2024-04-19T07:32:36.736Z

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Der Stützpunkttrainer Pascal Stöffler erläutert dem Nachwuchs die nächste Übung – und auch Cacau hört eifrig zu. Eva Herschmann
Der Stützpunkttrainer Pascal Stöffler erläutert dem Nachwuchs die nächste Übung – und auch Cacau hört eifrig zu. Eva Herschmann

Stützpunkt zieht von Oeffingen nach Weinstadt um

Umzug wegen Umbau des Sami-Khedira-Stadions nötig

Der Stützpunkt Rems-Murr des Deutschen Fußball-Bundes zieht nach fast sechs Jahren auf dem Oeffinger Tennwengert nach Weinstadt um – zumindest für zwei Jahre.

Cacau hat auf dem Tennwengert für seinen Trainerschein hospitiert, und die Fellbacherin Noemi Gentile, mittlerweile in der deutschen U-16-Auswahl eine feste Größe und im Bundesliga-Kader der B-Juniorinnen des SC Freiburg, hat sich hier für höhere Aufgaben empfohlen. Sechs Jahre lang haben sich im Oeffinger Stützpunkt des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) für C- und D-Jugendliche jeden Montag talentierte junge Fußballer beiderlei Geschlechts aus dem gesamten Rems-Murr-Kreis versammelt. Einige davon haben es vom Stützpunkt aus in eines der drei Nachwuchsleistungszentren in Württemberg geschafft und kicken jetzt beim VfB Stuttgart, bei den Stuttgarter Kickers oder dem 1. FC Heidenheim. Zumindest eine Saison lang wird der Familienfahrdienst, der den Nachwuchs aus der Umgebung auf den Tennwengert karrte, nun aber ein neues Ziel ansteuern. Der DFB-Stützpunkt Rems-Murr zieht – zumindest vorerst – nach Weinstadt um.

Neues Ziel für Familienfahrdienste

Michael Bren, der Leiter der Fußballabteilung, war damals, im Oktober 2010, stolz wie Bolle, dass der „kleine TV Oeffingen“ das Prädikat DFB-Stützpunkt bekommen hatte. Schließlich war die Liste der Bewerber lang gewesen, darunter auch einige große Vereine. Jetzt ist – zumindest vorerst – der Stützpunkt weg. Erstmals am 12. September werden die ausgesuchten Jung-Fußballer aus dem Kreis auf dem Kunstrasenplatz und im Stadion im Weinstädter Ortsteil Benzach auflaufen. Der Grund sind die laufenden und noch anstehenden Sanierungs- und Bauarbeiten am Kabinentrakt im Sami-Khedira-Stadion und am Kunstrasenplatz auf dem Tennwengert. „Nach Beendigung der Baumaßnahmen ist eine Rückkehr nach Oeffingen frühestens zur Saison 2018/2019 nicht ausgeschlossen“, heißt es seitens des DFB.

Die Entscheidung habe der DFB in enger Abstimmung mit dem Verein getroffen, sagt Michael Bren, der Leiter der Fußballabteilung. Ob der DFB-Stützpunkt nach einem Jahr nach Oeffingen zurückkehren wird, liegt auch an den Platzherren. „Zurzeit ist es wegen der Umbauarbeiten bei uns sehr beengt, aber bei uns herrscht allgemein Platzmangel.“ Vor allem, wenn wie derzeit der Rasenplatz im Sami-Khedira-Stadion gesperrt ist. „Dann merken wir schon, dass uns der Montag komplett für unsere Teams wegbricht.“ Der Bau des neuen, größeren Umkleidegebäudes ist schließlich auch bedingt durch den Boom der Ballspieler. In den vergangenen fünf Jahren stieg die Mitgliederzahl in der TVOe-Abteilung von rund 250 auf gut 360 Mitglieder. „Wir haben mehr Frauen und viel mehr Jugendliche, das ist erfreulich, aber wir platzen aus allen Nähten. Vor allem im Herbst, wenn alle auf den Kunstrasen wollen, wird es richtig eng“, sagt Michael Bren. Vor allem abends, wenn mit dem Frauenteam, der ersten und zweiten Mannschaft sowie den A- und B-Junioren fünf Oeffinger Teams auf den Platz drängen. „Wir tun uns schwer, alle zu verteilen, und wir müssen sehen, wie es sich entwickelt.“

In Oeffingen herrscht Platznot

Gern lässt Michael Bren den DFB-Stützpunkt allerdings nicht ziehen, auch wenn es möglicherweise nur für die Dauer von zwei Jahren ist. Das liegt aber nicht an der kleinen Aufwandsentschädigung, die der DFB den Oeffingern zahlt. „Für den Verein bedeutet der Status als Stützpunkt vor allem Renommee, und unsere Übungsleiter profitieren vom regelmäßigen Austausch mit den Stützpunkttrainern wie Pascal Stöffler oder Thomas Sommer.“ Ein Hintertürchen für die Rückkehr von Talenten und Trainern steht auf alle Fälle offen, jedoch müsse die Situation für beide Seiten befriedigend sein, sagt Michael Bren: „Im Moment ist das aber für alle Beteiligten nicht der Fall.“

Aufrufe: 022.7.2016, 11:00 Uhr
Fellbacher Zeitung / Eva HerschmannAutor