2024-03-28T15:56:44.387Z

Der Spieltag
Wie die begossenen Pudel standen die Kicker des SV Cosmos Aystetten nach der 3:4-Heimniederlage gegen den FV Illertissen II im Regen. Patrick Szilagyi, Emre Kurt und Baris Kus (von rechts) konnten es nicht fassen, dass die Gäste in der Nachspielzeit noch den Siegtreffer erzielt hatten.	  F.: Oliver Reiser
Wie die begossenen Pudel standen die Kicker des SV Cosmos Aystetten nach der 3:4-Heimniederlage gegen den FV Illertissen II im Regen. Patrick Szilagyi, Emre Kurt und Baris Kus (von rechts) konnten es nicht fassen, dass die Gäste in der Nachspielzeit noch den Siegtreffer erzielt hatten. F.: Oliver Reiser

Wie die begossenen Pudel

Aystetten muss sich in der Nachspielzeit dem FV Illertissen II geschlagen geben +++ Nördlingen macht kurzen Prozess +++ Gundelfingen siegt wieder trotz frühem Rückstand

Lange Zeit sah es so als, als könnte der SV Cosmos Aystetten dem Tabellenzweiten FV Illertissen II so richtig auf die Pelle rücken. Doch als der Schlusspfiff ertönte, jubelten die Illertisser, die kurz zuvor den 4:3-Siegtreffer erzielt hatten und so einziger ernsthafer Verfolger des TSV Nördlingen bleiben, der seine Ausnahmmestellung in der Landesliga Südwest mit einem 4:1-Erfolg beim SV Egg an der Günz unterstrich. Im Aufwind befindet sich der FC Gundelfingen, der beim SV Raisting wieder einen Rückstand wegsteckte und am Ende 4:2 gewann

SV Cosmos Aystetten - FV Illertissen II 3:4
Ja, ist denn heut’ schon Weihnachten? Diese Frage stellte sich beim Spitzenspiel zwischen dem SV Cosmos Aystetten und dem FV Illertissen II nicht nur, weil bei nasskaltem Schmuddelwetter der erste Glühweinduft in der Luft hing. Beim 3:4 in einem dramatischen Spiel verteilten beide Mannschaften mehr Geschenke als das Christkind. Die erste Heimniederlage des Aufsteigers kam dabei erst in der Nachspielzeit zustande.
Cosmos-Keeper Valentin Coca hatte sich bei seinem Comeback nach dreiwöchiger Verletzungspause noch nicht einmal richtig die Stutzen hochgezogen, da lag der Ball nach 17 Sekunden schon im Netz. Torjäger Ruben Beneke hatte sich für einen katastrophalen Fehlpass von Xhevalin Berisha bedankt. Die Cosmos-Abwehr geriet nun völlig ins Trudeln. „Wahnsinn!“, brüllte Coca, nachdem Emre Kurt beinahe ein Eigentor produziert hätte (3.) und Raphael Allgaier den nächsten Aussetzer der Aystetter Hintermannschaft zum 0:2 verwandelt hatte (8.). Von der allgemeinen Verunsicherung ließ sich auch der routinierte Keeper anstecken. Als er seinen eigenen Mannschaftskameraden anschoss, hoppelte das Leder nur um Zentimeter am verlassenen Tor vorbei (20.). Nach dem Erwachen aus dem Tiefschlaf präsentierten sich die Schützlinge von Marco Löring jetzt wie ein aufgescheuchter Hühnerhaufen.
Nur gut, dass auch Illertissen mit Geschenken aufwartete. Das erste, einen Fehlschlag von Justus Riederle, konnte Robert Markovic-Mandic noch nicht nutzen. In der 21. Minute bediente der bester Vorbereiter der Liga nach einem schönen Konter seinen Mitspieler Max Drechsler, der zum 1:2 einschob. Die Gastgeber drängten jetzt mit Wut und Mut auf den Ausgleich. Wegbereiter dazu war jedoch Illertissens Torhüter Titzian Fendt, der einen Schuss von Dejan Mijailovic eigentlich schon abgewehrt hatte, den Ball aber dem Aystetter wieder servierte. Nach 31 Minuten war alles wieder offen, nach 35 Minuten wäre sogar die Führung fällig gewesen, doch Markovic-Mandc scheiterte am Gästetorwart. Beide Mannschaften setzten in einem temporeichen Spiel voll auf Offensive. Auch Coca musste sich gegen Yannick Glessing mit einer Fußabwehr auszeichnen (38.).
In der 63. Minute war dann wieder Bescherung: FVI-Torhüter Fendt schoss nach einem Rückpass das Leder völlig unbedrängt auf den Kopf von Robert Markovic-Mandic. Von dort sprang es zum 3:2 ins Tor. Aber der Wahnsinn sollte erst so richtig seinen Lauf nehmen. In jugendlichem Übermut fanden die Aystetter anscheinend nicht den Hebel, um auf Verwaltungsmodus umzustellen und gaben weiter Vollgas. Nachdem Markovic-Mandic mit einem Heber an der Querlatte gescheitert war (77.) und Dogan Kaa eine Flanke von Patrick Szilagyi am leeren Tor vorbei geköpft hatte (80.), schlugen die Gäste zu. Nach einem Eckball stand Simon Fischäss völlig blank und köpfte zum 3:3 ein (87.). Damit nicht genug: In der Nachspielzeit ließ sich die Cosmos-Abwehr austanzen, wie einst Olli Kahn von Ja-Jay Okocha und Fabian Lorenz schloss zum nie mehr für möglich gehaltenen Siegtreffer für die Gäste ab. Wie begossene Pudel standen die Aystetter im Regen.
„Das ist mega-bitter. Unnötig wie ein Kropf. Dieses Spiel darf man nach dieser Dramaturgie nicht mehr verlieren“, war nicht nur Teammanager Christian Geib nach dem Abpfiff fassungslos.
Schiedsrichter: Benjamin Sölch (SV Wilting) - Zuschauer: 140

