Hippel hofft auf Ehrlichkeit

Demnach ist auch davon auszugehen, dass der TV es zur Verhandlung vor dem Sportgericht kommen lassen wird - selbst bei geringen Erfolgschancen. ,,Es ist auch komisch, dass der Schiedsrichter nicht nachgeschaut hat, ob er gelb bekommen hat. Vielleicht ändert jemand noch seine Meinung, wenn man sich Auge in Auge über die Sache unterhält", sagt Hippel, der auch davon spricht, dass ,,man den Spielern und dem Anhang gerecht werden muss." Schließlich ,,sind wir der festen Überzeugung, dass wir zu elft gewonnen hätten." Das ist nun eine Sache der Gebietsspruchkammer, die sich mit diesem Thema auseinandersetzen wird. Kreisvorsitzender Lothar Renz wollte aufgrund des ,,schwebenden Verfahrens" keine Aussage dazu treffen. Er holt erst einmal alle Stellungnahmen ein und wird wohl dann Anfang der nächsten Woche eine Entscheidung fällen können.

Das liegt aber nicht in der Hand vom TV. Dieser kann nur die eigenen kommenden Aufgaben beeinflussen. Im Meisterschaftskampf mit dem VfL Gundersheim vertraut Hippel ,,in erster Linie unserer Defensive, die bisher hervorragend war." Ihm ist bewusst, dass den Spitzenteams in der Liga ,,nichts geschenkt wird." Das folgende Heimspiel gegen den TSV Armsheim II tituliert er als ,,harte Nuss", wobei ihm die starke Rückrunde des Gastes ,,gar nicht bewusst war."

Doch das ist definitiv der Fall. Die Armsheimer Zweite steht in der Rückrundentabelle auf dem dritten Tabellenplatz und könnte den TV in dieser Tabelle gar vom zweiten Rang verdrängen. Diese Marschroute gibt TSV-Coach Andrej Scheck auch aus. ,,Wir haben in der Hinrunde auch nur 0:1 gegen sie verloren. Wir wollen in jedem Spiel punkten, auch in Freimersheim." Für den plötzlichen Aufschwung führt der Trainer allerlei Gründe auf: Steigende Trainingsbeteiligung, besseres Passspiel, Rückkehr einiger Leistungsträger und ähnliche Mannschaftsaufstellungen. Das habe Stabilität hereingebracht. Insbesondere Stürmer Michael Schweitzer tue dem TSV mit seiner Torgefährlichkeit sehr gut. Darauf lasse sich für die Zukunft aufbauen, sagt Scheck, der eine B-Klassenmannschaft formen möchte, die ,,nichts mit dem Abstieg zutun hat." Und er hat es sich auch zur Aufgabe gemacht, seine ehemaligen Jugendspieler im kommenden Jahr an den Aktivenbereich heranzuführen.