2024-05-10T08:19:16.237Z

Spiel der Woche
Torjäger Mario Gagelmann schoss in Surheide seine Saisontreffer 16 und 17. Foto: Volker Schmidt
Torjäger Mario Gagelmann schoss in Surheide seine Saisontreffer 16 und 17. Foto: Volker Schmidt

Kein Geburtstagsgeschenk für Torge Kück

20-jähriger Offensivspieler verwandelt Foulelfmeter zum 4:0 für SFL, doch Schiedsrichter Maximilian Mierzwa erkennt den Treffer nach der neuen Regel nicht an, da zu viele SFL-Akteure in den Strafraum gelaufen sein sollen

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BREMERHAVEN. Drei Tore innerhalb von 180 Sekunden hat die abstiegs-bedrohte Elf vom TuSpo Surheide im Landesliga-Derby gegen den Aufstiegsaspiranten SFL Bremerhaven auf die Verliererstraße gebracht. Torjäger Mario Gagelmann kurz vor und das Eigentor von Marvin Schunke gleich nach dem Wechsel haben das faire Prestigeduell unter Flutlicht vor 120 Zuschauern am Düllmannsweg frühzeitig entschieden.

Da spielte der Diskussionsbedarf nach der 3:0-Führung der Heidjer keine Rolle mehr, nachdem Geburtstagskind Torge-Marvin Kück einen von Torhüter Paul Zielinski an Timo Struppe verschuldeten Foulelfmeter verwandelt hatte, aber Schiedsrichter Maximilian Mierzwa den Treffer des 20-Jährigen nicht anerkannte, da einige SFL-Spieler zu früh in den Strafraum gelaufen sein sollen. „Nach den neuen Regeln der FIFA zur EM 2016 gibt es dann einen Freistoß für den Gegner und keine Wiederholung des Strafstoßes. „Die Regel bleibt für mich eine Grauzone, da man nie alle Spieler auf einmal beobachten kann. Für mich sind zu viele SFL-Spieler zu früh in den Strafraum gelaufen“, erklärte der Referee seine Entscheidung, die keine Auswirkung mehr auf das noch einzige Landesliga-Derby hatte, in dem die Gastgeber von Dennis Rohra und Frank Zietelmann bis zum Doppelschlag von Mario Gagelmann durchaus auf Augenhöhe agierten.

Beide Protagonisten lieferten sich intensive Zweikämpfe. Die Heidjer hatten optische Vorteile, doch Mirco Tatje hätte die Heimelf nach einem Konter in Führung schießen können, scheiterte aber per Linkschuss am glänzend reagierenden Max Klobke im SFL-Tor.

Auf der Gegenseite verhinderte Paul Zielinski den Rückstand, als der Schlussmann einen Schuss von Timo Struppe noch mit den Fingerspitzen gegen den Pfosten lenken konnte.

Dann holte Fabian Sahl Gagelmann von den Beinen, der selbst zum Strafstoß antrat und Zielinski zum 0:1 in die falsche Ecke schickte. Sekunden später beim 0:2 sah der TuSpo-Schlussmann nicht gut aus, als er eine Flanke unterlief und sich Routinier Gagelmann nicht zweimal zum 17. Saisontreffer bitten ließ.

Mit dem Eigentor von Innenverteidiger Marvin Schunke, der Zielinski mit einem keine Abwehrmöglichkeit ließ, war das Stadtduell entschieden. Struppe erhöhte nach Vorlage von Kück zum 4:0, bevor Toni Hennen den Ball nach einer scharfen Tatje-Flanke noch zum 1:4 ins eigene Tor bugsierte.

Damit bleibt SFL hinter Tabellenführer BSC Hastedt und Vatan Sport im Kampf um die Meisterschaft und Aufstieg in die Bremenliga mit einem Zweipunkte-Rückstand in Lauerstellung, während sich die junge Surheider Mannschaft weiter Sorgen um den Klassenerhalt machen muss.

„Meine Mannschaft hat 43 Minuten gut dagegengehalten. In der Summe hat SFL auch in der Höhe verdient gewonnen. Wenn man ein Derby gewinnen will, muss man über seine Leistungsgrenzen gehen. Das war heute bei vielen Spielern nicht so. Bis auf Marvin Schunke und Tolga Yildiz fehlte mir bei den anderen Spielern der absolute Wille zum Sieg“, resümierte Dennis Rohra die Derbyniederlage.

„Wir haben heute den reiferen Eindruck hinterlassen und geduldig auf unsere Chancen gewartet. Die Tore sind zum zu einem günstigen Zeitpunkt gefallen. Wir sind überglücklich, da auch Hastedt und Vatan gewonnen haben“, fasste SFL-Coach Klame den Derbysieg zusammen.

TuSpo Surheide: Zielinski – Recht, Sahl, Marvin Schunke, Gürsoy (56. Pauls) – Yildiz, Rama, Böckmann, Felipa (56. Schöll) – Weinlich (65. Gaglin).

SFL Bremerhaven: Klobke – Tommi Felker (72. Geltz), Birk Virkus, Arne Birreck, Hennen – Struppe, Meiko Gagelmann, Naumov (65. Henrik Iversen), Aulich – Mario Gagelmann (50. Lorris Felker), Kück.

Tore: 0:1/0:2 (44./45.) Mario Gagelmann, 0:3 (47.) Eigentor Marvin Schunke, 0:4 (61.) Timo Struppe, 1:4 (81.) Eigentor Toni Hennen.

Schiedsrichter: Maximilian Mierzwa.

Drei Fragen an Schiedsrichter Maximilian Mierzwa.

Seit der EM 2016 gibt es 95 neue Spielregeln. Sie haben heute den Elfmeter von Torge Kück nicht anerkannt. War die Entscheidung richtig?

Sie war zumindest strittig. Für mich sind einfach zu viele SFL-Spieler deutlich in den Strafraum gerannt.

Wie bereiten Sie sich mit ihren Assistenten auf den Derby vor?

Ganz gewissenhaft in einer Teambesprechung, da die Seestadt-Derbys in der Regel brisant sind, so wie heute, wenn ein Aufstiegskandidat gegen eine Mannschaft um den Klassenerhalt spielt.

Wie gehen Sie mit Fehlentscheidungen um?

Ich habe keine Probleme damit und gebe sie offen zu. Da in Bremerhaven jeder jeden kennt, wird darüber noch mindestens vier Wochen lang in der Disco gesprochen und diskutiert. Auch für mich sind viele der neuen Regeln noch Grauzonen.

Aufrufe: 028.11.2016, 08:16 Uhr
Nordsee-Zeitung / Volker SchmidtAutor