Tore: 0:1 Ruben Beneke (1.), 0:2 Raphael Allgaier (8.), 1:2 Maximilian Drechsler (21.), 2:2 Dejan Mijailovic (30.), 3:2 Robert Markovic-Mandic (64.), 3:3 Simon Fischäss (87.), 3:4 Fabian Lorenz (90.)

SC Olching - FC Memmingen II 2:2
Mit dem Unentschieden beim SC Olching hat der FC Memmingen II sein Minimalziel erreicht, verpasste aber einen möglichen Auswärtssieg in der Landesliga. „Es war mehr drin, aber auswärts brauchen wir einfach zu viele Chancen“, haderte FCM-Trainer Candy Decker etwas damit, dass nicht mehr geholt wurde.
In der kampfbetonten Partie auf dem engen Olchinger Platz dauerte es eine halbe Stunde bis der erste Treffer fiel. Jannik Rochelt wurde im Strafraum gelegt, den fälligen Elfmeter verwandelte Michael Heilig sicher zur FCM-Führung (31. Minute). Von den Gastgebern war in der ersten Hälfte nicht viel zu sehen.
Roland Wohnlich verpasste nach dem Wechsel den zweiten Treffer, auch Arian Dobra brachte den Nachschuss nicht unter (49.), ebenso wenig seinen Alleingang (53.). Da sollte sich rächen, denn Olching drehte die Partie. Mit ersten wirklichen Möglichkeit gelang Berhard Dehmel zunächst der Ausgleich (59.) und Maximilian Lutter per Freistoß die 2:1 Führung (71.). Die junge Memminger Mannschaft, erneut ergänzt durch Jugendspieler, zeigte eine Reaktion. Wohnlich gelang das 2:2 (76.). Den möglichen Siegtreffer ließ Rochelt aber liegen.
Schiedsrichter: Sascha Reus (Reichenberg) - Zuschauer: 160

Tore: 0:1 Michael Heilig (31. Foulelfmeter), 1:1 Bernhard Dehmel (58.), 2:1 Maximilian Lutter (70.), 2:2 Roland Wohnlich (75.)

