2024-04-24T13:20:38.835Z

Team Rückblick
So sehen Sieger aus: Die Fußballer des TV Fränkisch-Crumbach mit Abteilungsleiter Thomas Henschke (links).	Foto: Joaquim Ferreira
So sehen Sieger aus: Die Fußballer des TV Fränkisch-Crumbach mit Abteilungsleiter Thomas Henschke (links). Foto: Joaquim Ferreira

Die Handschrift eines ehemaligen Profis

Trainer Markus Ahlf führt TV Fränkisch-Crumbach zum Titel in A-Liga

Drei Spieltage vor Rundenende sicherte sich der TV Fränkisch-Crumbach durch ein 1:1 gegen seinen ärgsten Rivalen, den TSV Günterfürst, die Meisterschaft in der Kreisliga A Odenwald und wird kommende Saison in der Kreisoberliga antreten. Der Erfolg bei den Rodensteinern fiel nicht vom Himmel, viel mehr war es ein systematischer Aufbau einer spielstarken und taktisch clever agierenden Mannschaft, die vor vier Jahren noch in der B-Liga vom ehemaligen Profifußballer Markus Ahlf übernommen wurde.

Der 39-Jährige spielte für den FC St. Pauli in der Zweiten Liga und absolvierte auch ein Bundesligaspiel mit dem MSV Duisburg. „Ja klar, der Erfolg trägt seine Handschrift“, freut sich Crumbachs Fußball-Abteilungsleiter Thomas Henschke: „Er war wirklich der zwölfte Mann an der Seitenlinie. Man muss aber auch hinzufügen, dass unser Kader qualitativ auch das Denkvermögen mitbrachte, um die Vorstellungen von Markus Ahlf umzusetzen. Dabei beruhigt es mich ungemein, dass unser Trainer mit uns im Sommer in die nächst höhere Spielklasse gehen wird.“ Schon in der ersten A-Liga-Saison vor einem Jahr war man auf Rang vier vorgedrungen. Dass es dann in der Meistersaison 2016/17 zu einem derart phantastischen Start mit sechs Siegen und 33:4 Toren kam, war vielleicht auch etwas dem Spielplan geschuldet. Denn die Begegnungen gegen die vermeintlichen Favoriten lagen durchweg im letzten Drittel der Hinrunde.

„Dieser Umstand bot uns natürlich die wertvolle Zeit, um uns zu finden und zu positionieren“, sagte Thomas Henschke. Das auch die anderen Teams Fußballspielen können, bekam der TV bei den Niederlagen beim FC Finkenbach (0:3) und Türk Beerfelden (1:2) zu spüren. Das Selbstvertrauen blieb aber ungebrochen, und so spielten sich die Crumbacher schnell wieder aus ihrem Ergebnistal. Obwohl es für die Ahlf-Schützlinge richtig gut lief, standen die Rodensteiner die ersten zwölf Spieltage im Schatten vom damaligen Spitzenreiter TSV Günterfürst, der mit fünf Punkten Vorsprung die Tabelle anführte. Vier Spieltage vor Eintritt in die Winterpause trafen beide Teams in Günterfürst direkt aufeinander: „Dort lieferten wir unser bestes Saisonspiel. Wir operierten nahezu fehlerfrei und gewannen mit 2:0, weswegen der Günterfürster Vorsprung auf zwei Punkte zusammenschmolz“, informierte Crumbachs Fußball-Abteilungsleiter über das vielleicht wichtigste Spiel. Direkt nach dem Gastspiel in Günterfürst deklassierte man mit der SG Bad König/Zell den zweiten Top-Favoriten mit 10:0.

Nach holpriger Wintervorbereitung, eines vierwöchigen Ausfalls von Abwehrchef Linus Grosse-Brauckmann und von Torjäger Cagdas Pektas (33 Tore), zeigte die Mannschaft Charakter: „Da hat unsere Elf wirklich die Ruhe bewahrt und kam gestärkt aus dieser bedrängten Phase heraus.“ Herbstmeister Günterfürst ging mit einem Punkt-Vorsprung in die Rückserie, verlor dann aber innerhalb von sieben Tagen mit drei Niederlagen alle Chancen auf den Titel. „Damit konnte eigentlich niemand rechnen, genau in diesem Zeitraum holten wir neun Zähler und lagen auf einmal mit einem Acht-Punkte-Vorsprung an der Spitze. Als wir dann auch noch unseren Angstgegner Finkenbach schlugen, gegen Inter Erbach in letzter Minute siegten und in Hetzbach gewannen, war die Meisterschaft schon in greifbare Nähe gerückt, auch wenn die bittere 0:3-Heimpleite gegen Türk Beerfelden noch einmal ein kleiner Rückschlag war, so war das Selbstvertrauen in die eigene Leistungsfähigkeit nicht mehr grundlegend zu erschüttern. Der Rest ist ja bekannt: Mit einem 3:2-Erfolg in Neustadt und einem 1:1 gegen Günterfürst brachten wir die Meisterschaft nach Fränkisch-Crumbach“, zeichnet Thomas Henschke den Weg nach. „Unsere Mannschaft hat sich diesen Titel erarbeitet, manchmal auch das Glück etwas strapaziert, aber verdient ist dieser Erfolg allemal“, ist Thomas Henschke überzeugt. Der Odenwaldkreis entsendet in der kommenden Saison eine spielerisch und taktisch sehr gereifte Mannschaft in die Kreisoberliga.

Aufrufe: 06.6.2017, 17:23 Uhr
redAutor