2024-04-23T13:35:06.289Z

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Gegen Ramsberg war der eigene Platz kein Acker, aber sehr weich. F: Paul Götz
Gegen Ramsberg war der eigene Platz kein Acker, aber sehr weich. F: Paul Götz

TV Hilpoltstein: Platzfehler & hohe Bälle auf kleine Stürmer

Wegen schlechter Rasenflächen und der Unerfahrenheit der jungen Spieler bleiben die Siege aus

Drei Spiele, kein Sieg, dafür zwei Niederlagen und ein Remis. Das sind die nackten Zahlen in diesem Jahr für den Fußball-Kreisligisten TV Hilpoltstein. Insgesamt ist ein Leistungsunterschied zwischen der Heim- und der Auswärtsbilanz nicht von der Hand zu weisen: Unbesiegt zu Hause bei vier Siegen und vier Remis und 15:5 Toren, auf fremdem Terrain mit jeweils drei Siegen, drei Unentschieden und drei Niederlagen bei 17:14 Toren.

Ist der TV Hilpoltstein in eine kleine Krise geraten, oder gibt es andere Gründe, die ein zwischenzeitliches Abrutschen auf Rang sieben erklären? Nachforschungen muss Trainer Jürgen Wellert nicht großartig stellen, denn er weiß genau, wo der Hase im Pfeffer liegt. Er braucht keine Ratschläge, denn wer knapp 50 Jahre lang sich mit Übungseinheiten befasst, hunderten von jungen Männern das Rüstzeug und noch viel mehr mitgegeben hat, um sich zu teilweise überragenden Fußballern zu entwickeln, kennt die Branche bestens.

Wellert liebt das direkte, schnelle Spiel auf dem Rasen, angereichert mit exakten Pässen und sicheren Kombinationen, ist zutiefst enttäuscht, wenn all dies nicht möglich ist. Dies kann zweifach begründet sein, denn entweder hat sein Team einen rabenschwarzen Tag durchlebt, oder der Boden ist in einem mehr als schlechten Zustand.

Gräuliche Äcker

„Es ist mir ein Gräuel, wenn eine Partie auf einem Acker oder sonstwo ausgetragen werden muss. Alles ist doch dem Zufall überlassen, kein Ball kommt an, und wenn, dann beim Gegner. Ich jammere ganz bestimmt nicht, weil der Kontrahent die gleichen Verhältnisse vorfindet. Es verhält sich aber so, dass wir mit diesen Begebenheiten einfach nicht zurecht kommen. Dass wir in drei Spielen nur einen Zähler eingefahren haben, ist auch auf diese Umstände zurückzuführen“, fasst der Trainerfuchs zusammen.

Wellert weiter: „Wir haben, wie beispielsweise die Asani-Brüder und noch andere junge Burschen, technisch talentierte Spieler. Das kann zwar ein Vorteil sein, aber, das ist auch ein Grund unserer mageren Ausbeute, wenn wir gegen kampfstarke Teams antreten, können wir kein Kapital daraus schlagen. Das hat man zuletzt in Pollenfeld gesehen, da war zwar der Boden in einem guten Zustand, aber wir ließen uns von der Kampfkraft der DJK beeindrucken. Deren Stefan Biber hat einen Kopfball versenkt, da konnte man nur noch zusehen. Zuvor haben wir gegen Ramsberg ein ganz schlechtes Spiel abgeliefert und uns falsch verhalten, lange Bälle hoch in den Strafraum gespielt. Da stand der kleine Vigan Asani, was soll der damit anfangen. Selbst Messi und Götze hätten wahrscheinlich abgewunken. Anspiele auf Halbpositionen wären sinnvoller gewesen. Frank Drechsel hatte eine ganz klare Torchance und im letzten Moment verspringt der Ball – Platzfehler. Dass wir fast in der letzten Minute den Ausgleich erzielen, wusste ich. Ich bin ein fußballerischer Optimist. In Heideck haben die Zuschauer vor sich hingebrummt, was das überhaupt für ein Spitzenspiel ist. Die Erwartungshaltung, das muss ich schon einmal sagen dürfen, ist mitunter enorm hoch für eine Kreisliga.“

Reserve gleitet ab

Immer wieder wird Wellert konfrontiert mit dem engen Kader, mit dem er ein schlagkräftiges Team hervorzaubern soll. Zuletzt standen ihm zwölf Feldspieler zur Verfügung, darunter Paul Greiner, der in den letzten Monaten nur acht Mal trainiert hat. Auch das Abgleiten der zweiten Mannschaft spielt selbstverständlich eine nicht unwesentliche Rolle. Erwähnt sei die 0:7-Klatsche beim Tabellenführer TSV Weißenburg II. Hier soll ein Umbruch stattfinden, sechs A-JugendSpieler rücken im Sommer nach.
Das Osterwochenende bietet keinen Festtagsbraten an. Die Burgherren müssen sich mit zwei Mannschaften beschäftigen, die knallhart im Abstiegskampf stehen. Heute reisen sie zur DJK Limes und am Montag gastiert die SG Forchheim/Sulzkirchen. Wellert: „Schwere Aufgaben, keine Frage, denn beide wollen dem Szenario entrinnen, da können wir uns auf einiges gefasst machen. Das weiß aber jeder und wird sich entsprechend verhalten.“

Aufrufe: 015.4.2017, 06:01 Uhr
Gerhard Hillebrand (RHV)Autor