SC Oberweikertshofen - SC Ichenhausen 1:1
Im Rückspiegel können beide Mannschaften mit der Punkteteilung zufrieden sein. Der SC Oberweikertshofen ergatterte gegen seinen Angstgegner einen Punkt und dem SC Ichenhausen half der Zähler, das gerade neu entstehende Selbstvertrauen zu festigen. 1:1 endete die fußballerisch mittelmäßige, aber bei aller Brisanz fair geführte Partie. Bester Mann auf dem Platz war SCI-Mittelfeldspieler Stefan Winzig.
Auf dem holprigen, kleinen Spielfeld lagen die spielerischen Vorteile zunächst klar aufseiten der Gäste, die sich im ersten Durchgang auch ein Chancen-Plus erarbeiteten. An sich hatten die Ichenhauser ja vorgehabt, erst mal stabil zu stehen und abzuwarten. Die Taktik der Gastgeber zwang sie aber dazu, offensiver als gewollt aufzutreten. Egal: Es sah gut aus, was die Jungs um Interims-Spielertrainer Martin Wenni zeigten. Die erste gute Gelegenheit bot sich Winzig. Sein Schuss aus 20 Metern strich knapp am Tor vorbei (13.). Kurz danach bot sich Stefan Strohhofer eine Riesenchance, doch der Mittelstürmer lupfte den Ball nicht nur über Torwart Georgios Blantis, sondern auch über den Querbalken. Dann das dickste Ding: Winzig wuchtete den Ball aus 16 Metern an den Pfosten, der Abpraller landete vor den Füßen von Maximilian Lamatsch, doch dem Angreifer fehlt einfach noch die Spielpraxis, um solche Situationen kaltschnäuzig zu nutzen.
Damit waren die richtig starken Minuten des SCI vorbei. Vielleicht dachte der eine oder andere Spieler: „Diesen Film hatten wir doch schon.“ Falls diese Idee tatsächlich in einigen Köpfen war, nahm die Vorführung den bekannten Verlauf: Als sich nämlich Torwart Simon Zeiser (ein bisschen assistiert von Verteidiger Christoph Schiller) einen Lapsus beim Herauslaufen leistete, schnappte sich Maximilian Schuch den Ball und schloss gemütlich zum 1:0 ab (30.).
Das versetzte der Spielkultur der Gäste einen heftigen Schlag. Im zweiten Durchgang kam kaum noch Großartiges von Ichenhausen. Im Gegenteil: Ein zweiter bedenkenswerter Ausflug von Zeiser hätte sich beinahe verhängnisvoll ausgewirkt, aber der Oberweikertshofer Daniel Jais verweigerte die Vorlage.
Als wegweisend sollte sich dann die Entscheidung erweisen, Daniel Dewein auf den Rasen zu schicken. Er brachte neuen Schwung in die Ichenhauser Bemühungen und war auch entscheidend am Ausgleichstor beteiligt, das zu diesem Zeitpunkt ein bisschen überraschend kam. Jedenfalls flankte Dewein von der linken Seite, in der Mitte orientierten sich sein Teamkollege Strohhofer und Verteidiger Alexander Greif Richtung Ball und vom Körper des SCO-Spielers trudelte die Kugel ins Netz.
In der Trainerfrage tat sich übers Wochenende offiziell nichts Entscheidendes.
Die Spitzenfunktionäre des SCI verströmen immerhin leise Hoffnung, dass sie bis Wochenmitte einen Nachfolger für den unlängst zurückgetretenen Oliver Schmid präsentieren können. Wer das sein wird, ist ungewiss. Der sportliche Leiter Rudi Schiller lässt sich momentan nicht einmal entlocken, ob ernsthafte Gespräche mit derzeit verfügbaren Übungsleitern wie Stefan Anderl, Roland Bahl oder Stephan Baierl geführt werden. In Oberweikertshofen wurde allerdings deutlich, dass Kommandos von außen der Mannschaft und auch Wenni helfen würden.
Schiedsrichter: Philipp Eisenmann (FC Bayern) - Zuschauer: 180

