Die Szene war bezeichnend für den Heimauftritt der Landesliga-Fußballer des TV Echterdingen. In der Schlussminute des Spiels gegen den abstiegsbedrohten FV 09 Nürtingen hatte der Schiedsrichter Patrick Spranz (SG Sonnenhof Großaspach) nach einem Foul des Gäste-Kapitäns Oliver Scherb am agilen Philipp Widmayer zurecht auf Strafstoß entschieden – die letzte und plötzlich große Möglichkeit für die Gelb-Schwarzen, sich doch noch für die davor gezeigte gute Leistung mit einem Sieg zu belohnen. Doch was passierte? Der Kapitän Lukas Haselmaier scheiterte am Keeper Florian Hekele. So tat er es in puncto Chancenverwertung seinen Offensivkollegen gleich. Und so stand unter dem Strich ein für den Filderclub enttäuschendes 1:1.
Hekele wehrte den mittig geschossenen Ball Haselmaiers im Fliegen mit einem Bein ab. Die Fassungslosigkeit war nicht nur den Spielern, sondern auch den Anhängern ins Gesicht geschrieben – wie auch schon in der 82. Minute. Da hatte sich der Keeper Fabian Hieber zwei Tage nach seiner Hochzeit einen verhängnisvollen Patzer geleistet. Nach einem eher harmlosen Schuss des eingewechselten Moritz Bächle fluschte ihm die Kugel aus den Händen und kullerte hinter die Torlinie. Ein Echterdinger Präsent zum 1:1-Ausgleich. „Wir haben gegen einen absolut harmlosen Gegner zwei Punkte verschenkt“, haderte der Trainer Mario Estasi nach dem Schlusspfiff mit dem Ergebnis.
60 Minuten lang hatte seine Mannschaft ein starkes Spiel abgeliefert. Vor allem Widmayer avancierte in der Offensive zum überragenden Mann, während in der Defensive Marijo Marinovic mit einem guten Stellungsspiel überzeugte. Bereits in der ersten Viertelstunde verbuchten die Gastgeber drei Riesenchancen. Doch Nils Schaller (1.), Mark Kranjc (4.) und Simon Lechleitner (15.) wussten diese nicht zu nutzen. Beim Kopfball des Letztgenannten nach einer Ecke von Schaller war es der Nürtinger Scherb, der den Ball noch von der Linie drosch. Für die verdiente Führung sorgte schließlich Kranjc nach starker Vorarbeit von Widmayer. Aus fünf Metern ließ er Hekele keine Abwehrchance (25.).
Auch danach überzeugten die Echterdinger, die in Dennis Garcia-Franco und Antonino Rizzo lediglich zwei Wechselspieler auf der Bank hatten, mit schönen Ballstafetten. Einzig der so wichtige zweite Treffer wollte nicht fallen. Die größte Möglichkeit vor der Pause ließ Max Knoll aus, der nach einem langen Pass von Emre Göcer und einer Kopfballvorlage von Kranjc den Ball um Zentimeter am linken Pfosten vorbeizirkelte. „Wir haben heute zu oft den sauberen Abschluss vermissen lassen“, lautete die Erkenntnis von Estasi. So auch in der 88. Spielminute, als Widmayer in einer Überzahlsituation auf seinen Teamkollegen Knoll passte, jener aber viel zu überhastet sein Glück versuchte.
Auf der anderen Seite profitierten die Gäste von den Echterdinger Unzulänglichkeiten. Obschon in der ersten Hälfte völlig harmlos, blieben sie bis zum Schluss im Rennen und schafften es nach dem Seitenwechsel auch, Estasis Elf phasenweise in deren eigener Hälfte einzuschnüren. Vor allem der eingewechselte David Coconcelli sorgte immer wieder für Gefahr.
Am Ende stand die erwähnte Punkteteilung, die die viertplatzierten Echterdingern zwar ärgert, ihnen aber nicht weh tut. Für die Nürtinger dagegen könnte sie im Kampf um den Klassenverbleib noch wertvoll werden.
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Vereinsverwalter werden und eigenen Verein bei FuPa präsentieren: www.fupa.net/stuttgart/anmelden
Fragen, Anregungen oder einen Fehler gefunden? Schreibt uns direkt hier als Kommentar, bei FuPa Stuttgart auf Facebook oder per Mail an stuttgart@fupa.net