Eine Niederlage, die absolut unnötig war, weil sich die Hiesfelder einfach selbst schlugen. "So ist Fußball", war der knappe Kommentar von Co-Trainer Thomas Drotboom kurz vor Schluss zu den Spielern auf der Bank. Und er traf damit den Nagel auf den Kopf. Hatten die engagiert auftretenden Essener zwar die Anfangsminuten auf Grund ihres Pressings bestimmt, so diktierten die Gastgeber danach das Geschehen und besaßen durch die Kopfbälle von Dennis Wichert (8.) und Kevin Corvers (10.) auch die ersten guten Gelegenheiten. Nach einer glatten halben Stunde zeichnete sich Kevin Hillebrand zum ersten Mal gegen den völlig freien Emrah Cinar aus, ehe der Ex-Hiesfelder Soufian Rami durch einen geschickten Übersteiger Kevin Kolberg zum Foul zwang (40.) und Schiedsrichter Tim Pelzer auf Elfmeter entschied. Den von Matthias Bloch geschossenen Strafstoß konnte Kevin Hillebrand zwar noch abwehren, doch Bloch war mit dem Kopf zur Stelle und es hieß 0:1.
Nur zwei Minuten nach dem Wiederanpfiff fiel der danach völlig verunsicherte Unparteiische auf eine Schwalbe von Danny Rankl herein, doch den Elfmeter schoss Kevin Kolberg nicht platziert genug, so dass Andre Bley im Schonnebecker Tor abwehren konnte.
Die nächste brenzlige Szene (62.) spielte sich wieder vor dem Hiesfelder Gehäuse ab. Doch wieder war Kevin Hillebrand bei Kai von de Gathens Kopfball auf dem Posten. Danach überschlugen sich die Ereignisse, das Spiel wurde noch härter und das erste Opfer war Joel Zwikirsch, der seine Nerven nicht im Zaum hatte und nach einer Beleidigung mit glatt Rot vom Platz musste (66.). Damit nicht genug. Nur fünf Minuten später erwischte es den bis dahin starken in der Innenverteidigung spielenden Patrick Polk. Der hatte bereits in der ersten Halbzeit die gelbe Karte gesehen und holte sich nach einem Einsteigen mit gestrecktem Bein und offener Sohle die gelb-rote Karte ab.
Doch auch mit neun Akteuren blieben die Hiesfelder am Drücker. Die beste Gelegenheit durch einen Freistoß von Damiano Schirru wusste der Essener Keeper Bley zu vereiteln. So kam, was kommen musste. Ein Konter der Gäste führte in der 82. Minute durch Jordi Barra zum entscheidenden 0:2.
"Wir haben eine ausgeglichene erste Hälfte mit einem aggressiven Gegner gesehen, wobei die Unruhe in erster Linie von der Essener Bank kam", meinte Jahn-Trainer Jörg Vollack hinterher.
Vollack muss zudem zukünftig auf Torhüter Sebastian Wickl verzichten. Der zieht es nämlich am Freitag vor, einen Vertrag beim Regionalligisten Rot-Weiß Oberhausen zu unterschreiben.
TV Jahn: Hillebrand; Wichert, Menke, Rankl, Polk, Kolberg, Corvers, Yolasan (66. Mastrolonardo), Zwikirsch, Schirru, Jacobs (60. Hecht).