Tore: 1:0 Maximilian Schuch (30.), 1:1 Alexander Greif (80./Eigentor)

Nur durch Fouls vom Ball zu trennen: Der Nördlinger Jonas Halbmeyer (grünes Trikot). Links Eggs Johannes Jehle und mit der Nummer neun Christian Jehle, der Schütze zum 1:4-Endstand. 	F.: Klaus Jais
Nur durch Fouls vom Ball zu trennen: Der Nördlinger Jonas Halbmeyer (grünes Trikot). Links Eggs Johannes Jehle und mit der Nummer neun Christian Jehle, der Schütze zum 1:4-Endstand. F.: Klaus Jais

SV Egg an der Günz - TSV Nördlingen 1:4
Nach vier knappen Auswärtssiegen in Folge ließ der Tabellenführer beim SV Egg gar nichts anbrennen. Bereits zur Pause führten die Nördlinger mit 4:0 und konnten sich über eine fast perfekte Torausbeute freuen.
Erwartungsgemäß rückte Daniel Holzmann wieder in die TSV-Startelf und war an drei von vier TSV-Toren beteiligt. So bereits nach sechs Minuten, als Nico Oefele auf Philipp Buser spielte, der den Pfosten traf und Holzmann reaktionsschnell den Abpraller über die Linie bugsierte. Bis zum ersten Abschluss der Egger dauerte es 17 Minuten, doch Manuel Schedel zielte drüber, als die TSV-Abwehr vorher nicht konsequent klärte. Die Rieser hatten die Partie im Griff, ließen die Egger überhaupt nicht zur Entfaltung kommen und erhöhten nach 27 Minuten auf 2:0. Eine scharfe Flanke von Holzmann flog Christian Mayer an den Ellbogen und Manuel Meyer verwandelte den verhängten Strafstoß sicher.
In einem waren die Unterallgäuer einen Tick besser als die Gäste: Sie schossen die besseren Freistöße, denn die der Rieser landeten regelmäßig in der Mauer. Beim SV Egg schoss Torsten Schuhwerk einen Freistoß am langen Eck vorbei (29.) und Simon Schropp zielte genau auf Torwart Martin (35.). Und TSV-Trainer Andreas Schröter machte noch einen Vorteil für die Heimelf aus: „In der Ballbesitzquote tippe ich, dass Egg heute mit 60 zu 40 in Führung gelegen hätte.“ Zum Zeitpunkt des ersten Eingreifens von Torwart Martin stand es bereits 0:3: Oefele zog an Schuhwerk vorbei, Pass in den Fünfmeterraum, wo Buser klasse vollstreckte (33.). Und dem 0:4 in der 39. Minute ging eine Balleroberung von Holzmann im Mittelfeld voraus. Dann spielte er Oefele in den Lauf, der den aus dem Tor geeilten Philipp Stölzle umkurvte und sich auch nicht von Mayer an seinem fünften Saisontor hindern ließ. „Unsere Mannschaft braucht Platz und den müssen sie sich durch gute Defensivarbeit erarbeiten. Das haben sie heute in der ersten Halbzeit beeindruckend gemacht. Die Effizienz war toll, es waren fünf Schüsse und vier Tore. Es kam uns im weiteren Spielverlauf zugute, dass Torsten Schuhwerk verletzt ausschied“, meinte TSV-Coach Schröter.
In der Anfangsviertelstunde der zweiten Hälfte tat sich zunächst mal nichts; der tiefe, wellige Untergrund sorgte für manchen Ausrutscher und selbst die Techniker unter den Spielern hatten Probleme. Buser versuchte es aus 30 Metern, weil Torwart Stölzle zu weit vor seinem Tor stand, doch es fehlte ein knapper Meter (62.). In der 69. Minute fiel schließlich das einzige Tor der Unterallgäuer, als Christian Jehle per Freistoß mit einem Aufsetzer ins Torwarteck traf. „Ein Sieg zu Null wäre mit lieber gewesen. Die Platzbedingungen waren nicht leicht, die eine oder andere Kontersituation wurde nicht bis zum Ende durchgespielt“, urteilte Coach Schröter über die zweite Hälfte. Was bei den Nördlingern in der ersten Hälfte noch leicht und locker aussah, funktionierte im zweiten Durchgang nicht mehr. Angesichts des sicheren Sieges fehlte das Tempo im Spiel und auch der Wille den letzten Schritt zu gehen. „Zum Herausheben gibt es heute keinen Spieler, es war eine geschlossene, kompakte Mannschaftsleistung“, so Schröter abschließend.
Schiedsrichter: Tobias Schultes (Betzigau) - Zuschauer: 150

