2024-04-15T13:50:30.002Z

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Wer zuletzt jubelt . . .

In der Bezirksliga Kocher/Rems finden im Verbreitungsgebiet der HZ gleich zwei Derbys statt.

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Während Marcel Kässmeyer von der TSG Schnaitheim trifft und trifft und die Torjägerliste der Fußball-Bezirksliga anführt, scheint für Nattheims Patrick Brümmer die Hinrunde gelaufen. Er wurde nach einer Tätlichkeit für sechs Spiele gesperrt. Die Vorschau auf den zwölften Spieltag.

Die Formkurve der TSG Schnaitheim zeigt trotz des unglücklichen 2:2 am vergangenen Wochenende gegen Unterkochen nach oben. Nach anfänglichen Schwierigkeiten in der neuen Liga hat sich der Landesliga-Absteiger gefangen. Keinen unwesentlichen Anteil daran hat Stürmer Marcel Kässmeyer (siehe Bild). 16 Tore hat der TSG-Kapitän nach elf Spieltagen schon wieder auf dem Konto – und führt damit die Torschützenliste der Bezirksliga an.

Bei der TSG werden sich die Verantwortlichen in manch stillem Moment des Öfteren selbst auf die Schulter geklopft haben. Denn nach dem Abstieg aus der Landesliga war lange Zeit nicht klar, ob die Identifikationsfigur des Vereins auch künftig das Schnaitheimer Trikot tragen würde. Kässmeyer hatte Anfragen von höherklassigen Klubs und wusste nicht, wie es mit dem Verein seines Herzens weiter geht – etwa ob hochkarätige Neuverpflichtungen an Land gezogen würden.

Sie wurden. Kässmeyer blieb und bereut seine Entscheidung „kein bisschen“. Der 27-Jährige ist Dreh- und Angelpunkt des TSG-Spiels und steht sinnbildlich für den Schnaitheimer Start, den er wie seinen eigenen als „sehr holprig“ umschreibt. „Anfangs ging bei uns gar nichts – auch ich habe nicht getroffen“, zeigt sich Kässmeyer selbstkritisch. Jetzt, da sich der Tabellensechste mit den Gegebenheiten und der eigens auf die Fahne geschriebenen Favoritenrolle zurechtgefunden hat, läuft es – und auch der schlaksige Stürmer trifft und trifft. Die Schnaitheimer Statistik: Fünf Siegen und drei Unentschieden stehen drei Niederlagen gegenüber. „Die verlorenen zwei Punkte aus dem Spiel gegen Unterkochen wollen wir uns am Sonntag zurückholen“, so Kässmeyer.

Ein optimistisches Ziel. Schließlich geht's auswärts beim SV Neresheim gegen keinen geringeren als den bis dato sehr souveränen Tabellenführer. Das Prunkstück der sehr dominant agierenden Härtsfelder: die Defensive. Gerade einmal sechs Tore hat sie bislang hinnehmen müssen – ein absoluter Spitzenwert. Die 15 restlichen Teams der Liga haben alle mindestens mehr als doppelt so viele kassiert.

Auch die Neresheimer Offensive braucht sich nicht zu verstecken, zählt sie schließlich ebenfalls zu den besten der Klasse. Ein Name, der dabei in den vergangenen Wochen immer wieder Schlagzeilen machte: Didi. Der Brasilianer Uederson Carlos Guimaraes reiht sich mit neun erzielten Toren ebenfalls unter den besten Torschützen der Bezirksliga ein. Wie er zu seinem Spitznamen kam? „Mein Bruder konnte meinen Vornamen nicht aussprechen, und nicht nur er tat sich damit schwer“, erklärt der 33-Jährige schmunzelnd. So wurde aus der Not eine Tugend. Heute ist sein Kurzname auf Sportplätzen weit über die Kreisgrenze hinaus bekannt.

