Es läuft gerade erst die zweite Spielminute zwischen dem SV Haarbach und dem TV Bad Birnbach in der Kreisklasse Pocking, als Gäste-Akteur Sebastian Obermeier im Strafraum zu Fall kommt. Schiedsrichter Stefan Flingelli zögert nicht und zeigt auf den Elfmeterpunkt. Doch Obermeier war nicht gefoult worden, sondern ist auf dem nassen Geläuf ausgerutscht. "Ich habe einen langen Pass aus dem Mittelfeld bekommen, hatte den Ball aber auf dem schwachen Fuß, so dass ich ihn mir nochmal auf links gelegt habe. Dann bin ich mit dem rechten Fuß weggerutscht und wollte mich mit dem linken Arm abstützen, aber dann hat es geknackt", schildert der 24-jährige den Hergang, der sich bei dieser Aktion den Ellbogen ausgekugelt, Bänder und Sehnen überdehnt. "Ich habe zu dem Zeitpunkt nicht richtig mitbekommen, dass der Schiedsrichter auf Foul und Elfmeter entschieden hat." Mit Schmerzen blieb Obermeier im Starfraum liegen, doch noch im Liegen klärte er die Situation gegenüber den Unparteiischen auf. Für den Mittelfeldspieler eine selbstverständliche Aktion: "Es war ganz offensichtlich kein Foul und so ehrlich bin ich dann schon."
Respekt zollt dieser Aktion natürlich auch der Gastgeber, der es als keine selbstverständliche Aktion sieht. "Es freut uns, dass es noch Spieler gibt, die soviel Fair Play zeigen. Der Elfmeter hätte wohl die frühe Führung für Bad Birnbach bedeutet. Besonders bemerkenswert ist, dass der Spieler die Aktion gegenüber dem Schiedsrichter aufgeklärt hat, obwohl er mit ausgekugeltem Ellbogengelenk auf dem Boden lag. Das war sicher sehr schmerzhaft", so Haarbachs Abteilungsleiter Bernhard Hofer, der ihm auf diesem Wege nochmals eine schnelle Genesung wünscht. Am Ende siegte der heimische Titelanwärter klar mit 5:1 gegen den Aufsteiger aus Birnbach. Aber wer weiß, wie es gekommen wäre, hätte Obermeier die Situation nicht aufgeklärt.