Tore: 0:1 Daniel Holzmann (6.), 0:2 Philipp Buser (27. Handelfmeter), 0:3 Philipp Buser (33.), 0:4 Nico Oefele (39.), 1:4 Christian Jehle (69.)


FC Stätzling - TV Bad Grönenbach 3:0
Der FC Stätzling kam zwar nur langsam in Fahrt und musste dem Aufsteiger die ersten offensiven Aktionen zugestehen. Am Ende allerdings feierte der FCS den dritten Heimsieg in Serie.
Erst in der elften Minute gab es die erste Stätzlinger Chance, als Utz bereits den Keeper umspielt hatte, die Lederkugel aber im letzten Moment noch weggespitzelt wurde. Nach einer 25-minütigen Durststrecke auf beiden Seiten gab es wieder eine torgefährliche Situation. Mittermaier dribbelte sich auf der linken Seite durch und seine Hereingabe nutzte Utz zum Drehschuss – allerdings landete der Ball in den Armin von TV-Keeper Milos Elias.
Nach dem Seitenwechsel startete der Gastgeber verheißungsvoll und hatte durch Winterhalter eine hundertprozentige Möglichkeit, als er freistehend aus sieben Metern nur den Torwart traf. Zwar spielte sich das Geschehen meist im Mittelfeld ab, wenn es aber gefährlich wurde, dann vor dem Bad Grönenbacher Tor. So ließ Heiß eine Doppelchance liegen, ehe in der 65. Minute der Ball im Tor lag. Heiß legte auf Arigon Zejnullahi zurück, der platziert zum 1:0 traf. Nur drei Minuten später fiel das vorentscheidende 2:0 – eine Kopie des ersten Treffers. Dieses Mal legte Utz flach zurück und Stefan Winterhalter erzielte das 2:0. Großes Pech hatte Stätzlings Losert in der 76. Minute, denn er musste er mit einer Handverletzung ausgetauscht werden. Den Schlusspunkt in dieser Partie setzte Winterhalter, der auf Zuspiel von Utz den Ball zum 3:0 in die Maschen schob.
Schiedsrichter: Richard Conrad (FC Aschheim) - Zuschauer: 200

Tore: 1:0 Arigon Zejnullahi (66.), 2:0 Stefan Winterhalter (69.), 3:0 Stefan Winterhalter (88.)