Topstürmer Nummer drei aus dem Verbreitungsgebiet der Heidenheimer Zeitung ist Markus Gassner vom FV Sontheim. Mit seiner persönlichen Ausbeute von elf Toren (Platz drei in der Torschützenliste) ist der 28-Jährige zufrieden. Eher weniger ist er das mit den Auftritten seiner Mannschaft. „Nach dem spontanen Abgang von Vladimir Manislavic kurz vor Saisonstart sind wir etwas aus dem Tritt geraten“, so der 1.91 m große Stürmer. Die Philosophie des neuen Trainers Michael Butrej – mit der eine Systemumstellung einherging – hätten die Sontheimer laut Gassner noch nicht vollständig verinnerlicht: „Das bestätigen unsere Ausrutscher, die wir immer mal wieder haben.“

Am Sonntag, 2. Oktober, empfängt der Tabellendritte um 14.30 Uhr die TSG Nattheim. Auf Seite der Gastgeber wieder mit dabei sein wird Gassners Sturmpartner Daniel Mack (sieben Saisontore), mit dem Gassner nunmehr in der fünften Saison zusammen spielt und der zuletzt krankheitsbedingt zwei Spiele pausieren musste. Die beiden FV-Angreifer sind zwei völlig verschiedene Spielertypen. „Wahrscheinlich harmonieren wir deshalb so gut miteinander. Auch menschlich liegen wir absolut auf einer Wellenlänge“, so Gassner.

Selbstredend wollen die beiden ihr Torekonto weiter auffüllen, am liebsten direkt im Derby am Sonntag. Ob es gelingt, wird sich zeigen. Denn obwohl sich die Gäste aus Nattheim zuletzt sehr schwer taten (jüngst setzte es eine 1:4-Heimniederlage gegen den TV Neuler) und bis auf Tabellenplatz neun durchgereicht wurden, warnt Gassner eindringlich vor dem Kontrahenten: „Gegen Nattheim haben wir uns immer schon sehr schwer getan. Da hat es auch nichts zu bedeuten, dass sie nach gutem Start etwas aus dem Tritt geraten sind.“

Beim mit Spannung erwarteten Aufeinandertreffen nicht mitwirken kann Top-Torjäger Nummer vier: Nattheims Patrick Brümmer. Der Neun-Tore-Mann ist nach einer Tätlichkeit im Spiel gegen Lindach vor drei Wochen nach wie vor gesperrt. Sechs Spiele muss der Offensivspieler zuschauen, so das Urteil des Sportgerichts. Für Brümmer scheint das Fußballjahr gelaufen. Zwar wäre er im letzten Hinrunden-Spiel Ende November wieder spielberechtigt, dass die Partie auf der Gerstetter Alb witterungstechnisch aber stattfinden wird, scheint unwahrscheinlich.

Für seinen Trainer Sven Trouerbach wiegt nicht nur diese Rot-Sperre schwer. Denn neben Brümmer hatten auch seine Teamkollegen Marcel Frischling (war zwei Spiele gesperrt und ist Sonntag wieder einsetzbar) und Franz Fischer (für vier Spiele gesperrt) im Lindach-Spiel wegen grober Unsportlichkeiten Rot gesehen. Neben den zwei Gesperrten muss der Nattheimer Trainer auch auf sieben Verletzte verzichten.

„Ja, in unserer derzeitigen Situation kann man schon von einer Krise sprechen“, so das ehrliche Eingeständnis des 43-jährigen TSG-Trainers. Nach drei Pleiten in Serie müsse sein Team gegen den FV Sontheim über Kampf und Willen ins Spiel finden, um etwas Zählbares mitzunehmen.

Die weiteren Spiele des zwölften Spieltags in der Übersicht:

So. 14:30 Lorch - Hermaringen So. 14:30 SV Ebnat - SV Waldhsn. So. 14:30 FV Sontheim - Nattheim So. 14:30 Unterkochen - Hofherrnw. So. 14:30 TV Lindach - AC Milan So. 14:30 Neuler - Gerstetten So. 14:30 Lauchheim - Heuchlingen So. 14:30 Neresheim - Schnaitheim

Info Die Begegnung zwischen dem Ligaprimus SV Neresheim und der TSG Schnaitheim wird von Kick-TV gefilmt. Die Video-Zusammenfassung gibt es am Montagnachmittag im Internet auf www.hz-online.de/videos

Aufrufe: 01.11.2014, 12:00 Uhr
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