Dabei nahm er relativ schnell eine Unterscheidung vor. Das 5:5 in Gau-Heppenheim sei demnach nicht mit dem 5:5 in Bechtolsheim zu vergleichen gewesen. "Beim Spiel zwischen Alzey II und Gau-Odernheim II hat man damit gerechnet, dass noch etwas passieren kann", erklärt Weick. Und genau das, sei in Bechtolsheim komplett anders gewesen. "Mein Gott, nach dem 5:1 wollte ich heimfahren. Jeder hat damit gerechnet, Weinheim gewinnt 7:1 oder 8:1. Aber Bechtolsheim hat sich tapfer gewehrt und ist dagegengegangen." Mit Erfolg. Beinahe hätten die Hausherren sogar noch das 6:5 erzielt. Doch "da fehlte die Kraft", mutmaßte Weick.
Klassenleiter sagt Danke
Noch heute lösen die Gedanken an etwaiges Spiel in Bechtolsheim aber Begeisterung aus. "Das war faszinierend. Es war das beste Spiel in den zehn Jahren als Klassenleiter, was ich als Zuschauer miterlebt habe. Das Spiel war auf sehr hohem Niveau." Auch deshalb sei er nach Spielende in die Kabine der beiden Teams gegangen, um "Danke" zu sagen. Zu diesem Saisonzeitpunkt war die Fußballwelt bei der SG Bechtolsheim/Gabsheim auch noch in Ordnung, eine Spitzenplatzierung schien möglich.
Weil sich jedoch in den Wochen danach eine große Unruhe in dem Verein entwickelte und eine Abmeldung nicht mehr fernab der Realität schien, ergab sich eine weitere Besonderheit in der aktuellen B-Klassen-Saison. Denn das Verhalten von Weick gehörte nicht zum Alltag. Sein Entschluss die Bechtolsheimer Spiele vor der Winterpause abzusagen, ist unuüblich und führte hier und da auch zu Missbekundungen. Letztenendes steht Weick aber zu seinem Verhalten und versichert: "Das hätte ich auch bei jedem anderen meiner Vereine gemacht. Ich lasse niemanden sterben."
Ausgeglichenheit tut Liga gut
Um der Verantwortung gegenüber der Klubs gerecht zu werden, wird er bei den Klassenleitersitzungen auch noch einmal den Fokus auf die Regularien legen. Anlass hierfür ist ein Fehler vom TSV Armsheim II, der im schlechtesten Falle auch den Abstieg die C-Klasse hätte kosten können. Durch den unerlaubten Einsatz von Marco Klein verlor die A-Klassen-Reserve nämlich drei errungene Punkte gegen Bechtolsheim. Das hat nun die Sinne von Weick geschärft, der solche Fehler "nicht versteht" und doch nicht komplett verwundert ist. So sind Anrufe und Regelfragen ab März keine Seltenheit.
Prinzipiell aber ist Weick momentan wunschlos glücklich mit seiner Liga. Die vergangene Saison sei voll nach seinem Geschmack gewesen. "Das war eine spannende Runde. Es hat der Liga gut getan, dass oben fünf, sechs Mannschaften auf Augenhöhe waren." Außerdem habe die Toranzahl (1075) zu einer Attraktivitätserhöhung für die Zuschauer beigetragen.