SV Raisting - FC Gundelfingen 2:4
Es war noch einmal ein banger Moment, den Spieler und auch Verantwortliche des FC Gundelfingen zu überstehen hatten. In der Nachspielzeit rettete aber Verteidiger Mario Laubmeier kurz vor der Torline und leitete den Gegenangriff ein, der durch Bernd Scheu die Entscheidung brachte und damit den 4:2 (0:1)-Sieg der grün-weißen Landesliga-Kicker beim SV Raisting eintütete. Mit der Hacke hatte Maximilian Braun auf Scheu verlängert, der in der 93. Minute zum Endstand einschob.
„Ein Ausgleich kurz vorher hätte das Spiel total auf den Kopf gestellt, nachdem es ja schon in der ersten Halbzeit ein schmeichelhaftes Resultat für die Raistinger war“, schnaufte FCG-Coach Karlheinz Schabel tief durch und freute sich dann mit seinen Schützlingen, die gerade zum zweiten Mal in Serie einen Rückstand wettgemacht und obendrein ihre Torflaute von 435 Minuten in Auswärtsspielen beendet hatten.
Dabei hatte es wahrlich schlecht begonnen. Vorne hatte Johannes Hauf den Flankenball knapp verfehlt und es waren gerade mal 80 Sekunden gespielt, da lag der Ball im Gundelfinger Netz. Raistings Torjäger Ludwig Huber hatte mit einer Direktabnahme getroffen. Diesen Vorsprung nahmen die Oberbayern mit in die Pause. Nach dem Seitenwechsel leitete dann wieder Manuel Müller die Wende ein. Bei seiner Freistoßflanke wurde der Ball noch abgefälscht und landete zum Ausgleich im SVR-Tor (54.), eine Viertelstunde später fand Müller bei einem Eckball die Stirn des eingewechselten Tobias Pillmeier – 1:2. Und gerade hatten die Grün-Weißen ausgejubelt, da spielte Johannes Hauf in den Lauf von Julian Elze und es stand 1:3. Spannend wurde es noch einmal, als wieder Ludwig Huber aus zwei Metern zum Anschlusstreffer abstaubte. Die Oberbayern warfen noch einmal alles nach vorne, doch dann rettete eben Laubmeier und war damit Ausgangspunkt für das 2:4.
Schiedsrichter: Thomas Pohl (Tobadill/Tirol) - Zuschauer: 230

Tore: 1:0 Ludwig Huber (2.), 1:1 Manuel Müller (54.), 1:2 Tobias Pillmeier (70.), 1:3 Julian Elze (72.), 2:3 Ludwig Huber (89.), 2:4 Bernd Scheu (90.)

Türkspor Augsburg - SpVgg Kaufbeuren 2:2
Die SpVgg Kaufbeuren kann ihren Höhenflug weiter fortsetzen, denn das Möller-Team erreichte beim Favoriten Türkspor Augsburg ein 2:2. Dabei lagen die Wertachstädter schon mit 0:2 zurück. Denn die Anfangsphase gehörte dem Gastgeber, der mit Spielwitz und mehr Spielanteilen aufblitzte. Jerome Faye sorgte mit seinem Hallo-Wach-Knaller an die Unterkante der Querlatte für ein erstes Ausrufezeichen bei Türkspor (5.). Doch Kaufbeuren fand immer besser ins Spiel und nahm energisch die Zwei kämpfe an. Lukas Greif hatte in Minute 18 die erste Möglichkeit, doch sein Schuss ging am Tor vorbei. Mitte der ersten Halbzeit tankte sich Manuel Hiemer durch, Sezer Yazir stand im Kaufbeurer Strafraum goldrichtig und konnte zur 1:0-Führung einschieben. (26.). In der Folge erhöhte die SVK den Druck. Stefan Meisel, Simon Ried und Lukas Greif vergaben weitere Möglichkeiten zum zwischenzeitlichen Ausgleich.
Türkspor Augsburg war auch nach der Pause weiterhin bemüht, attraktiven Fußball zu zelebrieren. Kaufbeuren stellte sich gekonnt darauf ein und gestaltete die Partie ebenbürtig. Doch es kam anders. Nach einem tollen Angriff bekam Patrick Wurm von rechts eine butterweiche Flanke. Freistehend bugsierte er mit dem Kopf den Ball ins Tor zum 2:0 (56.). Die SVK gab sich überhaupt nicht auf. Maximilian Süli, Lukas Greif und Stefan Meisel ließen erneut hochkarätige Chancen liegen. Doch sieben Minuten nach seiner Einwechslung schlug Dominik Zinner per Kopf zu. Es stand nur noch 1:2 aus Sicht der SVK (74.). Stefan Meisel war es, der nach einer mustergültigen Flanke von Lukas Greif per Flugkopfball Stefan Brunner im Tor von Türkspor bezwang. Beide Teams wollten in der Schlussphase noch den Sieg. Glück hatte die SVK, als nach einem Querpass der Ball die Linie entlang kullerte und keinen Abnehmer fand. Auch überstand Kaufbeuren eine Serie von drei hintereinander folgenden Eckbällen des Gastgebers. „Wir haben nach dem Rückstand eine super Moral bewiesen und einen riesigen Kampf gezeigt“, lobt SVK-Coach Christian Möller den Auftritt. Für ihn sei es ein gefühlter Sieg.
Schiedsrichter: Stefan Treiber (Zell-Bruck) - Zuschauer: 100

