfür sind die Spieler auf einem guten Weg.
Als Überraschung kann gerade die Tabellenführung von Schechingen vor Bettringen II gesehen werden. Am anderen Ende überraschen mich der TSB und Bargau im Tabellenkeller.

Hoffen wir alle, dass wir die Saison in 2021 zu Ende spielen können, es noch viele spannende und packende Duelle gibt und dass sich keine Mannschaft zu früh absetzt oder nach unten abfällt.

Bleibt alle gesund, haltet euch, auch wenn es schwer fällt, an die Kontaktbeschränkungen, an die AHA-Regeln und verliert nicht den Spaß am Fußball.

Bedenkt auch alle, dass es in dieser Klasse noch ein Hobby ist.

Stay safe and healthy, Sportfreunde!

Zum Autor: Wolfgang Marton wurde in Weiler in den Bergen geboren und bis heute ist ihm die Gemeinde Lebensmittelpunkt, Wohnort und Heimat geblieben. Seit den 1980er Jahren ist er in wechselnden Funktionen für den TV Weiler aktiv, war Platzwart, Spielleiter, Abteilungsleiter, Stadionsprecher in der Bezirksliga und von 2014 bis 2018 Vorstand des Vereins.

Doch Martons Herz schlägt nicht nur für den Fußball und den TV Weiler – im Winter begleitet er als Rennsekretär alle Veranstaltungen des FIS-Skisprungs und der Nordischen Kombination in Oberstdorf und findet dadurch nach eigenem Bekunden einen Ausgleich zwischen Sommer- und Wintersport.

Sein langjähriges ehrenamtliches Engagement führt Wolfgang Marton auf den Wunsch zurück, Kindern und Jugendlichen etwas zurückgeben zu wollen.

Aufrufe: 015.11.2020, 09:30 Uhr
JHermannAutor