Fellbach-Nachlese: Al-Shammaa folgt Einladung von Marcelinho

Eine Halbchance produzierte die Offensivabteilung des SV Fellbach am Samstag bei der TSG Öhringen und machte wieder einmal deutlich: Vorn ist der Abstiegskandidat zu harmlos. „Man kann natürlich nicht auf einen Knopf drücken, damit es läuft“, sagte der Trainer Marco Fischer nach der nächsten Niederlage (0:1) in der Fußball-Landesliga. Im Moment hat er niemanden, „der den Ball einfach nur mal reindrückt“. 30 Tore haben die Fellbacher bis dahin erzielt, das ist eben die Ausbeute eines Abstiegsanwärters. Alle, die nicht nach hinten schauen müssen, können das besser. Vorneweg der Tabellenführer SKV Rutesheim, dem bereits 60 Treffer gelungen sind. Am Freitag, 19.30 Uhr, erwarten die Fellbacher eben diesen zuletzt überaus erfolgreichen Gegner im Max-Graser-Stadion. Da kommt viel Arbeit auf die Gastgeber zu, bei denen der 18-jährige Winterzugang Claudio Paterno in der Partie bei der TSG Öhringen seinen Landesliga-Einstand gab. Alle werden sich steigern müssen. Alle außer Timo Marx. Der zentrale Mittelfeldakteur, unser Spieler des Tages, rackerte in Öhringen vorbildlich und hob sich damit von dem sonst mäßigen SVF-Team ab.

Rifaat Al-Shammaa zwischen Kuranyi, Elber und Dunga

Kevin Kuranyi, Giovane Elber, Carlos Dunga und – Rifaat Al-Shammaa. Der 19-jährige Stürmer des TV Oeffingen fehlte am Samstag beim 4:0-Auswärtssieg seiner Landesliga-Mannschaft gegen den Tabellenletzten Tura Untermünkheim. Stattdessen war er mit den prominenten Altstars einer Einladung des brasilianischen Ex-Profis Marcelinho (Hertha BSC) zu dessen Abschiedsspiel nach Berlin gefolgt. Rifaat Al-Shammaa war vor seiner Zeit in Oeffingen bei der Sichtung einer Fußball-Akademie vorstellig geworden, hat den Sprung dann aber knapp verpasst. Der Kontakt dorthin blieb jedoch bestehen, und nun bekam er die Möglichkeit, mit den Akteuren dieses Abschiedsspiels zu trainieren und bei der Partie dabei zu sein.
Für Haris Krak, den Trainer des TV Oeffingen, war klar, seinem Spieler diese Chance zu ermöglichen. Obwohl er am Samstag schon auf einige andere Kräfte verzichten musste: Mario Peric, Sascha Beck, Kevin Fischer, Marco Cafaro, Manuel Lösch, Diar Shammak, Florian Setka und Daniele Longo fehlten aus unterschiedlichen Gründen. Und dennoch stellte der Coach eine erfolgreiche Mannschaft auf; der durchweg gut besetzte Kader ist in dieser Saison ein großer Vorteil bei den Oeffinger Fußballern, die in der Landesliga mit 34 Punkten auf dem siebten Platz stehen. Besonders gut zeigte sich in Untermünkheim der Mittelfeldspieler Calvin Körner , der im Winter von den A-Jugendlichen des SGV Freiberg nach Oeffingen gewechselt war. „Er hat auf seiner Position ein richtig gutes Spiel gemacht und Unruhe beim Gegner gestiftet“, sagte Haris Krak über unseren Spieler des Tages .

Der Wechsel von Dennis Klose hat ein Nachspiel

Nur einen Kurzauftritt hatte Dennis Klose bei den Landesliga-Fußballern des TV Oeffingen – einen folgenreichen jedoch. Im Sommer 2016 war der Angreifer vom TV Zuffenhausen nach Oeffingen gewechselt. Doch dort kam er nicht wie gewünscht zum Zug und ging deshalb zurück zum TV Zuffenhausen – in die Kreisliga A (Bezirk Stuttgart). Nach seinem Kurzeinsatz für den TVOe wäre er dort zunächst nicht spielberechtigt gewesen – lief aber dennoch auf. Deshalb legten drei Ligakonkurrenten beim Württembergischen Fußballverband Protest ein und bekamen kürzlich vom Bezirkssportgericht Recht. Dieses entschied, die Begegnungen jeweils mit 3:0 für die klagenden Vereine zu werten. Somit fehlen dem TV Zuffenhausen nun neun Punkte im Kampf um die Rückkehr in die Bezirksliga. Helmut Hartl, der stellvertretende Abteilungsleiter des TV Oeffingen, erklärt das Missgeschick damit, dass nicht offensichtlich gewesen sei, dass Einsätze im Pokalwettbewerb auch als Pflichtspiele zählten. Im Bezirkspokal tun sie das auch nicht, im Verbandspokal dagegen schon. Und so hatte die 0:3-Niederlage am 29. Juli des vergangenen Jahres bei der TSG Öhringen nicht nur das Ausscheiden des TV Oeffingen zur Folge; die Einwechslung von Dennis Klose wirkte sich nachträglich auch negativ auf den TV Zuffenhausen aus.

Schmidener auch abseits des Platzes unterwegs

Ganz in Weiß haben sich die Fußballer des TSV Schmiden am Sonntag gegen den SSV Steinach-Reichenbach präsentiert – bis auf den Torwart Nikola Kao. Dieser durfte sich nach dem Duell allerdings über eine weiße Weste freuen. Erst zum vierten Mal in dieser Saison blieb sein Team ohne Gegentreffer. Und das, obwohl bei den Gästen in Jan Demmler (19 Tore) und Andreas Wonschick (14 Tore) gleich zwei der fünf erfolgreichsten Angreifer der Kreisliga A aufliefen. In diese Spitzengruppe hat sich auch Michele Adesso geschossen. Der Schmidener Kapitän traf beim 4:0-Erfolg doppelt und insgesamt bereits 14-mal. Damit ist er der beste TSV-Torschütze, gefolgt von Kerim Karaboga (9 Treffer) und Bastian Csintalan (7 Treffer). Letzterer war bereits am Samstag gemeinsam mit weiteren Mitgliedern der Schmidener Fußballabteilung im Einsatz. Nicht in Weiß, sondern mit blauem T-Shirt und gelben Handschuhen unterwegs, haben die fleißigen Helfer bei der Markungsputzete die Müllsäcke gefüllt.