Tore: 1:0 Sezer Yazir (26.), 2:0 Patrick Wurm (56.), 2:1 Dominik Zinner (74.), 2:2 Stefan Meisel (78.)

TSV Gilching-Argelsried - SV Mering 0:2
Beim Blick in den grauen Oktoberhimmel wünschen sich viele den Sommer zurück. Das gilt auch für die Fans und die Verantwortlichen beim TSV Gilching-Argelsried, der zu Hause gegen den SV Mering mit 0:2 den Kürzeren zog. Nach starkem Saisonstart ist der TSV mittlerweile bis auf Platz sieben abgerutscht. „Wir haben auch am Saisonanfang nicht immer gut gespielt, aber halt gepunktet. Für mich steht weiter im Vordergrund, dass wir uns spielerisch weiterentwickeln und am Ende über dem Strich stehen“, sagte Gilchings Trainer Wolfgang Krebs nach der zweiten Heimniederlage der Saison.
Dagegen freute sich der SV Mering über ein Ende der Negativserie mit vier sieglosen Spielen.
Sinnbildlich für den derzeitigen Gilchinger Negativlauf steht Ramon Adofo. Der Torjäger vom Dienst scheiterte bereits der dritten Minute mit einem Foulelfmeter an Merings Torwart Adrian Wolf. Zuvor war Nick Schnöller gelegt worden. Der nächste Nackenschlag folgte nach 26 Minuten, als Harald Kerbers Schuss aus 20 Metern abgefälscht zum 0:1 im Netz zappelte. TSV-Keeper Felix Ruml war in die andere Ecke unterwegs gewesen. Auch so etwas wäre vor ein paar Wochen wohl nicht passiert, als die Gilchinger lange Zeit ohne Heimgegentor geblieben waren.
Dem Gastgeber war auch in der zweiten Halbzeit das Bemühen nicht abzusprechen. Doch offensiv wollte nicht viel gelingen. „Wir hatten viel Ballbesitz, haben es aber meist nicht gut zu Ende gespielt“, bedauerte Krebs. Und auch die sonst so gefürchteten Standardsituationen blieben weitestgehend harmlos.
In der 72. Minute hatte Adofo das 1:1 auf dem Fuß, schoss jedoch knapp vorbei. Kurz darauf verwandelte Markus Gärtner einen Freistoß zum 0:2. „Bei der Entfernung muss Felix den Ball eigentlich haben“, monierte Krebs. Zuvor hatte Ruml mit zwei Paraden aber Schlimmeres verhindert. „Es gibt keine Schuldzuweisungen. Wir gewinnen und verlieren gemeinsam“, stellte Krebs klar.
Schiedsrichter: Julian Kreye (Warmensteinach) - Zuschauer: 200

Tore: 0:1 Harald Kerber (26.), 0:2 Markus Gärtner (74.)

Bes. Vorkommnis: Ramon Adofo scheitert mit einem Foulelfmeter an Merings Torwart Adrian Wolf (3.)

Aufrufe: 08.10.2017, 23:52 Uhr
Augsburger Allgemeine / wabAutor