Wenn die Mannschaft die Ablösen für Zugänge zahlt

Wie zufrieden seid ihr mit der abgelaufenen Halbserie?

Weidlein Alles in Allem sind wir definitiv zufrieden. Das Minimalziel war die Qualifikation für die Aufstiegsrunde, welche ab Februar stattfindet. Wir haben uns als Herbstmeister mit der besten Offensivabteilung qualifiziert, das ist natürlich ein schöner Aspekt. Das ein oder andere Spiel wurde, wohl auch auf Grund fehlender Ernsthaftigkeit, dann logischerweise verloren, wie zum Beispiel nach einer sicheren Führung bei den Sportfreunden aus Baumberg. Diese Spiele haben wir jedoch aufgearbeitet und ausgiebig besprochen, sodass wir positiv in die Pause gehen konnten.

Was lief besonders gut und woran müsst Ihr noch arbeiten?

Weidlein Die Trainingsbeteiligung war miserabel und wirklich erschreckend, anders kann man es nicht sagen. Ausreden, Lustlosigkeit und Desinteresse haben bei uns für einen zwischenzeitlichen vierwöchigen Trainingsausfall gesorgt, obwohl wir uns nach wie vor als Tabellenführer in der laufenden Hinserie befanden. Sowas geht natürlich nicht, aber dahingehend haben wir uns, hoffentlich, wieder gefangen. Besonders gut waren eigentlich unsere Leistung an Sonntagen während der Spiele. Wir haben wenig Gegentore bekommen und waren in jedem Spiel mehrmals erfolgreich, offensiv haben wir keine Probleme. Da hoffen wir, dass das auch in der Rückrunde so weiter geht.

Wie bewertest du die Entwicklung der Mannschaft?

Weidlein Die Mannschaft versteht sich super, was meiner Meinung nach auch daran liegt, dass sich die Jungs fast ausnahmslos alle untereinander schon vor der Saison kannten, auch auf dem Platz. Ich würde eher sagen, dass wir die Erwartungen und Hoffnungen, das Kicken mit alten Freunden würde funktionieren, bestätigt und erfüllt haben. Die Entwicklung, gerade was die Trainingsbeteiligung und die Motivation angeht, ist gerade seit der Winterpause wieder top. Hier und da geht noch was, aber das gilt es jetzt anzugehen. DIe Jungs sind heiß und haben Bock, ich sehe daher positiv in die Zukunft.

Was war euer positivstes Erlebnis der Hinrunde?

Weidlein Hier würde ich zwei Ereignisse aufzählen. Der 2:0-Auswärtssieg beim TSV Solingen zu Beginn der Saison und die Herbstmeisterschaft auf eigenem Platze. In Solingen haben wir in einem erwartet schweren und auch harten Spiel alles gezeigt, sind jeden Weg gelaufen und haben wirklich ausnahmslos füreinander gekämpft. So arrogant das klingen mag, so nüchtern ist es gemeint: Wir hätten an diesem Tag noch fünf Stunden weiterspielen können, das Spiel war Unseres.

Gibt es Veränderungen im Team?

Weidlein Nach Unstimmigkeiten innerhalb der Mannschaft haben wir uns von einem Spieler getrennt. Zugänge sind Marco Beschedsnick (Reusrath II), Kevin Büchel (TuS Bürrig) und der reaktivierte Torhüter Christian Jung. Dazu kommt Besi Krasniqi, der noch einmal die Fußballschuhe schnüren wird. Die Jungs sind motiviert und haben alle Bock zu kicken. Marco und Kevin sind Offensivkräfte, die beide genau wissen, wo das Tor steht und zudem sehr robust spielen können. Besi wird uns als Sechser mit gutem Auge hoffentlich die nötige Stabilität bringen, und Chris ist ein Top-Torhüter, der alles für sein Team gibt.

Wie lauten die Ziele bis zur Sommerpause?

Weidlein Aufsteigen! Egal wie. Nach einer knappen und wirklich unglücklichen Rückrunde voriges Jahr muss es dieses Jahr klappen. Das Kader hat das Potential alle Mal, jetzt liegt es an uns, das nötige Engagement zu zeigen.

Wer ist der positiv verrückteste Spieler Eurer Mannschaft und was macht ihn dazu?

Weidlein Ich denke wir haben eine Mannschaft, die durchweg Pfeile im Kopf hat, angefangen bei unserem Coach (lacht). Aber das sind alles liebe und gute Jungs, die das Herz am rechten Fleck haben. Mit Kevin Büchel haben wir einen Jungen dazu bekommen, der die mit Abstand verrücktesten Boxershorts der Liga trägt..

Welche besonderen Geschichten stecken in Eurem Team?

Weidlein Ich denke, was zeigt, wie sehr wir zusammen gewachsen sind und was für einen Spirit wir haben, ist die Tatsache, dass wir als Spieler die Ablösesummen für unsere Zugänge selbst bezahlt haben. Weshalb man als abgebender Verein von Kreisliga B/C-Spielern, welche keine fünf Spiele gemacht haben, auf die Karte "Geld oder Sperre" setzt, ist mir persönlich zwar ein Rätsel, aber so ist das "Geschäft" Hobbyfußball mittlerweile wohl.. Die Jungs zumindest sind heilfroh, dass sie Kicken können und alle freuen sich auf die Rückrunde!

Auf die Nennung der größten Enttäuschung verzichten wir aus sportlicher Fairness, eine große Überraschung gab es in der Liga nicht wirklich.